"mangelnde Stress-Belastbarkeit"

Mephistopheles, Donnerstag, 22.07.2021, 07:36 (vor 1008 Tagen) @ sensortimecom3180 Views

Ich meinte eher folgendes: Früher, wenn einer einen Bauernhof betrieben hat, dann hatte er Weizen, Sommerweizen und Winterweizen, Roggen, Gerste, Hafer, Wiesen, eine Brache, ein paar Obstbäume, Äpfel, Birnen, Zwetschgen, Mirabellen, Quitten, Kirschen und Holunder, einen Nußbaum und Haselnusssträucher, Holunder Rinder, Milchkühe, Kälber, Ochsen und einen Stier, Schweine und einen Eber, Ziegen, Hühner, Gänse, Pferde und einen Hofhund oder einen Esel.
Egal, was passierte witterungsmäßig, irgendwas kam durch. Sämtliche Tiere hielten sich im Freien auf und kamen lediglich dann in den Stall, wenn es die Witterung mal vorübergehend nicht anders zuließ.
Aber die Erträge! Die dürften eher bei 1/10 der heutigen gelegen haben und die Milchkühe gaben 3-4l Milch am Tag statt 30-40l wie die heutigen Hochleistungsturbokühe.

Insgesamt war Landwirtschaft früher eine komplizierte Sache und solch ein Hof von einem alleine gar nicht zu bewältigen. Dafür war er wenig stressanfällig.

Heute dagegen braucht ein Landwirt mit so einem Konzept beim BWLer gar nicht erst anfangen. Der fällt ja vom Stuhl. Der Will wissen: Acker oder Wiese. Da sollte sich der Bauer möglichst im vorhinein für alle Ewigkeit entscheiden, weil Wechsel geht nicht gibt es irgendwelche gesetzlichen Bestimmungen.
Wenn Acker, dann Mais oder Raps? Das ist das moderne Wechselfruchtkonzrpt. Wo heuer Mais ist, steht das nächste Jahr Raps und wo huer Raps ist, wird das nächste Jahre Mais angebaut.
Ein paar Hühner, Gänse, Schweine und Rinder?
Geht gar nicht. Wenn Hühner, dann nicht 10 oder 20, sondern mindestens 10.000. Ebenso geht ein Dutzend Schweine auch gar nicht, sondern ein paar 1.000 sollten es schon sein. Oder mindestens 100 Milchkühe.
Geht natürlich nur mit Antibiotika, aber die werden alle rechtzeitig vor der Schlachtung abgesetzt, so dass im Fleisch keine Reste mehr vorhanden sind. Doch, doch, das bestätigen alle. [[lach]] Der Bauernverband, der Schlachterverband und die Behörden! Glaubst du etwa, dass die alle die Unwahrheit erzählen?

Insgesamt ist Landwirtschaft heute eine sehr simple Sache. Von wegen Kompliziertheit. Es ist genau anders rum, wie Tainter meinte; dafür fehlt an vielen Stellen die Redundanz.

Gruß Mephistopheles


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