Grundsätzlich sind die Strukturen in Deutschland für Selbstversorgung zerstört.

Durran, Dienstag, 05.01.2021, 12:35 (vor 1205 Tagen) @ Dan the Man5528 Views

Leider sind die Strukturen dahingehend nach dem II. Weltkrieg schrittweise zerstört worden. die kleinbäuerliche Landwirtschaft, dezentrale Versorgung wurde sowohl in West - als auch Ostdeutschland zerstört.

Die Grundstücke selbst sind viel zu klein. Aus großen Streuobstwiesen wurde Bauland und auf den Gemüsegaten wurde eine Garage gebaut. Ist auch kein Problem, es gibt alles preiswert und zu jeder Jahreszeit im Überfluss.

Ich hatte letztes Jahr mal einen kleinen Acker, etwa 1000qm gepachtet. davon etwa 500qm Kartoffeln angebaut. Zuerst kauft man teuer die entsprechenden Pflanzkartoffeln. Dann Umgraben, Einpflanzen, Unkraut bekämpfen, Gießen, Kartoffelkäfer einsammeln, später dann biologisch bekämpfen, die Kartoffeln ernten und frostfrei einlagern. Alles mit den Händen und einer Hacke.
De Ertrag waren ca. 300 Kg Bio Kartoffeln. Alles für den Eigenbedarf der Familie. Kostenmäßig komme ich auf etwa 150€ incl. Pacht. Körperlich sehr anstrengende Arbeit bei Hitze und Staub.

Ich habe noch etwa 20 Hühner einer Fleischrasse. Ich vermehre die Hühner selbst, so dass wir im Jahr etwa 10 - 15 Hühner schlachten können und insgesamt etwa 3000 Eier zur Verfügung haben. Futter, Wasser und etwas Kleinkram kosten auch ca. 150€.
Es gibt aber nur Mais, Getreide und Brot und Gartenabfälle. Die Hühner fressen so ziemlich alles.

Aus dem Gewächshaus gibt es Gurken, Tomaten, Paprika, Salat, dazu noch aus dem Freilandanbau.

Ich habe 2 große Scheunen mit entsprechenden Stallungen für Rinder oder Schweine. Derzeit ungenutzt. Es gibt noch etwas Günland.

Also es ist nur mehr Idealismus. Aus finanziellen Gründen bauch man sowas nicht anfangen. Zeit hat man sowieso nicht so richtig dafür. Man muss es als Hobby betrachten.

Aber wer hat noch entsprechende Immobilien zur Verfügung? Den großen Garten oder einen ordentlichen Stall? Wo sind die ganzen alten Backhäuser in den Dörfern denn geblieben, wo sich alle Brot und Kuchen selbst backen konnten? Die kleinen Mühlen oder Molkereien, Schlachthäuser oder Dorfmetzger.

Diese ganze dezentrale Infrastruktur ist weg. Früher konnten sich die Leute in wirklichen Krisen sehr gut selbst helfen.
In den Dörfern hatte jedes Haus noch Stallungen, Scheunen oder eine kleine Ackerscholle.

Wird in Krisenzeiten schwierig.


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