Jedes Geldsystem basiert auf Verschuldung (Debitismus)

Ashitaka, Dienstag, 05.01.2021, 12:30 (vor 1200 Tagen) @ Weiner5029 Views
bearbeitet von Ashitaka, Dienstag, 05.01.2021, 12:52

Hallo Weiner,

entschuldige, aber ich habe sowenig Zeit, dass ich nur Morpheus als Threaderöffner antworten wollte.

Es gibt nur auf einer Verschuldung basierende Geldsysteme!

Alles weitere sind Besicherungsfragen der dem Geld zugrundeliegenden Verschuldung oder der Irrglaube, es gäbe ein Geldsystem, dass sich dem Vorher-Nachher-Problem und damit den potentiellen Grenzen, die der Zeitablauf allen Elementen dieser Welt auferlegt, entziehen könne.

Anders ausgedrückt: Es wird halt gerne so getan, als könne bereits etwas die Schuldhaftigkeit verhindernd verausgabt werden, obwohl es aus zeitlichen Gründen noch gar nicht vereinnahmt wurde. Das ist das Grundproblem aller des mangelnden Vorstellungsvermögens wegen herrschenden Geld-/Wirtschaftstheorien.

Ich spreche ungerne von Verschuldung/Schuldhaftigkeit, verwende dafür lieber den moralisch/ethisch unvorbelasteten Begriff "Finanzierung". Der Begriff leitet sich aus dem lateinischen finare/final/finis ab und bedeutet: Abgabe/Termin/Ende. Die Finanzierung beschreibt ursprünglich den bewussten Vorgang des Aufschiebens eines Fälligkeitstermins (der Bezahlung) in die Zukunft.

Dies ist der Potentialisierung (Möglichwerdung) wegen wesentlich für jedes Geldsystem:

Jedes Element / System dieser Welt bedarf, damit es ein funktionelles Vermögen begründet (etwas vermag), der Finanzierung aus einer das Potential (die Möglichkeit) verschaffenden und damit die Bezahlung (Verausgabung zur Erlangung des Vermögens) in die Zukunft aufschiebenden, Abhängigkeit.

Das ist der Kerngedanke hinter dem Debitismus, das Bewusstsein, dass kein Element dieser Welt das Potential (die Möglichkeit) des Vermögens aus sich selbst heraus begründen und erhalten kann, dass in zeitlicher Hinsicht kein Weg an einer Finanzierung bzw. Verschuldung vorbei führt und diese nicht erst irgendwann zur Diskussion steht, sondern vom ersten Augenblick an über alle Zeiten (Angefangen bei der Urschuld zum Erhalt des Urvermögens bis hin zur Verschuldung des Vermögens einer Zwingherrschaft und allen daraus ableitbaren Kontraktschulden und Vermögen).

Alles andere (Nettogeld, Geld das von Bäumen fällt etc.) sind nur Geldsystemsimulationen, gemütliche Entenhausen-Realitäten, die nichts mit der Wirklichkeit, der Potentialisierung (Möglichwerdung) eines jeden Vermögen durch Abhängigkeiten (Verschuldung) zu tun haben.

"Alles im Kapitalismus ist irgendwie und irgendwo vorfinanziert. Es gibt keinen Bestand, kein Kapital, kein Geld, das ein für allemal so bliebe, wie es ist. Alles im Kapitalismus läuft ab in der Zeit."
(Paul C. Martin, Der Kapitalismus, Seite 43)

https://archiv1.dasgelbeforum.net/index.php?id=315779

Herzlichst,

Ashitaka

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