betriebswirtschaftlich versus volkswirtschaftlich

Rheingold, Sonntag, 01.05.2022, 21:32 (vor 718 Tagen) @ nereus3432 Views

Der Unterschied ist: Betriebswirtschaftliche (Einzelfall) Brille versus volkswirtschaftliche Brille.

Die Brille des Einzelfalls kann oftmals sehr nützlich für den volkswirtschaftlichen Fall sein.


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Nein, im Gegenteil, die betriebswirtschaftliche Brille ist eine große Falle. Was betriebswirtschaftlich sinnvoll ist, ist oft volkswirtschaftlich schädlich.

Beispiele

Familie will sparen. Alle haben gelernt, sparen ist gut. Also sparen sie. Betriebswirtschaftlich ist das gut. Man hat dann in der Not

Volkswirtschaftlich ein einziges Drama. Wenn alle das Gute tun, also sparen, haben alle keine Einnahmen mehr, haben sie keine Einnahmen mehr, können sie nichts mehr sparen. Das, was für den Einzelnen sinnvoll ist, führt zur Verelendung aller. Das Sparen garantiert dann, dass niemand mehr in der Not hat.

Betriebswirt entscheidet für seine Firma, dass die Produktion in Asien billiger ist. Es erhöht seine Profite, da im Inland so toll verdient wird, dass er die in Asien gefertigten Produkte hier teuer verkaufen kann. Gute Entscheidung. Banken und Investoren voll des Lobes.

Ganz viele Firmen entscheiden, in Asien zu produzieren, um ihre Rendite zu optimieren. Dann fehlt im Inland das so tolle Einkommen, aus dem heraus die billig produzierten, hier teuer verkaufbaren Produkte finanziert werden können.
Peng, die Betriebswirte gehen mit ihren Firmen pleite, weil sie nicht volkswirtschaftlich dachten (auch nicht denken dürfen).

Betriebswirtschaftlich gedacht ist es ganz schlimm, wenn sich Rheingold einen Volltrottel einfängt, der seine 100 Rheingold ausgibt, aber nicht mehr einnehmen will. Betriebswirtschaftlich für ihn eine gute Entscheidung: 100 Rheingold plus gemacht (lassen wir mal die Moral weg)

Volkswirtschaftlich für uns ein Segen.
A) Es beweist die Selbstreinigungskraft des Ganzen. Volltrottel outen sich sofort und sind draußen.
B) Die 100 Rheingold nehmen wir als konjunkturellen Impuls, der unsere Umsätze ankurbelt.
C) Da die 100 Rheingold nun im Umlauf sind, garantieren sie uns fortlaufend Einnahmen, nur uns ordentlichen Rheingoldern, die Volltrottel sind ja draußen.


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