Deine ganze Geldordnungstheorie basiert auf dem Münzregal?
Hallo,
dazu habe ich mal eben nachgeschaut bzgl. der Anzahl der Euro-Münzen im Jahr 2019:
Die Zahl der in der Eurozone ausgegebenen 5-Cent-Münzen lag zum Zeitpunkt der Erhebung bei etwa 21,74 Milliarden Stück. Die Zahl der insgesamt ausgegebenen Münzen lag bei rund 134,5 Milliarden Stück.
Da ich keinen Account dort habe, gehe ich der Einfachheit halber von dieser Verteilung aus:
Stückelung (€) ... Stück (Mrd.) ... Gesamtwert (Mrd.)
0,01 ......................... 15,0 ................... 0,15
0,02 ......................... 15,0 ................... 0,3
0,05 ......................... 21,5 ................... 1,075
0,10 ......................... 15,0 ................... 1,5
0,20 ......................... 15,0 ................... 3
0,50 ......................... 15,0 ................... 7,5
1,00 ......................... 15,0 ................... 15
2,00 ......................... 23,0 ................... 46
Summe ................... 134,5 ................ 74,525
Es sind also Münzen im Wert von rund 75 Mrd. Euro in Umlauf - runden wir salopp auf 100 Mrd. Euro auf, da ich die genaue Verteilung nicht kenne.
Nun schauen wir uns die Bilanz der EZB für dasselbe Jahr an:
Bilanzsumme: 4.671 Mrd. -> Verhältnis zu allen im Umlauf befindlichen Euro-Münzen: 2,14 %
Banknotenumlauf: 1.292 Mrd. -> Verhältnis zu allen im Umlauf befindlichen Euro-Münzen: 7,74 %
Die Verhältnisse zu der bei der EZB selbst gehaltenen Münzen (wohl unter "Sonstige Aktiva" verbucht oder überhaupt nicht, sondern ausschließlich bei den Nationalen Zentralbanken) dürften noch weitaus geringer ausfallen.
Dazu mal ein Blick auf die Bilanz der Deutschen Bundesbank 2019:
Scheidemünzen: 1 Mrd.
Bilanzsumme: 1.779 Mrd. -> Verhältnis: 0,056 %
Verbindlichkeiten auf Girokonten: 480 Mrd. -> Verhältnis: 0,2 %
Folglich wäre die Deutsche Bundesbank laut deiner Annahme bereits faktisch illiquide, die EZB davon beständig bedroht. Dass dem nicht so ist, verdeutlicht die Realität, in der Münzen nahezu keinerlei Rolle spielen. Eine ZB kann eben in eigener Währung nicht illiquide werden. Sie kann nur in Fremdwährung illiquide werden und insolvent.
Dann würde mich mal interessieren, inwiefern irgendjemand zur Zentralbank spazieren und Münzen für seine Noten fordern könnte. Das ist mir bzgl. des Eurosystems nicht bekannt.
Im letzten Link ist auch eine Stelle, die sich um den von dir geforderten Nachweis dreht:
Wenn Geld als Bilanzverlängerung in die Welt kommt, dann ist mit dem Fälligkeits-Termin der Verbindlichkeit ("Rückzahlungsverpflichtung") die zukünftige Bilanzverkürzung schon impliziert. Eine solche Bilanzverkürzung heißt nichts anderes als: die Note kommt wieder zur ZB zurück. D.h. der Schuldner musste die Note wieder auftreiben. Sonst muss er mit den Konsequenzen leben (z.B. Verlust des hinterlegten Pfandes usw.).
Bestreitest du diese vermögensrechtliche Handhabe von ZB-Noten und deren Auswirkungen/Konsequenzen?
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Gruß!™
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