Hmmm...

Andudu, Freitag, 30.12.2022, 10:23 (vor 477 Tagen) @ mh-ing2795 Views
bearbeitet von Andudu, Freitag, 30.12.2022, 10:29

Man kann nun wirklich alles behaupten, ob sinnig, sei dahingestellt. Die Behauptung, alles sei zufällig entstanden und ohne Planung/Design/enorme Intelligenz und Produktionsmethoden entstanden, wie es die Evolutionslehre uns heut als Wissenschaftsreligion vermitteln will, kann man ja glauben. Nur muss man eben sich bewusst sein, es ist eine Religion, ein Glaubenssystem!

Das stimmt leider. "Die Wissenschaft" versucht eigentlich ohne unbeweisbare Vorannahmen auszukommen (bzw. sollte sie es), aber Menschen können das nicht, auch gute Wissenschaftler i.d.R. nicht. Wenn wir nicht wissen was am Anfang war, lassen wir das nicht konsequent frei, sondern füllen es mit vermeintlichen Plausibilitäten, die dann durchaus selbst wieder ein Glaubenssystem bilden und auch genauso verbissen verteidigt werden und einen entsprechenden confirmation-BIAS erzeugen.

Wenn man das nun erweitert um außerirdische Superintelligenzien, die dann auf unser Leben, unser System Einfluss nehmen, dann kann man das auch sicherlich glauben. Aber es ist auch das eine Religion, eine reine Glaubenssache.

Das würde ich eher in den Bereich Arbeitshypothese einordnen, denn es ist evtl. irgendwann beweisbar und es sprechen einige Indizien dafür.

Ich für meinen Teil bevorzuge in der Welt gesamt das Wirken einer ungeheuer großen, mächtigen Intelligenz zu sehen und all die Dinge auf deren Tun und Wollen/Planen zurück zu führen. Da diese Intelligenz weit, weit über der unsrigen steht, ist daher nur für uns diese Intelligenz als über uns stehend erkennend und kann letztlich nur als Offenbarung dieser Intelligenz verstanden werden, d.h. nur das, was diese Intelligenz offenbart und zeigt, können wir wahrnehmen, nichts darüber hinaus.

Könnte sein, ist aber selbst auch erstmal nur ein Glauben (und widerspricht auch gar nicht der Außerirdischenhypothese, denn auf welche Art die Superintelligenz einwirkt, ist ja nicht festgelegt).

Wenn man die Religionen analysiert und vergleicht, ist deshalb die Grundfrage der Religion zu stellen, ob diese ein Offenbarung dieser Intelligenz darstellt oder ob wir Menschen hier eine Gottesvorstellung projezieren, d.h. ist die Religion der Art nach eine Offenbarung dessen, was wir nicht wissen können oder ist es ein Abbild dessen, wie wir uns als beschränkte Menschen diese Intelligenz und deren Vorgaben vorstellen. Nach meiner Einschätzung sind die allermeisten Religionsprojekte daher nur Projektionen unserer Wünsche, unserer Gottesvorstellungen und keine Offenbarung, nichts an externen Input. Sicher sind diese Religionen hilfreich für eine menschliche Organisation und Struktur, vorallem als Ordnungskraft. Aber das Woher und Wohin des Menschen lassen die meisten sehr wage.

Hmmm. Aus meiner jetzigen Perspektive sind Religionen menschliche Interpretationen einer größeren Realität. Sie sind nicht ganz falsch und nicht ganz richtig und haben den Fokus auf unterschiedliche Dinge gerichtet (vergleiche z.B. Hinduismus oder Shintoismus mit dem Christentum). Ich bin nicht sicher, ob es bei ihrer Gründung einen "externen Input" gegeben hat, gerade die mosaischen Religionen legen das nahe, aber es ist schwierig zu beweisen, weil halt alles sehr weit in der Vergangenheit liegt.

Für mich ist dann, wenn eben diese Offenbarung völlig unseren Rahmen überschreitet, der Beweis/Indiz gegeben, dass es sich um diese verborgene Intelligenz handeln muss als Quelle. Nur dann, wenn hier etwas über die Zukunft ausgesagt wird, die uns schlicht nicht zugänglich ist, das sich dann nachweisbar erfüllt, ist das Kriterium für das Vorhandensein dieser Superintelligenz gegeben.

Ich bin nicht sicher, ob ich deine Einschätzung teile. Zum einen bin ich nicht überzeugt, dass uns die Zukunft vollkommen verschlossen ist (zumindest nicht allen zu jeder Zeit), zum anderen sehe ich dahinter nicht zwangsweise das Wirken einer Superintelligenz. Selbige könnte unser Universum auch in einem Akt der Kreativität mit einer Unmenge an physikalischen Gesetzen (von denen wir erst einen Bruchteil kennen) geschaffen haben und wirkt u.U. niemals direkt auf uns ein, sondern beobachtet uns vielleicht nur, wie ein Forscher eine Bakterienkultur.

Ich für meinen Teil gehe davon aus, dass wir Menschen beschränkt handlungsfähig und daher verantwortlich sind. Die Eigenverantwortlichkeit ist uns gegeben, wir haben in unserem Rahmen Gestaltung-Entscheidungsfähigkeit, jedoch eben nicht unbeschränkt.

Das ist selbstevident :-)
Ergibt sich ja schon aus unserem äußerst beschränkten Wissen, unserer körperlichen Anfälligkeit und unserer verdammten Emotionalität.


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