Survivorship Bias. Vorsicht, man braucht etwas Mathematik!

Mephistopheles, Dienstag, 12.01.2021, 23:44 (vor 1171 Tagen) @ Prophet8506 Views
bearbeitet von Mephistopheles, Dienstag, 12.01.2021, 23:54

Bitte selber googeln was das ist, ein Survivorship Bias. Das ist erforderlich zum Verständnis des weiteren Textes.

Wir sind eine Selektion, eine Ausnahmeerscheinung. Wie übrigens jedes lebende Wesen.
Normalerweise kommt es nur bei jeder zweiten Befruchtung zu einer Lebendgeburt. Etwa die Hälfte der befruchteten Eier wird vom Körper der schwangeren Frau auf natürlichem Wege abgetrieben, meist ohne dass die Frau selber etwas davon bemerkt. Die gewollten Abtreibungen bleiben, da nicht natürlich, mal unberückschtigt.

In früheren Zeiten wurde nur jeder zweite Geborene erwachsen. Das ist reletiv hoch gegriffen, es gibt gute Gründe zu der Vermutung, dass der Anteil derjenigen, die die Kindheit überlebten in Wirklichkeit noch sehr viel geringer war. Aber bleiben wir mal bei 50%, so haben wir eine Zahl die im Rahmen der tatsächlichen Größenordnung liegt.

Das bedeutet, dass nur jede 4. Schwangerschaft zu einem erwachsenen fortpflazungsfähigen Menschen führt. Das ist sehr hoch, bei allen bekannten Tierarten ist es wesentlich weniger.

Gehen wir nur 15 Generationen oder 400 Jahre zurück bis zum Beginn des 30-jährigen Krieges, dann stellen wir fest, dass wir eine Selektion von 1 zu einer Milliarde sind. Statt jedem von uns könnte es eine zusätzliche Milliarde Menschen geben, wo aber alle anderen, die 999.999.999 nicht überlebt haben. Außer Einem, nämlich der "Ich".

Und das alle 400 Jahre wieder. vor 800 Jahren sind wir bereits bei einer Trillion, vor 1.200 Jahren bei einer Quadrilliarde usw.

Jetzt muss das natürlich einen Grund haben, dass die Natur so selektiv vorgeht. Kann sich einer vorstellen, was der Grund ist?

Langsam, gaaanz langsam steigt die Qualität des Menschenmaterials an - bis zu dem Moment, wo der Mensch schlau geworden ist und dafür sorgt, dass von 100 Geborenen nicht etwa 50, sondern 98-99 das fortpflanzungsfähige Alter erreichen. Jeder kann sich ausrechnen, was das für die Folgegeneration bedeutet. Und das für die nächstfolgende Generation wieder. Und so weiter.

Dann kann sich jeder, sofern er nicht zur Folgefolgefolgegeneration gehört, unsere weiteres Zukunft vorstellen.
Die Germanenhäuptlinge, die Rom etwa 400 Jahre nach seiner größten Blütezeit, überrannten, waren größtenteils Analphabeten. Von Einigen ist es belegt.
Du kannst also davon ausgehen, mein lieber Prophet, dass diejenigen, die in nicht allzuferner Zukunft die Atomanlagen beerben werden, die man jetzt noch errichten kann, Analphabeten sein werden.

Gruß Mephistopheles


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