Danke Steppke. Zum Glück schüttest Du etwas Wasser auf die glutheißen Schwarz-Weiß-Denker. (mT)

DT, Dienstag, 12.01.2021, 21:06 (vor 1193 Tagen) @ Steppke8659 Views
bearbeitet von DT, Dienstag, 12.01.2021, 21:11

Das was größtenteils hier von sich gegeben wurde ist komplettes Schwarz-Weiss Denken. Das ist nie gut, denn die Welt ist nicht schwarz-weiss und wir stehen selbst bei einem 2-tägigen Strom- oder Wasserausfall nicht vor Armageddon.
Selbst nicht in Hanau oder Offenbach oder im Prenzlberg, wo die Kaftanträger weitaus in der Überzahl sind.

Pfingsten vor 2 Jahren in Hamburg hab ich von Sa abend bis Mo nachmittag Komplettausfall des Wassers erlebt, mit großer Familie in einer einzelnen Wohnung und habs hier geschildert.

Viele Leute haben Solarzellen auf den Dächern oder (wie ich selber) eine Heizung auf dem Dach die mit Sonneneinstrahlung betrieben wird. Bei 0° draußen und ohne Heizung innen geht unser Haus (ziemlich gut isoliert) während eine Woche von 21° auf min 15° runter.

Es geht hier nur ums blanke ÜBERLEBEN, daher ist mir erstmal egal, ich ich 3250 W DAUERLEISTUNG habe. Ich will in so einem Fall nicht wie bisher komfortabel weiterleben, das ist mir zu fancy. Mir reicht es, wenn im Winter die Heizung läuft und im Sommer die Kühltruhe und der Kühlschrank. That's it.

Bei uns im Ort kommt das Wasser aus einer Quelle aufm Berg, das läuft durch die Schwerkraft runter. Das Reservoir ist auch oben aufm Berg. Schlimmstenfalls läuft die UV Entkeimung nicht.

Aber für 2 Wochen hab ich immer Sprudel im Keller.

Ich brauch also tatsächlich NUR die Heizung, damit im Falle eines Blackouts bei -20°C über mehrere Tage das Haus nicht auskühlt. Da wir auch noch einen alten Kohleherd in der Kammer draußen (angeschlossen) stehen haben, ebenso Briketts und Holz auf dem Speicher darüber, können wir uns im Fall des Falles warmes Wasser machen, auf dem alten Herd kochen und Bettflaschen befüllen.

Wir reden hier nur davon, daß man ÜBERLEBEN muß, evtl 1-2 Wochen. Da kanns dann im Notfall auch mal 5°C im Haus sein, dann ÜBERLEBT man mit warmer Kleidung und mit Wärmflaschen im Bett immer noch.

Ideal ist ein Dieselgenerator, den man mit einer Handpumpe aus den Heizöltanks befüllen kann, dann hat man mehrere Hundert oder Tausende Liter Vorrat. Dazu brauchts nur wie Igelei schon beschrieben hat eine Möglichkeit, die Heizung vom Netz abzutrennen, ran an den Generator, und that's it. Dann läßt man die ein paar Mal am Tag laufen und gut ist.

Dazu, und dabei bleibe ich, reicht der Generator für 1000 EUR. Dazu noch ein paar Kanister Benzin oder eben ein Dieselgenerator und eine Handpumpe für die Heizöltanks. Fertig. Das letzte Mal -20°C hab ich in den Alpen erlebt von ein paar Jahren. Bei uns zuhause war das das letzte Mal 1986 oder 1987 der Fall. Und dann auch nicht mehr als ein paar Tage.

Und damals war das Haus noch nicht so gut isoliert.

Also laßt mal die Kirche im Dorf.

Desweiteren sind überall Solarfelder und Windräder sowie Biogasanlagen (die ja auf Grundlast ausgelegt sind und die KKWs und Braunkohlekraftwerke ersetzen sollen) . Da ist Inselbetrieb möglich, und von diesen Inseln aus werden die anderen Inseln wieder gestartet.

Hab mich mal mit dem Chef eines schwarzstartfähigen Kohle-Kraftwerks mit 1 GW unterhalten und er hat mir das genau erklärt, wie das im Falle des Falles wieder geht, die Inseln erstmal alle wieder hochzufahren und den Inselbetrieb dann langsam zu sychronisieren. Und eines ist sicher: bei der verteilten Energieversorgung mit Biogas, Windrädern und Solarfeldern sowie individuellen Solarzellen auf den Dächern sowie Warmwassererzeugung auf dem Dach sind viele Leute und Gemeinden heute autarker als in den 90er oder 2000er Jahren.

Mein Vorschlag: ähnlich wie bei den Sirenen könnte man den Ernstfall mal alle 2 Jahre trainieren. Netz mal runterfahren und schauen, wie mans wieder hochfährt und wo die Schwachstellen sind. Am besten im Mai, dann isses weder zu kalt noch zu heiß. Das wichtigste wäre aus meiner Sicht die Stromversorgung für die Telefone, für die Handymasten und für die Tankstellen. Daß nicht jede Tankstelle gesetzlich vorgeschrieben einen Generator, der direkt an einen Tank angeschlossen sein muß, und der jährlich 2x getestet wird, haben muß, erschließt sich mir nicht.


DT

PS: Auch die Amish in Pennsylvania leben mehr oder weniger ohne Strom, und ich hab vor ein paar Jahren hier geschildert, was ich dort gesehen und gelernt habe, als ich mir das einmal mit eigenen Augen in Lancaster County, PA, angeschaut habe.


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