Kurzer Bericht - thailändisches Waldkloster .... in der Tradition von " "Ajahn Mun Bhuridatta " "- - > "Ajahn Maha Bua" - - > Ajahn Martin
Die Unterkunft
Meine Unterkunft für 21 Tage - rechts neben der Kuti - der Meditationspfad - ein sehr wichtiger Bestandteil in der Waldtradition - der fehlt im restlichen Thailand fast immer.
Die Innenansicht.
Der Waschplatz vor der Kuti für Körper und Sachen.
Das geht wie folgt: im blauen Eimer ist das Wasser, neben dran rechts ist der Wasserhahn. Mit der roten Schale schüttet man das Wasser über den Körper - so hab ich das vor ca. 30 Jahren in TH gelernt, das machten alle Thais damals so. Die Wäsche wird von Hand gewaschen, das kennt ihr sicherlich noch ....
Die nächste Toilette - war ungefähr 100m weit weg, dort gab es dann auch die Möglichkeit zum Duschen. Wie sich dann später herausstellte, viel zu weit weg .....
Tagesablauf:
3 Uhr wecken - Tempelglocke plus eigener Wecker. Katzenwäsche. Meditation im Sitzen oder Gehmeditation.
5.50 Uhr alle Laien - und so einer war ich - Treffen vor der Sala. Dort waren die Mönche schon zu Gange - alles bereit machen für den Bindabat - bedeutet das Essen einsammeln. Dazu bei Nachfrage mehr Details.
Etwa 7 Uhr Essen - es wird nur 1x gegessen am Tag. Essenszeit max. 10 min. - der Chef gibt das Tempo vor. (Zeit ist kostbar - die wird für die Sitz und Gehmeditation benötigt)
Sala sauber machen, kehren und nass aufwischen. Bis 9 Uhr muss alles fertig sein. Danach zurück zur Kuti - ach ja, bei allen bisherigen Vorgängen reden nur auf das notwendige beschränkt - bei den Laien wurde das nicht ganz so streng gehandhabt.
Ab 9 Uhr dann wieder Sitzmeditation oder Gehmeditiation - bis 14.30
Dann fegen - zuerst die eigenen Zugangswege zur Kuti - danach alle wichtigen Klosterzugangswege u. Parkplätze. Dann einen Kaffee - u. kleine Käsestücke oder 1-2 Rippen Schokolade. 16 Uhr alles fertig.
Zurück zur Kuti - Sitzmeditation oder Gehmeditation - bis 3 Uhr. Mönche sollten nicht länger schlafen als 3-4 Std. - Laien müssen sich da erst langsam heranarbeiten. Keine Überwachungen bei der Kuti - jeder tut was er kann - er könnte auch immer schlafen - ja, versucht es einfach mal - wird schnell langweilig ....
Zu Beginn sollte man auch keine Bücher lesen, man hat statt dessen einen MP3 Player, mit Vorträgen von Ajahn Martin auf Deutsch/Englisch/Thai u. für Thais noch Originalaufnahmen von Ajahn Maha Bua.
Als ich ins Kloster kam, wog ich ca. 82kg. Heute hab ich mich gewogen 76kg - das war aber nicht das tiefste Gewicht, das hatte ich am Abreisetag und das kam so. Trotz qualitativ sehr hochwertigem Essen - bekam ich eine Magen-Darm Grippe. Zuvor hatten mich schon andere kleinere Leiden gequält - die sich durch die besonderen Umstände ergaben. Fakt war dann - die letzten 5 Tage vor Abreise - hab ich nichts mehr gegessen - weil einfach alles wieder auf alle denkbaren Möglichkeiten postwendend wieder heraus kam.
Nach den 3 Wochen wusste ich was ich wissen wollte. Die Komplexität ist mir jetzt bekannt - besser gesagt die Einfachheit. Diese Einfachheit ist das Komplexe - keine Ablenkung, kein Entkommen .... keine helfenden Psychologen ....
Ich muss noch diverse Dinge erledigen - z.B. Rentenanträge stellen etc. pp. - deshalb und noch andere Gründe haben mich zum Abbruch bewegt.
Meine Empfehlung - ein MUST DO - zu 100%.
Die Einschränkungen bei mir - das relativ hohe Alter, beim Einstieg. Ich werde mich jetzt noch besser vorbereiten - ein neuer Anlauf ist geplant, nachdem alle diversen Dinge geregelt sind.
Gruss
PS: wer sich selbst besser kennen lernen will - hat keine anderen Möglichkeiten ...... Abgeschiedenheit/Isolation sind die Stichwörter - das muss nicht zwingend in TH in einem Waldkloster sein - und Einfachheit natürlich ....
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Jeder arbeitet im Ausmass seines Verstehens für sich selbst und im Ausmass seines Nicht-Verstehens für jene, die mehr verstehen!