Das übergordnete Thema ist - Inside Thailand -
Ich habe übrigens die gleichen Erfahrungen gemacht. Trotz mehrmaliger
Bitte keine Hilfe, und dabei kann von Feinheiten und blumiger Sprache noch
gar nicht die Rede sein. Egal, selbst ist der Mann.
Ich kenne jetzt Thailand fast 30 Jahre - also anders ausgedrückt mein halbes Leben. Man kann auch davon ausgehen, dass Frau und Sohn sich nicht bewusst dafür entschieden haben keine Hilfestellung zu leisten.
Das trifft auch auf alle anderen Beziehungen zu - Ausländer - Thai. Dass es so ist weiss ich schon lange, deshalb musste ich auch den kompletten Lernprozess selbst organisieren. Die Frage blieb aber immer im Hintergrund unbeantwortet - warum ist das so?
Mein Sohn hat diverse Eigenheiten von mir übernommen. Er ist zwar komplett in TH sozialisiert, aber sein Verhalten ist nicht zu 100% Thainess. Meine Frau ist dadurch leicht irritiert. Sie weiss nicht warum, das so ist. Ich glaube es zu wissen, der Grund ist, die ersten 6 Jahre ist er in D aufgewachsen. Er war in diesem Zeitraum 4x in Thailand auf Urlaub ungefähr jeweils gut 1 Monat am Stück.
Zu der Zeit hatte er auf Deutsch geträumt. Heute träumt er schwerpunktmässig auf Thai - hat aber immer einzelne Traumsequenzen auf Deutsch. Das Thema ist nicht primär die Sprache - sondern wir reden von kulturellen Prägungen. Die Thais verteidigen ihre Kultur gegen fremden Einfluss - unbewusst. Um da Zugang zu erhalten muss der Rhythmus der Sprache eingehalten werden. Wer nicht miaut wie eine Katze und statt dessen bellt wie ein Hund, grenzt sich damit automatisch aus.
Auch formal die Thaisprache zu beherrschen, ändert den Sound nicht. Es geht darum, wie Thais funktionieren - wie sie denken. Die ganzen Jahre zuvor hatte ich keinerlei Möglichkeiten das herausfinden zu können. Ich kannte niemand der beide Welten real erfuhr und in ihnen lebt. Mein Sohn tut genau das. Inzwischen ist er alt genug auf gezielte Fragen meinerseits konkrete Antworten geben zu können. Für ihn ist das auch interessant, denn niemand aus seinem Thaiumfeld stellt ihm so seltsam Fragen. Er kann dadurch auch selbst erkennen, was ihn von den Thais unterscheidet, die mit keiner anderen Kultur in Kontakt gekommen sind. Hätte ich nicht konsequent auf Deutsch innerhalb der Familie zu sprechen bestanden, könnte er gar nicht auf diesem Level kommunizieren - er hätte den grössten Teil seiner deutschen Sprachkenntnisse eingebüsst.
Ich hatte freiwillig darauf verzichtet - meine Thaikenntnisse zu optimieren. Jetzt ist er aus dem Haus - jetzt hole ich diesen Part nach.
Ich versuche hier Geschichten zu erzählen, die ich real erlebe oder erlebt habe. Was ihr daraus macht ist eure Sache. Das hier ist keine akademische Arbeit sondern höchst subjektiv. Kann alles falsch sein, was ich euch erzähle. Herausfinden müsst ihr das sowieso selbst. Als Deutscher mit der Geschichte die wir haben, dürfte aber jeder Hinweis so verrückt er auch sein mag, für jene von Nutzen sein, die mehr über sich selbst erfahren wollen.
Das ist das zentrale Thema von allem - darum dreht sich letzten Endes jeder meiner Geschichten - auch wenn das nicht immer ersichtlich ist, aber das ist mein Rhythmus.
Gruss
PS: Ausländer die in TH leben und keinerlei Sprachkenntnisse besitzen werden aus Thai Sicht als Aliens wahrgenommen. Ausländer die sich Mühe geben Sprachkenntnisse zu erwerben - werden aus Thai Sicht als leicht oder schwer behindert wahrgenommen, je nach Kenntnisstand. Die zentrale Figur für diese Behinderten ist, wer ist ihre Pflegerin. Je nachdem welche Hierarchie die Pflegerin einnimmt, wird auch der Behinderte akzeptiert, wenn er sich and die grundlegenden Regeln des Zusammenlebens hält. Wer Kinder hat, hat auch entsprechende Ersatzpfleger. So läuft das in Thailand. .... [[smile]] also alles wie bei Mutti Merkel - der einzige Unterschied ist, man erhält genau das was man gewählt hat
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Jeder arbeitet im Ausmass seines Verstehens für sich selbst und im Ausmass seines Nicht-Verstehens für jene, die mehr verstehen!