Eine "neue Zeitrechnung" beginnt mit dieser Pandemie allemal!

sensortimecom ⌂, Montag, 05.07.2021, 15:44 (vor 1026 Tagen) @ solstitium4648 Views

Es gibt Optimisten, die meinen, nach "Abflauen" der Pandemie könne man wieder zur Tagesordnung übergehen wie zuvor. Es ist genug Geld da, die Leute haben Nachholbedarf, lassen alle Dinge reparieren die im Lockdown kaputt gegangen sind, kaufen Neues wie verrückt, gehen wieder in Kino, Theater, Restaurants, reisen in die ganze Welt auf Urlaub, und legen ihre "Ersparnisse" an wie gehabt.

Dem ist nicht so. Die Pandemie hat eine Zäsur bewirkt wie seit 1945 nicht mehr. Wir haben es auf einer Seite mit unendlich vielen - zumeist älteren - Personen zu tun, die durch die lange Dauer der Corona-Einschränkungen und die Medien-Hysterie schwere psychische Probleme erlitten haben. Vor allem Depressionen. Von den finanziellen Dingen jetzt mal abgesehen. Viele haben sich glatt aufgegeben. Die liegen nur noch zu Hause rum, schauen sich im TV einen Mist nach dem anderen an, und warten auf den Tod. Bitte nicht meinen, das sei übertrieben. Ich weiss, was ich schreibe. Ich sehe und erlebe das tagtäglich in meiner Nachbarschaft.

Das weitere Problem, das jetzt immer mehr aktuell wird, ist die Verknappung an bestimmten Materialien, Werkstoffen, Ersatzteilen, Verbrauchsgütern und Kleinteilen. Otto Normalverbraucher war es gewohnt, dass Port Billigland alles prompt lieferte was sein Herz begehrte. Hunderttausende kleine Händler verkauften über das Internet zum 5 - 10fachen Preis, was Alibaba binnen 14 Tagen lieferte - und waren trotzdem noch billiger als das Geschäft um die Ecke. Nach Ausbruch der Pandemie wurden zunächst Lagerbestände abverkauft. Man war sich sicher, dass der Coronaspuk bald vorbei geht, und man nachher wieder bestellen kann was das Zeug hält. Dem war nicht so. Auch in Fernost stand vieles still, und wenn der westliche Kunde anklopft, und plötzlich das Zehnfache nachordern will, weiss man, was zu tun ist: man erhöht eben den Preis. Zumindest auf das Doppelte. Der westliche Distributor, geschockt von dem Ansinnen, denkt sich: na hallo, dann bestelle ich die Dinge eben anderswo. Und siehe da: das "Anderswo" spielts plötzlich nicht mehr. Überall verlangen sie jetzt das Doppelte...

Dann kam noch ein zusätzliches Problem auf die gebeutelte westliche Wirtschaft: Viele kleine und mittlere Betriebe, vor allem Dienstleister wie Installateure, Mechaniker etc., stehen durch Ausfall von Aufträgen vor dem Bankrott. Daher sehen sie in jedem Lichtblick, der sich nach der Besserung der Corona-Situation ergibt, eine Chance auf BETRIEBS-SANIERUNG. Also bitte, um es klar zu stellen: sie sehen im neuen Auftrag nicht eine Einnahmequelle wie Jahrzehnte zuvor, bzw. wie zu normalen Zeiten, sondern eine Art "singulären Event", der gefälligst auszuschlachten ist solange er sich ergibt. Also verlangt man MONDPREISE. Kulanz wie früher mal? Fehlanzeige... Und auch hier zeigt sich dasselbe Phänomen wie o.: Geht der schockierte Kunde nämlich zur Konkurrenz um ein Angebot, trifft er auf dasselbe Problem...

Um zu veranschaulichen, wie das derzeit vor sich geht, ein Beispiel aus Österreich:

Vor 20 Jahren hast du, wenn du deinen Haustürschlüssel verloren und einen Schlüsseldienst gerufen hast, einige HUNDERT ÖSTERR. SCHILLINGE bezahlt. (Ein ATS war ca. 0,15 D-Mark).

Nach Einführung des EURO dauerte es nicht lange, und zu zahltest für dieselbe Dienstleistung den gleichen Betrag. Aber nicht in Schillingen, sondern in Euronen. Und die waren zufällig halt mal das 13,76-fache im Kurs als zuvor der ATS. Pech aber auch. Und Pech auch, dass das Einkommen des Otto Normalverbraucher sich immer noch am Schilling-Einkommen der 90er-Jahre orientierte, und nicht etwa am Einkommen des Aufsperrdienstes...

Dabei blieb es aber nicht. Jetzt nämlich, am Höhepunkt der Corona-Krise, verlangt derselbe Aufsperrdienst keine hunderte Euronen mehr. Nein, der gibt sich nicht mehr mit solchen Lappalien ab. Der verlangt jetzt vom Otto Normalverbraucher, dessen Einkommen sich immer noch nach den 90er-Jahren richtet, TAUSENDE EURO. Überhaupt dann, wenn der sich erfrecht, zur Unzeit anzurufen. So schauts aus....


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