Regierung: Es gibt keine schwarzen Schwäne

Ankawor, Montag, 05.07.2021, 11:39 (vor 1023 Tagen) @ Mephistopheles5151 Views

(Ich setze dies mal unter deinen Beitrag, vielleicht passt es dort einigermaßen. Auch im Hinblick auf den Gegenwind, den du bekommst in Form von billiger Energie im Überfluss usw.)

Die FDP hat eine kleine Anfrage an die Bundesregierung zur Versorgungssicherheit bei Elektrizität gestellt, nachdem der Bundesrechnungshof deutliche Kritik am Monitoring der Versorgungssicherheit durch die Bundesregierung geübt hatte. Die Bundesregierung sagt in Ihrer Antwort, dass ein Worst-Case (schwarzer Schwan) nicht zu berücksichtigt werden braucht.

Aus der Anfrage:

Warum verzichtet die Bundesregierung beim Monitoring der Versorgungssicherheit auf die Analyse eines Worst-Case-Szenarios, in dem mehrere absehbare Risiken zusammentreffen, die die Versorgungssicherheit gefährden können? Inwiefern sei eine solche Stapelung von Risiken nach dem Stand der Fachdiskussion zum Monitoring der Versorgungssicherheit am Strommarkt nicht sinnvoll?

Aus der Antwort:

Mehrfachrisikoszenarien ... werden ...adressiert, aber nicht im Rahmen des Monitorings ...

(ohne zu sagen, wo)

Obwohl die Forcierung von Wärmepumpen und Elektroautos der Logik nach einen höheren Strombedarf bedeuten würde, und obwohl die Abschaltung von Kohlekraft und Atomkraft der Logik nach (zumindest in Zeiten ohne Wind und Sonne) eine geringere Leistung bedeuten würde, sieht die Regierung keinen Anlass, sich darum zu kümmern. Es wurde sogar die Kapazitätsreserve von 2 GW auf 1 GW gesenkt, ohne dass dafür die gesetzliche vorgeschriebene Begründung geliefert wurde.

https://www.heise.de/downloads/18/3/1/0/9/6/8/5/1929249.pdf

Der Bundesrechnungshof hatte der Energiewende im April ein verheerendes Zeugnis ausgestellt, wozu die Bundesregierung mitteilt, dass sie diese Kritik nicht teilt.

https://www.n-tv.de/politik/Altmaier-kassiert-verheerendes-Zeugnis-article22460335.html

Immerhin hat Altmaier das geplante Stromspitzenglättungsgesetz wieder gestrichen. In dem war nichts anderes festgelegt als dass bei hohem Strombedarf aus der Ferne das Laden von E-Autos unterbrochen werden kann. Die Vorstellung, dass morgens die E-Autofahrer mit leerer Batterie nicht losfahren können, hat wohl sogar ihn beeindruckt (Quelle: Im Autoradio gehörter Beitrag)

Namhafte Wissenschaftler weisen die Annahme der Bundesregierung zurück, der Mehrbedarf an Elektrizität für die Produktion von Wasserstoff, die Elektromobilität und Wärmepumpen lasse sich durch vielfältige Effizienzsteigerungen ausgleichen.

https://www.welt.de/wirtschaft/article225622493/Stromverbrauch-Bei-der-Energiewende-unt...

Die verlinkten Artikel sind nur der Anfang. Es finden sich noch zahlreiche weitere Veröffentlichungen dazu, die ich aus Zeitgründen nicht alle hier aufführen kann.

Wer sich die Mühe macht, dürfte feststellen, dass die Regierung keinen schwarzen Schwan erwartet, während nicht nur der Bundesrechnungshof, sondern auch Wissenschaftler und andere Organisationen davor warnen.

Es bleibt wohl nur, abzuwarten, ob es kurzfristig mit der Energie nicht so richtig klappt:

Blackout durch Überlastung des Stromnetzes
(Nicht zu vergessen die Gründe Cyberattacke wie am Wochenende in Schweden oder Sonneneruption)

oder ob es mittelfristig mit der Energie nicht mehr so richtig klappt durch die unaufhaltsame Steigerung der Energiekosten für die Bereitstellung von Energieträgern.


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