Das Geldsystem steuert Herrschaftssystem zyklisch in den Abgrund und deshalb MUSS es überwunden werden
Hallo Miesepeter,
danke für diese Diskussion, es gibt nicht viele kompetente Menschen, die sie führen können. Ich hoffe Du bleibst dran.
ich denke menschliche Gesellschaften sind eine hoch sinnvolle Einrichtung. Allerdings sollten wir das Konzept der Beherrschung aus diesen Gesellschaften entfernen. Es ist (mehr) nicht nötig, wenn wir verstanden haben, dass wir uns nur gemeinschaftlich selbst die Abgaben abfordern müssen, um eine produktive Gesellschaft am Laufen zu halten.
Ich persönlich teile Deine Utopie zwar, aber anderseits bin ich mir auch bewusst, dass diese für die Mehrheit der Bevölkerung auf diesem Planeten vermutlich weder zugänglich noch praktikabel ist.
Ich sehe sie als notwendig an und wir werden es lernen müssen, wenn wir nicht untergehen wollen. Deshalb der Titel von meinem Buch "Untergang oder Freiheit - Wir haben keine Wahl!". Und die Mehrheit wird davon nicht mehr betroffen sein als heute auch.
Freiheit setzt Prinzipien voraus, damit auch das Verständnis dafür, was Prinzipien sind. Man kann wunderbar beobachten, wie selbst in den vergleichsweise wohlhabenden Ländern ursprünglich formulierte einfache Prinzipien wie zb "körperliche Unversehrtheit" sich nicht gegen den Ansturm der Zeit behaupten können.
Dieser Effekt ist den Interessen der Herrschenden Klasse geschuldet, die immer verdummen, und deshalb jede Herrschaftsform mit einem Kollaps der selbigen beendet wird. Seitdem wir uns aber für eine Lebensweise mit einer extrem hohen Arbeitsteilung entschieden haben und es eine regionale Autonomie nicht mehr gibt, können wir uns einen gesellschaftlichen Kollaps nicht mehr leisten. Deshalb müssen wir diesen Effekt des wiederkehrenden Zusammenbrechens der Gesellschaft ein für alle Mal ausschalten. Und dafür müssen wir die Zweiteilung der Gesellschaft in Herrscher und Beherrschte aufheben.
Natürlich möchten Selbstdenker auch Entscheidungsautonomie besitzen, aber die Mehrheit der Bevölkerung will oder kann nicht alles selbst entscheiden und aktzeptiert das auch klaglos, d.h. sie wollen ihre Entscheidungen delegieren.
Ja, das ist mit dem Selbstbestimmungsrecht (gegen Ende des Beitrags) optimal möglich. Es schafft einen Konsens. Wer ein Interesse hat, kommt und arbeitet mit, bis es einen Konsens gibt. Das einzige was wir ausschließen müssen ist willkürlichen Missbrauch, der mit Quoren von 80 oder 90 Prozent feststellbar zu sein hat.
Das ist die globale Mehrheit. Das muss man auch respektieren. Diesen Leuten Freiheit aufzuzwängen ist nur die spiegelbildliche Reaktion auf den Zwang der Demokratie, die individuelle Freiheit der Selbstentscheider zu negieren.
Wie beim regionalen Geld, müssen die Räume mit demselben Recht wieder viel kleiner werden. Wir haben zu viele Regeln und überall die gleichen. Das ist für die Herrscher toll, weil man ihren Zwängen so nicht entfliehen kann. Deshalb soll es bei Corona stets einheitliche Maßnahmen geben, damit man dem bayrischen Hardliner Södolf nicht beispielsweise einen Moderaten Ministerpräsidenten aus Sachsen-Anhalt entgegenhalten kann.
Eine Utopie der Freiheit müsste daher ganz vorne auch erklären, wie den Menschen, die nicht selbst entscheiden wollen/können, die Entscheidungen abgenommen werden können.
Sie müssen sich nicht beteiligen, aber wenn sie sich nachträglich beteiligen wollen, haben sie jederzeit das Recht und die Möglichkeit alles zu ändern.
Und dann frage ich mich, ob wir solch ein System nicht im Augenblick schon haben, indem nämlich jedem als Defaulteinstellung die standardisierte Fremdentscheidung vorgegeben wird - auf die er sogar geringen Einfluss ausüben darf über demokratische Wahlen zwischen Hinz und Kunz - während andererseits die Freiheit der Selbstentschieder durchaus vorhanden ist, allerdings nicht für jedermann. Diese Freiheit ist gebunden an eine gewisse Qualifikation, insbesondere die Fähigkeit sich dem Massenentscheidungssystem zu entziehen und dann abseits dieses Systems zu entscheiden und bessere Lösungsmöglichkeiten zu suchen und umzusetzen. Dort gelten dann auch andere Regeln (cum ex Regeln sozusagen, man muss sie nur erkennen und auch ausnutzen können - das ist die Matura für Selbstdenker).
Nein, das haben wir heute ganz klar nicht mehr. Wir haben eine völlig übergriffige Regierung, wie sie immer wieder zyklisch am Ende von Herrschaftsformen auftaucht.
Diese Konsensgesellschaft waren Demokratien in ihren Anfängen mit Sicherheit mal. Lange ist es her. Als die Demokraten noch auf einen breiten Konsens achten wollten, und ehrlich und ernsthaft bemüht waren ihre Machtausübung wirklich als legitimierte Volksvertreter auszuüben, da war die Demokratie ein Konsens-System. Man muss verstehen, dass alle Beherrschungssystem sich über die Zeit verändern, verändern müssen. Weil die Sonderrolle der Herrschenden und deren Zwang sich an der Macht halten zu müssen, zu zwingenden Veränderungen führt, ja führen muss. Diese Veränderungen lösen dann am Ende durch falsches Feedbackverfahren und falsche Entscheidungen den Kollaps aus, immer.
Denn Herrscher degenerieren und durch die zunehmende Verdummung kommt es zyklisch zu Systemzusammenbrüchen. Solche Zusammenbrüche können wir heute nicht mehr sehr gut gebrauchen, wo 99 Prozent der Deutschen auf eine funktionierende Gesellschaft mit extrem hoher Arbeitsteilung angewiesen sind. Denn die meisten Qualifikationen der Menschen werden ohne solche Gesellschaft wertlos. Die Städte, so wie sie heute angelegt sind, werden sinnlos, denn sie helfen nicht mehr beim Überleben.
Vielleicht werden die Städte nicht bevorzugt entwickelt, um beim Überleben zu helfen....Als Gestalter/Herrscher oder Möchtegerngestalter muss man sich doch erst einmal überlegen, was das Ziel ist.
Das wird sich aus einem Wettbewerb der Kommunen und Regionen von ganz alleine entwickeln. Es wird eine neue Vielfalt geben, die kreatives lernen erlaubt und uns neue evolutionäre Kraft gibt. Diversität hilft in der Natur und bei der gesellschaftlichen Entwicklung.
Schon da wird man sich in der Breite der Gesellschaft nicht einig werden.
Nein, das soll man auch gar nicht mehr. Die Regionen sind viel zu unterschiedlich. Es entspricht, wie oben bereits geschrieben, nur dem Interesse der Herrscher alles gleich zu regeln. Für sie ist es effizienter und die Menschen sollen der zunehmend übergriffiger werdenden Gewalt nicht ausweichen können.
Wir wissen hier doch alle, dass man das Geldsystem - das permanent schlechter gemacht wird als es ist, es tut was es soll - stabiler oder ausgleichender gestalten könnte. Das ist auch kein DGF Geheimwissen. Bisher funktioniert es als System zur Erzwingung von Wirtschaftswachstum mehr als gut - kleinere Rekalibrierungsphasen mitberücksichtigt.
Sorry, das System wird in Kürze kollabieren, wenn die Inflation nicht beseitigt wird. Das Problem entsteht, wenn die Geldhalter in Rohstoffe umschichten, dann gibt es für viele Menschen nichts mehr zu kaufen. Es wird Mangel geben überall. Ich schreibe gerade an einem separaten Beitrag dazu. Inflation war der Auslöser der französischen Revolution. Das ist ein ganz typisches Untergangszenario.
Ist aber Erzwingung von Wirtschaftswachstum auch heute noch die Zielstellung?
Natürlich nicht.
Erst wenn die übergeordnete Richtung der Entwicklung, die erzwungen werden soll, klar ist, kann darüber beraten werden, wie das Geldsystem ausgestaltet werden sollte, um die Leistung der Bevölkerung in die entsprechende Richtung zu kanalisieren.
Nein, das Geldsystem ist wie eine Straße, die zum transportieren einfach notwendig ist. Die Straße/das Geldsystem hat nichts mit den unabhängig davon nötigen Wünschen der Abnehmer zu tun. Es ist eine Infrastruktur, die bestimmte Aufgaben erledigen können muss.
So, bin auf Deine Antwort gespannt. In jedem Fall danke dafür.
Grüße
Morphues
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Wir - für die unbeschränkbare Freiheit.