Fragen über Fragen ;-)
Hallo Weiner!
Du schreibst: Geld ist überaus nützlich für eine gut funktionierende Wirtschaft, und jeder ‚hat‘ es gern.
Ja, weil es die Zeit „überbrückt“, wobei ich selbstverständlich damit auch den Kredit meine, den man aus der Geldwelt nicht lösen kann.
Man kann sich die Zukunft in die Gegenwart holen – eine feine Sache.
Nicht 20 Jahre sparen, um dann in das eigene Haus zu ziehen, sondern man kann dies sofort machen.
Vergleicht man das Geldsystem einer Wirtschaft mit dem Straßenverkehr, so kann man aktuell feststellen, dass die Straßen den Banken gehören (Zahlungsverkehrssysteme), dass der Autofahrer den Banken ständig Maut bezahlt (Kontoführungsgebühren), und wenn es schlimm ausgeht, dann ist der Autobesitzer drittens sogar sein Auto los: denn das Guthaben bei einer Bank (Buchgeld) ist lediglich eine Forderung gegen die Bank, die man bei einer Bankinsolvenz nur mühsam und gegebenenfalls nur noch teilweise durchsetzen kann.
Irgendwie muß der Zahlungsverkehr ja organisiert sein.
Wenn das Banken machen, kann man dagegen zunächst nicht viel sagen.
Die Frage ist mehr: Wie wird das gemacht?
Gegen Kontoführungsgebühren gibt es auch wenig vorzubringen, weil sie eine Dienstleistung darstellen.
Die Forderung ist eine Forderung und eine Bankinsolvenz kann verschiedene Gründe haben.
Wenn der Eigenheim-Fertighaus-Hersteller minderwertige Materialien verwendet, hat der Eigentümer/Besitzer auch ein Problem an der Backe.
Um solche misslichen Umstände abzuschaffen, sollte Geld zu einem sicheren und öffentlichen Gut gemacht werden.
Da bringe ich große Bedenken vor.
Wenn etwas öffentlich ist, dann steht niemand mehr in Verantwortung.
Roland Baader dreht sich gerade im Grabe um und bei Paul C. Martin hört man es auch schon knistern. " />
Vergleichbar wird das Straßennetz eines Landes heute vom Staat verwaltet, die Fahrtüchtigkeit der Automobile wird vom TÜV regelmäßig überprüft und sie gehören voll und ganz ihren Besitzern - und zerfallen auch dann nicht, wenn sie in der Garage stehen.
Das bringt uns der Sache schon näher.
Ein TÜV für das Geld würde die finanzielle Misswirtschaft im Ansatz „erwürgen“.
Nur muß dieser dann wirklich UNABHÄNGIG sein und wie genau soll das organisiert werden?
Wie stellt man sicher, das es dort EHRLICH zugeht?
Von der Politik bekommt der Bürger bei entsprechenden Wünschen nach einem öffentlich gesicherten und verwalteten Geldsystem allerdings keine Unterstützung.
Dem gemeinen Bürger ist völlig Banane wer sein Geld verwaltet, Hauptsache es wird richtig gemacht und da lauert schon der erste Pferdefuß.
Gelegentlich hat man sogar den Eindruck, als würden Politiker und Bankenmacht die wirtschaftlich tätige Bevölkerung nur als Objekte der Ausbeutung ansehen.
Jede Kartell- und Monopol-Bildung trägt die „Ausbeutung“ in sich.
In diesem Sinne würde ich Deiner „Öffentlichkeit“ sogar folgen, aber vermutlich anders als Du es meinst.
Es ist unter solchen Umständen naheliegend und fast zwingend, dass die Bürger die Sorge um ihr ‚gutes Geld‘ selbst in die Hand nehmen. Seit 150 Jahren gibt es hierfür die Idee und bewährte Tradition der genossenschaftlichen Sparkasse (‚Volksbank‘), und seit 250 Jahren gibt es den Gedanken und das Verfahren der „Direkten Demokratie“.
Also doch wieder eine Bank, aber diesmal mit anderen Eigentümern.
Ja, das klingt zunächst nicht übel.
§ 3 - Die Einlagen auf diesen Konten kommen ausschließlich aus Bargeld oder aus Bargeldäquivalenten (Anhang D), und die Konten weisen immer einen positiven Saldo auf. Die Bank vergibt keine Kredite. Droht der Saldo eines Kontos negativ zu werden, wird das Konto eingefroren und alle Transaktionen mit Bezug auf dieses Konto werden eingestellt. Die Bank darf kein Geld neu schöpfen.
Mmh.
Die Kontoinhaber können sich untereinander Darlehen gewähren und dabei die Vermittlung und Prüfung durch die Bank in Anspruch nehmen. Die Kosten der Vermittlung und Prüfung tragen die am Darlehen beteiligten Parteien selbst. Kontoinhaber können sich bankintern zu Gruppen zusammenschließen, um höhere Darlehenssummen zu ermöglichen.
Wie gewähren die Kontoinhaber die Darlehen?
Mit bereits vorhandenem Geld oder mit neu erzeugten Krediten?
Hier liegt der Schwerpunkt Deiner neuen Geldwelt begraben.
§ 7 – Es wird an den Schulen des Bundeslandes ……………………… ein Pflichtfach eingeführt, in dem die Geschichte des Geldes, die Funktionsweise des Geldsystems sowie der Umgang mit Geld in allen seinen Aspekten theoretisch und praktisch vermittelt wird.
Da wäre ich auch dafür, doch dann muß bei die Fische zu Geld und Kredit und jedwede Wohlfühl-Literatur dazu gehört auf den Scheiterhaufen.
Die Initiativgruppen für das Volksbegehren „Sicheres Geld“, die sich auf Landesebene konstituieren, sollen also von vorneherein miteinander entsprechend kooperieren. Formal kann ein solcher Prozess, um bundesweite Wirkung zu entfalten, nötigenfalls über einen Staatsvertrag eingeleitet werden, vergleichbar dem Rundfunk- bzw. Medienstaatsvertrag.
Ob das eine gute Idee ist, lasse ich zunächst offen, weil erst einmal das Thema Geld-Entstehung zu klären ist.
Es wird in der Skizze im Wesentlichen intendiert, eine ‚gesamtdeutsche Bank für alle Bürger‘ zu gründen. Für die fernere Zukunft könnte sie zu einer zweiten Säule neben der Bundesbank werden, die dann den gesamten primären Zahlungsverkehr abwickelt, während die Bundesbank mit der Geldpolitik und Geldschöpfung beauftragt bleibt.
Aha!
Die BuBa soll das Geld schöpfen?
Wie soll sie das denn anstellen, wenn es die Geschäftsbanken nicht mehr dürfen?
Das Bargeld ist bereits zum gegenwärtigen Zeitpunkt ein Vollgeld ..
Eine faszinierende Feststellung.
Was heißt Vollgeld konkret und wer besichert seine Völle?
Unter Darlehen wird im vorliegenden Text verstanden, dass ein bereits vorhandenes ‚Vollgeld‘ verliehen wird, während als Kredit jener Vorgang bezeichnet wird, der bei der Vergabe neues Geld schöpft, das bei der Tilgung des Kredites wieder getilgt wird.
Und woher stammt das neue Bargeld?
Fiel es irgendwo vom Himmel oder wird dessen Werthaltigkeit und Völle unterlegt?
Die neue Bank soll eine reine Vollgeld-Bank sein, denn sie ist formal aus Bargeld ‚entstanden‘. Die Bank darf kein neues Geld schöpfen (explizites Verbot; der Vorgang dieser Art Geldschöpfung wird mit dem obigen Gesetzentwurf damit erstmals rechtlich beschrieben und verankert; bislang ist er ein ‚Brauch‘ der im Rechtssystem nicht definiert und direkt reguliert sondern von ihm als gegeben vorausgesetzt wird).
Ein wenig Marx lese ich hier schon heraus.
Das Geld ist schon da, entweder auf Guthaben bei der Bank oder in einer Kiste im Keller.
Alles andere wird daraus abgeleitet.
Auch wenn ich mit @dottore (alias @Silke) am Ende öfter über Kreuz lag, in dieser Hinsicht war er erstklassig.
Zunächst ist die Geldentstehung klar und zu 100 Prozent zu klären, mit allen Vor- und Nachteilen. Passiert das nicht, dann geht es dahin.
Über Geld wird viel geredet, im Leben aller Menschen spielt es eine zentrale Rolle, für das Funktionieren moderner Wirtschaft ist es unersetzlich. Es ist deshalb wichtig, dass alle Menschen auch ein angemessenes Verständnis darüber haben, wie Geld ‚funktioniert‘ und wie es laufend und - man möchte fast sagen - betrügerisch von jenen missbraucht wird, die es in die Welt bringen und verwalten.
Immer schön an der Naht bleiben ..
Das Moralisieren führt schon auf Abwege.
Daher formuliere ich es einmal so:
Kredite müssen getilgt und Schulden bezahlt werden und alle Teilnehmer des Geld-Kreislaufes MÜSSEN sich daran halten.
DAS ist fast das ganze Geheimnis des Geldwesens – nicht viel mehr, aber keinesfalls weniger.
Der Zins muß mit dem Wirtschaftswachstum äquivalent gehen.
Er kann steigen und auch wieder sinken, er darf sogar negativ werden.
WER das alles organisiert ist nebensächlich – es muß nur FUNKTIONIEREN!
Wenn diese Banalitäten in der Schule nicht gelehrt werden, dann ist alles andere für die Katz.
@nereus
grüßt Weiner und den Rest der Leser und schließt sich dem Wunsch nach besinnlichen Tagen an.