Abfindung versus Verrentung

Manuel H., Montag, 27.12.2021, 17:48 (vor 1067 Tagen) @ NST2691 Views

Im privatwirtschaftlichen Bereich gingen die Massenentlassungen (Verschlankung der Firmen) meist über hohe Abfindungen an die Arbeitnehmer, die seinerzeit noch abgabenbefreit waren, im staatlichen Bereich oft über die Verrentung aus gesundheitlichen Gründen.

In meinem Umfeld haben sich dann die privat Entlassenen optimistisch und zuversichtlich (ich kann ja was) mit irgendwelchen gaga-Einzelfirmen selbständig gemacht, meist im "Beratungsbereich", mit schicken, teuren Firmenlogos und Webseiten dann ihre Abfindung verbrannt, weil der Bedarf an freiberuflichen Pressesprechern, Marketingstrategen, Freizeitunterhaltern doch nicht so groß war.

Die Verrenteten hatten es besser getroffen, nettes Grundgehalt inkl. Pensionsvorsorge und Krankenversicherung, zuwenig zum Spekulieren, zuviel zum Selbständigmachen (ab einer bestimmten Grenze verliert man die Freistellungsbezüge, da die gesundheitlichen Gründe ja offensichtlich nicht gegeben sind, wenn einer dann trotzdem arbeitet).

Ich weiß leider nicht, ob die seinerzeit festgelegten Freistellungsbezüge inflationssicher waren und ob es in der Nachfolge strenge Gesundheitsprüfungen gab, die den regelmäßigen Bezug hätten gefährden können. Mittlerweile 30 Jahre her, die meisten dürften inzwischen von Freistellung zu Pension gewechselt haben. Zumindest waren sie Profiteuere der Privatisierung. Nix arbeiten bei vollen Bezügen seit 1990 mit sicherer Pension bis zum Lebensende.


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