wegen der Guthaben und der Schulden

nereus, Montag, 27.12.2021, 13:11 (vor 1067 Tagen) @ Manuel H.2859 Views

Hallo Manuel!

Du schreibst: Wenn alle ihre Schulden bezahlen sollen, dann kann es keine Guthaben geben.

Das ist nur ein Gedankenbild, um die Funktionsweise von Guthaben und Schulden zu verdeutlichen, gilt aber nicht in dieser Absolutheit.

Praktisch existiert ein Zeitablauf mit uns vergänglichen Menschen, so daß eine Schuld über eine oder mehrere Generationen getilgt werden kann, ebenso wie Guthaben, die nach und nach aufgebraucht werden (können).

Wer sich ein Geldvermögen aufbaut (um in 20 Jahren ein Haus zu kaufen oder in 20 Jahren als nicht mehr Geld verdienender Rentner Brot und Eier kaufen möchte), benötigt dafür zwingend Schuldner, sonst geht das nicht.

Ja, wo ist das Problem?

Je höher der Bedarf an Verguthabung (die bilanziell sich notwendig ergebende Gegenposition) also an Sparen ist, desto höher die Verschuldung. Sparer erzwingen die Verschuldung.

Du siehst hier immer nur die Gesamtsummen, es gehört aber auch die sogenannte Fristentransformation und der Generationswechsel dazu. Es handelt sich um viele Prozesse, mit kleinen und größeren Geldsummen sowie um millionenfach, zeitversetzte Darlehens- und Guthabensverläufe.
Wenn das Haus finanziert ist, dann ist die Schuld erloschen, aber das Haus ist jetzt da und die Geldsumme wird nun als Sachwert repräsentiert, dessen eigener Wert wiederum Schwankungen unterliegt.

Wer sich also die Tilgung von Schulden wünscht, wünscht sich, dass es keine Geldguthaben mehr gibt, dass es kein Geld mehr gibt, denn alles Geld IST Verschuldung.

Auch Guthaben verschwinden und entstehen wie Schulden, das ist doch klar.
Aber es ist eben nicht so, daß alle Schulden mit einem Schlag verschwinden müssen und notwendigerweise auch die ihnen entgegenstehenden Guthaben.
In dieser Absolutheit gilt das eben so nicht.

Wie dann Wirtschaften funktionieren soll, möge mir bitte jemand einmal erklären.

Wirtschaft würde auch so funktionieren, nur eben auf etwas kleinerer Flamme und die Entwicklung würde nicht von einem Hype zum nächsten springen.
Das hat PCM selbst in einem seiner ersten Bücher so formuliert.

Man könnte so fast von Nachhaltigkeit sprechen.
Nur ob das Greta und Annalena verstehen würden, lasse ich einmal offen. [[freude]]

mfG
nereus


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