.. ist eine gute Veranschaulichung ..

Beo2, NRW Witten, Freitag, 23.12.2022, 10:51 (vor 699 Tagen) @ el_mar4018 Views

Ich stelle mir das Weltwirtschaftssystem als ein vernetztes System vor, ähnlich wie die in Abbildung 1 dargestellte Kuppel.

Das ist durchaus eine gute Veranschaulichung. Was darin noch fehlt, ist das zirkulierende Blut (= Geld) des organismischen Systems. Deshalb spreche ich lieber von einem "System verbundener Gefäße" z.B. im Sinne einer großen Fabrik (Fabrikation). Auch spreche ich gerne von einem Makro- oder Superorganismus, also einem System bestehend aus Organen (staats- und zivilen Organen), wo die einzelnen Wirtschaftsbranchen, Behörden, Parlamente, Regierung usw. so etwas wie Organe eines Superkörpers sind.

Die Weltwirtschaft besteht aus einem Netzwerk von Unternehmen, Verbrauchern, Regierungen und Ressourcen, das durch ein Finanzsystem miteinander verbunden ist.

Genau. Das Finanzsystem sind die Leitungen, welche die Organe mit dem Blut=Geld versorgen, und manchmal auch nicht. Es kommt auch schon mal zu "mangelhafter Durschblutung" (Trombosen, Ödemen=Blutblasen etc.) hier und da.

Sie ist selbstorganisierend in dem Sinne, dass die Verbraucher entscheiden, was sie kaufen wollen, je nachdem, welche Produkte zu welchen Preisen verfügbar sind. Neue Unternehmen werden auf der Grundlage des gesamten Umfelds gegründet: potenzielle Kunden, Wettbewerb, Verfügbarkeit von Ressourcen, verfügbare Dienstleistungen anderer Unternehmen und Gesetze. Auch die Regierungen sind an diesem System beteiligt, indem sie Infrastrukturen aufbauen, Gesetze erlassen und Steuern erheben.

Sehe ich auch so. Diese Selbstorgan'isation (und Organ'bildung) war nicht nur der evolutionäre Beginn der vielzelligen Organismen, sondern auch der Beginn der menschlichen Gesellschaft, im Unterschied zu den tierischen, welche über die Organisationsstufen des Einzelgängertums, des Schwarms bzw. der Herde und des Rudels nicht hinausgekommen sind .. obwohl das Fressen-und-Gefressen-werden und die Rudelkämpfe dort alltäglich sind. Die menschliche Gesellschaft stellt (für mich) die 4. und höchste Organisationsstufe von Einzelindividuen (wie Menschen) dar, gemessen nach Komplexität und "Leistungsfähigkeit".

[....] Im Laufe der Zeit besteht die Tendenz, ein größeres und komplexeres Netz aufzubauen. Ungenutzte Teile des Netzes verkümmern - zum Beispiel stellen heute nur noch wenige Unternehmen Pferde-Peitschen her. Aus diesem Grund wird das Netz als hohl dargestellt. Diese Eigenschaft erschwert es dem Netz, "rückwärts zu gehen".

Jawohl, die Komplexität der Gesellschaft (Volkswirtschaft) nimmt zu. Ich spreche hier von der natürlichen (organismischen) Wachstumsphase, wie beim Embryo, Kind etc., welche dem natürlichen Altern und Niedergang vorausgeht.

Das Netz begann als Mittel zur Versorgung der Menschen mit Nahrungsenergie.

Exakt. Dies war eines der wichtigsten, wenn nicht gar DAS wichtigste Motiv (Antrieb) für die Überschussproduktion (Wirtschaftsbildung), nämlich die Mitglieder der Gemeinschaft lückenlos mit Nahrung und Wärme zu versorgen .. und damit auch, der eigenen Population das zahlenmäßige Wachstum zu ermöglichen (z.B. der Wehrhaftigkeit wegen). Denn an Nahrung und Wärme mangelte es ganz regelmäßig, nämlich in jedem Winterhalbjahr.

Nach und nach wurde die Wirtschaft auf andere Waren und Dienstleistungen ausgedehnt. Da Energie benötigt wird, um "Arbeit zu verrichten" (z. B. um Wärme, mechanische Energie oder Elektrizität bereitzustellen), steht Energie immer im Mittelpunkt einer Wirtschaft. Man könnte die Wirtschaft sogar als Energieliefersystem bezeichnen. Dies gilt insbesondere, wenn wir die Löhne als Bezahlung für eine wichtige Art von Energie betrachten - die menschliche Energie.

Ja, so kann mensch es sehen. Es ist nicht anders als im menschlichem Körper: Beginnt etwas Wichtiges zu fehlen (Produkt, Geldfluss, Steuereinnahmen), kommt es zu einer Erkrankung (Vitalitätsverlust, Verlust von Anpassungsfähigkeit) des Systems.

Aufgrund der Art und Weise, wie das Netz im Laufe der Zeit gewachsen ist, besteht eine erhebliche Abhängigkeit zwischen den verschiedenen Energiearten. Elektrizität treibt zum Beispiel Ölpipelines und Benzinpumpen an. Öl wird für die Instandhaltung des Stromnetzes verwendet. Kernkraftwerke sind auf Strom aus dem Netz angewiesen, um ihren Betrieb nach Ausfällen wieder aufzunehmen. Wenn also eine Energieart "ein Problem hat", wird dieses Problem wahrscheinlich auf andere Energiearten übergreifen. Dies steht im Gegensatz zu der weit verbreiteten Annahme, dass die Substitution von Energie alle Probleme lösen wird."

Okay. Dies finde ich als eine brauchbare Veranschaulichung der organismischen Prozesse in der Gesellschaft.

Mit Gruß, Beo2


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