Was wäre, wenn es Russland nicht darum geht, die Schlachten des 18. Jh. erneut zu schlagen

Mephistopheles, Mittwoch, 21.12.2022, 14:10 (vor 701 Tagen) @ Ostfriese5362 Views
bearbeitet von Mephistopheles, Mittwoch, 21.12.2022, 14:15

Hallo Manuel H.

Wir dürfen auf der Grundlage der debitistischen Gesetzmäßigkeiten das gegenwärtige Geschehen nicht außerhalb der längeren historischen Zusammenhänge interpretieren.

Das Schwedisches Reich hielt von 1611 bis 1721 mehrere bedeutende Provinzen im Raum der Ostsee außerhalb des eigentlichen Kernlandes in tributäre Abhängigkeit.

...sondern darum:

Der Westen hat den Kalten Krieg entgegen dem allgemein angenommenen Narrativ (also das, was uns die Hirnzuscheißindustrie täglich einhämmert) nicht gewonnen, sondern, die Sowjetunigion hat ihn verloren, weil sie die erforderliche Vorfinanzierung - und das ist immer die aktuell notwendige Vorfinanzierung! - nicht mehr leisten konnte.

Was wäre, wenn es Rusland nicht darum ginge, den aktuellen Krieg zu gewinnen, sondern darum, dass der Westen verliert!?
Verloren hat er dann, wenn die aktuell erforderliche Vorfinanzierung nicht mehr geleistet werden kann. Das würde in kürzester Zeit zum Zerfall der westlichen Staatsgemeinschaft analog zum Zerfall der Sowjetunion führen.

Also Veränderung des Narrativs: Ziel Russlands ist nicht der Sieg über die Ukraine; sondern Ziel Russlands ist der Zerfall des Westens (zumindest würde das in meinen Augen Sinn ergeben). Deswegen auch der hybride Krieg.

Das kann aber dauern; obwohl es am Ende schnell, sehr schnell und "für alle völlig überraschend" gehen wird.

Hat Russland eigentlich eine Chance?


sind bitte Paul C. Martins - zunehmend in Vergessenheit geratene - Erkenntnisse, dass es "der die Vorfinanzierung aller Entwicklungen notwendig machende Systemcode selbst ist" und dass das "Geld [] ein Kriegskind [ist], nichts anderes. Ist es groß und stark, wird es zum Kriegsvater" zu beherzigen.

… einen Krieg gegen Europa überhaupt vorfinanzieren könnte."

https://archiv2.dasgelbeforum.net/index.php?id=392049

Gruß - Ostfriese

Ich hoffe, debitistisch gesehen, liege ich damit richtig.

Meine These: Es kommt nicht darauf an, wer insgesamt mehr Kreditwürdigkeit (= Schulden) hat , es kommt auch nicht darauf an, wem man, nüchtern betrachtet, mehr Kredite (=Schulden) zugestehen würde; es kommt alleine auf den Kairos an, auf den Moment, wo man in letzer Sekunde noch Kredite (=Liquidität) herzaubern kann.

Quintessenz: Russland muss nur durchhalten und darf auf keinen Fall vorzeitig aufgeben, dann arbeitet die Zeit für sie (Es wird sich herausstellen, ob die USA es sich leisten können, die vorgeschobene Festung Europa einfach aufzugeben und sich auf ihr Kernland zurückzuziehen. Im letzten WK jedenfalls konnten sie das nicht, oder, haben sich nie eingebildet, es zu können. Deswegen haben sie ihren Isolationismus einfach aufgegeben).

Gruß Mephistopheles


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