Sterbetafelbevölkerung

Taurec ⌂, München, Samstag, 30.01.2021, 23:48 (vor 1180 Tagen) @ Zürichsee3111 Views
bearbeitet von Taurec, Samstag, 30.01.2021, 23:59

Hallo!

Alles klar?

Das sollte Dir eigentlich klar sein, sonst würdest Du nicht schreiben: "Ein 1950 Geborener hat eine Lebenserwartung bei Geburt von 64,4 Jahren Dies heisst, dass heute in Jahr 2020 weniger als die Hälfte noch lebt."

Befasse dich doch nochmals mit der Sterbetafel, diese hast du noch nicht verstanden.
Nochmals zum Mitschreiben: IN der Sterbetafel werden für die zu erwartenden Lebensjahre
alle unterhalb/früher als 60 Jahre alt Verstorbenen NICHT mehr in die Berechnung mitgenommen.

Das stimmt so nicht. Hier wird es erklärt, ebenso hier.

"Die „durchschnittliche Lebenserwartung im Alter x“ (ex) wird schließlich aus dem Verhältnis zwischen den „von den Überlebenden im Alter x insgesamt noch zu durchlebenden Jahren“ und den „Überlebenden im Alter x“ berechnet:" (S. 7)

Alle früher Verstorbenen werden natürlich mit in die Berechnung einbezogen, weil sich die Restlebenserwartung (fernere Lebenserwartung) auf Basis der bis zu einem bestimmten Alter Überlebenden berechnet. Es ist der Quotient der Summe aller in einem bestimmten Alter nach Beobachtung der Sterbeverhältnisse noch zu durchlebenden Personenjahre (die Summe aller künftig noch durchlebten Jahre aller Personen, bis alle tot sind) durch die Anzahl der Überlebenden in dem besagten Alter (also alle Geborenen des Jahrgangs abzüglich der bis dahin Verstorbenen).
Gerechnet wird aber mit einer sogenannten "Sterbetafelbevölkerung", also einem auf 100.000 genormten Bevölkerungsblock. Die Bevölkerung eines Jahrgangs (der Divisor in der Rechnung) ergibt sich erst durch die Aufsummierung der bis dahin Verstorbenen, die von den 100.000 abgezogen werden. Alle Variablen sind hypothetische Rechengrößen, die ohne Einbeziehung der Verstorbenen im Rahmen des Rechenmodells nicht zustandekommen.
Wenn wenigere versterben, erhöht sich die Anzahl der Überlebenden ebenso wie die Zahl der noch zu durchlebenden Jahre, weil mit jeder überlebenden Person eine Summe Restlebensjahre dem Dividenden zugerechnet wird. Die Zahl der Verstorbenen hat im Rechenmodell also einen Einfluß auf die Restlebenserwartung. Das ist auch logisch, denn man kann davon ausgehen, daß mit einem höheren Anteil Überlebender eines Jahrganges entweder der Betrachtungszeitpunkt auf einem jüngeren Alter liegt, oder die Gesamtlebenserwartung der Population gestiegen ist. Beides führt zu einer höheren Restlebenserwartung.

Ich würde Dir stark dazu raten, nicht immer aus purem Rechthabenmüssen dagegenzuschreiben, wenn Du de facto den Stoff gar nicht durchschaut hast.

Gruß
Taurec

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