Eigentlich ist es offensichtlich, es geht nur meist unter im lauten Klagegesang

Miesepeter, Freitag, 22.01.2021, 13:56 (vor 1152 Tagen) @ DT2896 Views
bearbeitet von Miesepeter, Freitag, 22.01.2021, 14:10

"... Abstieg für viele im Westen (ebenso aber Aufstieg für viele ausserhalb des Westens) ..."

Genauso ist es. Hatte der verfettete Ami, der als Union-Mitglied seine fette Wampe zu CHRYSLER ans veraltete Band in Detroit schleppt, gedacht, die 30 oder 40 USD Stundenlohn für seine miese Arbeit wären gerechtfertigt, so daß er dann mit seiner fetten Amikarre abends heimfahren kann und am Wochenende dekadenten Späßen wie Dragster-Rennen huldigen kann, sich bei Costco mit Einmalgrills eindecken kann, in den lokalen State-Park fahren kann und dann einen riesen Berg von Dreck hinterlassen kann? Und dann noch von der unverdient erhaltenen Kohle fette Kreuzfahrten bei Carnival Cruises in der Karibik machen kann?

Hallo DT,

Eine sehr plastische Beschreibung [[top]]

Ich muss aber vielleicht meine eigenen Worte etwas relativieren. Ein gemeinsames Interesse globaler Eliten ist sicherlich, dass sie weiterhin Heimathäfen haben, deren Legislative sie vollständig beherrschen. Das muss nicht zwangsläufig die USA sein, es würden auch Teile genügen (West- und Ostküste zb, plus die Militärbasen, so haben auch die russischen Eliten ihren inneren Einflussraum - letztendlich erfolgreich - versucht zu bewahren). In diesen Teilen werden antiglobalistische Aufstände eher nicht toleriert werden (anti-weisse Aufstände hingegen gern). Dementsprechend wird man vermutlich versuchen, der Bevölkerung (nicht dem "Volk") neben der Peitsche auch Zuckerbrot anzubieten und sie auch weiterhin tws zu protegieren (Arbeitsbeschaffungsmassnahmen, versteckte Zölle wie Sanktionen, CO2 Ausgleich usw). Auch eine überlegene Herrscherkaste muss aufpassen, dass ein potentielles Revoltenpotential eine kritische Größe nicht überschreitet. Aus meiner Beobachtung ist ihnen das auch ausreichend bewusst, und ein Grund dafür, dass jetzt die Reissleine gezogen wurde.

Während der fleißige Schaffer beim Daimler unter Blackrock-Knute knechten muß, damit Qualität produziert wird und Exporte erwirtschaftet werden können? Und dann via Blackrock und via Dx-Tribute an die Besatzer abgeführt werden muß?

Way of the World. Einer setzt am Ende immer mittels überlegener Waffengewalt die Regeln, und der bekommt Tribute von den Vasallen, deren Rechtsraum er absichert. Das wird sich nie ändern.

Oder damit die ärmlich gehaltenen Schrauber bei Toyota in JP oder Hyunday in SKOR fleißig mit Hingabe ihre Qualität und ihre moderne und sparsamen High-Tech Autos zusammen schrauben, in Qualität investieren und dafür dann sparsam in Wohnkästen leben müssen?
Nichts anderes ist es, was sich der fette Konsumami wünscht, und Dutzende von Arbeitssklaven im Ausland haben das finanziert.

Die Verteilung der Erträge des Kapitalismus wird sich vermutlich weiter diversifizieren. Nicht nur werden die Produktivitätsgewinne vermehrt dort verteilt, wo sie erwirtschaftet werden, ich vermute auch, dass selbst die globalen Eliten zunehmend einen grösseren Teil ihrer Scaling-Profite in verschiedenen Formen (höhere Steuern, Stiftungen, NGO's - auch dort arbeiten zb ansonsten unproduktive, einkommenslose Geisteswissenschaftler) an die Bevölkerungen verteilen werden, nicht zuletzt, um so den Grossteil des Besitzstandes zu schützen. Globale Eliten und deren augenblickliche weitgehende Freiheit von einschränkenden Gegenmächten sind eine Novität, aber auch hier sind im weiteren Verlauf folgende widerläufige Dynamiken und Machtzessionen zwecks Machterhalt unausweichlich.

Und das hätte Joe Sixpack aus Detroit gerne noch länger gehabt, und daher hat er Trump gewählt, denn dieser hat es ihm versprochen. Ich weiß, wovon ich rede, denn ich habe das selber in meiner Zeit in USA erlebt, diesen Lifestyle in den großen Weiten des Landes, je weiter westlich, desto extremer.

Ja, das hat der Ami mit den anderen Protestbewegungen (Gelbwesten, AfD, Brexiteers, Lega Nord) gemein, sie möchten die Welt, wie sie vor der entfesselten Globalisierung war, den abgeschotteten Westen der 70er und 80er Jahre, bewahren. Aber er ist bereits unrettbar verloren. Wobei ich nicht ganz für ausgeschlossen halten würde, dass noch einmal versucht wird, auf kontinentaler Ebene oder darüber hinaus (zb einheitlich über das gesamte Westreich) gewisse Abschottungsmechanismen zu schaffen, um die soziale Transformation abzufedern und andererseits andere Transformationen zu beschleunigen. Die debitistischen Dynamiken werden aber auch das alsbald unterminieren.

Tja, und jetzt wundert der Ami, der nie die Nase auch mal nur rausgestreckt hat und geschaut hat, was in anderen Ländern passiert, wenn plötzlich in Taiwan die besseren Chips, in China die schnelleren Computer, in Singapore die besseren Smartphone-Bauteile etc. hergestellt werden und Mr. Xinping Liu auch einmal gerne eine größere Wohnung haben möchte als früher.

Und GENAU DIES ist passiert.

Ja, und den meisten im Westen ist selbst heute immer noch nicht bewusst, wie sehr sich die Dinge verändert haben, dass es heute der Westen ist, der in vielerlei Hinsicht die 2.Welt darstellt, bzw. wie unterlegen sie in der Praxis im wirtschaftlichen Wettbewerb bereits sind.


Mir ist dies schon seit den 1990ern klar, daher habe ich bewußt auf Globalisierung und Export gesetzt und die Chancen gesehen. Man muß die Milliarden von aufstrebenden Menschen in den früheren Dritt- und Zweitweltländern als potentielle Kunden sehen, die auch einen kleinen Teil des Kuchens haben wollen.

Herzlichen Glückwunsch, für Erkennen und fürs Handeln.[[applaus]] Wer sich an den Dingen beteiligt kann jedenfalls mehr gestalten, als derjenige, der abseits nur kommentiert.

Was ich aber gerne verstehen würde, ist, wie Du es nebenbei trotzdem schaffst, im DGF so aktiv zu posten? Hast Du dafür einen Assistenten?

Gruss,
mp


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