Das Schwierigste am Sprung ...

Weiner, Mittwoch, 13.01.2021, 17:32 (vor 1199 Tagen) @ NST2568 Views

... ist nicht der Sprung an sich sondern das vorherige Ausziehen 'der Kleider'. Das muss absolut vollständig sein. Denn wenn auch nur ein halber Schnürsenkel von Deinem Schuh noch an Dir hängt, dann zieht es Dich zurück in die Materialität - und Du schlägst unten im Abgrund auf und bist tot wie die Maus.

Es stimmt auch, dass vieles im Buddhismus seine Wurzeln im Hinduismus hat. Das ganze Thema Buddhismus ist auf sprachlicher Ebene ohne festen Boden.

Wie es aussieht, ist bis heute unter Buddhisten noch nicht gelöst (nach 2500 Jahren ...), ob das individuelle Ich-Selbst-Bewußtsein nach dem Tod erhalten bleibt. Wenn es nicht erhalten bliebe (so die Meinung im ganz alten Buddhismus), dann kannste die gesamte Wiedergeburtslehre kippen. Aber da der neuere Buddhismus die Wiedergeburt übernommen hat (das ist einfach bequemer und bringt mehr Geld, ähnlich wie bei der Sündenvergebung ...), müssen sie auch an die Erhaltung des individuellen ICH glauben. Nichts ist praktischer, als eine gute Theorie (Sprichwort unter Forschern ...).

Tatsächlich erliegen die Buddhisten, wie auch die meisten anderen, hier einem fundamentalen Denkfehler. Der richtige Sprung vom Brett ist eben kein Tod. Sondern handelt von LEBEN.

Also von Deinen Rheingeschichten her, die Du im vorigen Beitrag so schön erzählt hast, würde ich sagen, Du bist talentiert. Und solltest keine weitere Zeit verschwenden ...

Das Ausziehen der Kleider fängt an mit STILL SEIN. Ist mir klar: nicht einfach! Und am schwierigsten ist das Ausziehen der Unterhosen: da gibt es tief in der Vergangenheit Konflikte und wüste Szenen, die wir verdrängt haben, die aber in unserem neurophysiologischen Netzwerk als 'energetische Knoten' immer noch gespeichert sind. Und die müssen ebenfalls von der Festplatte gelöscht werden.

Wenn aber ein gewisser Grad von Reinheit erlangt ist (die zugleich eine Freiheit wird), dann übernimmt ein innerer Drang die weitere Entwicklung, und man muss sich keine weiteren Sorgen machen (nur fleißig ausziehen und abstreifen!). Denn es ist die innerste Intention, vielleicht sogar eine Art Sehnsucht unserer menschlichen Existenz, eines Tages splitterfasernackt auf das Sprungbrett zu steigen. Es ist ein Anlage, die genauso nach Verwirklichung strebt, wie die Pflanze nach der Ausbildung einer Blüte und einer Frucht.

Die alten Juden sagen, ein Engel mit feurigem Schwert stünde vor dem Paradies und würde den Zutritt zum zweiten Baum, dem Baum des Lebens, verwehren. Die Wirklichkeit ist viel banaler: wir haben nur ein Brett vor dem Kopf!

Grüße aus dem Astloch!

Weiner


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