Tradition der 'Aufklärung'
Hallo DT,
in der heutigen 'Realität' stichst Du mit Deiner Argumentation natürlich als Kreuz Bube alles. Allerdings spricht vieles dafür, daß Du demnächst einen Null Ouvert spielen mußt.
>>Wenn man jedweden Fortschritt oder Erkenntnisgewinn mit den Worten abtut, daß man sowieso sterben muß, dann kann man sich auch gleich die Kugel geben. Das ist dann nichts anderes als Nihilismus.<<
Zuerst: Fortschritt und Erkenntnisgewinn sind kein Paar; man kann etwas erkennen, ohne 'fortzuschreiten'. Es gibt wirklich (sic) Dinge, die sich dem Menschen zu erkennen geben, ohne daß dadurch etwas Materielles fort-, weiter- oder sonstwie zukünftig anders schreitet.
Deine Sicht der Dinge incl. Wissenschaft, Ökonomie, Soziologie, Politik etc. ist geprägt von den Dogmen der Aufklärung, somit 'liberal'. Egal welche Form der Liberalismus seit nun schon etwa 250 Jahren angenommen hat, kommunistisch, kapitalistisch, libertär, you name it, es ist immer der große Glaube an den 'Fortschritt', an die 'Verbesserung der Umstände', an die Möglichkeiten der großen Beherrschung unserer Welt durch menschlichen Verstand, letztlich die Hybris der menschenmöglichen Schöpferkraft.
Und damit kommen wir zum Kern der Sache, welche Du mit Deinen Antworten in diesem Faden einfach verfehlst: Es ist freilich 'schlau', wenn man Insulin herstellen kann, wenn man damit einem kranken Organismus auf die Sprünge helfen kann. Aber um wieviel schlauer ist es, zu erkennen, was denn falsch läuft, daß dieser kranke Organismus Fremd-Insulin braucht?
Diese ganze Naturwissenschaft- und Technikfixiertheit ist ein ganz großer Tunnelblick, ein sehr reizvoller, aber letztlich am Wesen der Natur vollkommen vorbeizielender Versuch, etwas nicht verstandenes Organisches als Maschine zu begreifen und zu verstehen. Und es zeichnet sich ab, daß dieser Versuch krachend scheitern wird.
Natürlich und menschlich nachvollziehbar sind wir alle davon korrumpiert, ich bin Handwerker, und ich würde lügen, würde ich sagen, daß mir Maschinen, die menschlicher, naturwissenschaftlicher Grundlage entsprungen sind, nicht meine Arbeit 'erleichtern' würden, im Sinne von: ich muß nicht soviel meiner eigenen Kraft einsetzen, um zu einem bestimmten Arbeitsergebnis zu kommen. Doch der Preis will trotzdem bezahlt sein, und sei es nur im Schwinden der Primärrohstoffe. Es zieht sich aber durch alles, unser ganzes Leben. Letztlich sind Streßsymptome nur das psychische Ende des Preises.
So auch im aktuellen Fall dieser 'Pandemie': alle, egal ob geimpft oder ungeimpft, starren wie das Kaninchen vor der Schlange auf die heilbringenden 'Wissenschaften', wollen 'wissen', was zu tun oder zu lassen ist. Die Geimpften wollen heilsbringende Hoffnung, die Ungeimpften wollen Bestätigung, daß die 'Wissenschaft' andere, bessere Möglichkeiten hervorbringt. Aber alle wollen den 'Fortschritt', die menschengemachte Überwindung dieses großen Unheils.
Zurück zum Insulin: ja, natürlich hilft es Menschen mit Diabetis, länger am Leben zu bleiben. Und ja, 2x Biontech und xmal Boostern hilft auch irgendwem. Aber zu welchem Preis und mit welcher Erkenntnis?
Wenn ich mal richtig viel Zeit hab, schreib ich mal was über Pentti Linkola
Bis dahin schreib ruhig weiter über irgendwelche Super-Fortschritte der Menschheit.
Wir wollen ja unterhalten werden hier im Gelben.
Gruß
Bergamr
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Ehrlich schade für die Heimat! Endgültig verloren seit Sommer 2015 ...