Hauptproblem ist, es wurden (zu) viele Dörfer und Städte in alte, ausgetrocknete Flußbetten gebaut.

Linder, Sonntag, 18.07.2021, 07:05 (vor 1223 Tagen) @ DT3175 Views
bearbeitet von Linder, Sonntag, 18.07.2021, 07:09

Moin DT!

Laut Aussagen der Bürger von Bad Neuenahr ist das Hochwasser der Ahr, bisheriger Rekordpegel in den letzten 500 Jahren 4.68 m, jetzt 8 m, binnen kürzester Zeit nachts um halb 2 gekommen. Wenn jetzt eine Sirene gegangen wäre, wie sollen dann die >80 Jährigen im Augustinum raus gehen? Schau mal an, das Gebäude ist KOMPLETT von der Ahr ümspült.

Aussagen so einiger Bürger in Videos war, dass bereits Tage zuvor von Meterologen auf diese Wetterlage hingewiesen wurde.

Was meinst Du: diese Schäden gehen in die 20-30 Milliarden, wenn nicht sogar 50 Mrd.

Abwarten und Bestandsaufnahme machen. Zumindest 20 Mrd. sind nicht unrealistisch. Viele Bauschäden werden sich auch erst in ein paar Wochen zeigen, wenn die Böden wieder austrocknen und sich setzen, denn dann werden sich Risse in Häusern zeigen die heute noch nicht vorhanden sind.

Das ganze ist Braunsbach (2016) mal 100 oder mal 200. Erftstadt, die ganzen Ahrorte, Rheinbach, Wuppertal, Hagen, etc. Die Schulen, Brücken, Gleise, Straßen. Das hat eher was von Katrina in New Orleans oder vom Tsunami in Japan 2011.

Gut, den Vergleich halte ich persönlich jetzt für etwas übertrieben, denn insbesondere 2011 in Japan war eine ganz andere Hausnummer. Schlimm genug ist es aber allemal.

Und schau Dir Erftstadt an, da hätten die Sirenen auch nichts mehr genützt, da ist die Erft in die Kiesgrube und hat retrograde Erosion bewirkt

Insbesondere hier werden im Nachgang vermutlich einige Häuser abgerissen werden, denn der Boden ist auf Dauer nicht zu halten. Was heute nach Trockenlegung noch bewohnbar ist, wird in wenigen Monaten eine Bauruine sein.

Damit konnte niemand rechnen, selbst ich nicht, der ich vor 14 Tagen die Vorhersage "100-300 mm Regen zwischen Di und Mi" bei Wetter Online gesehen hatte.

Ich weiß was allein 40 Liter binnen einer Stunde anrichten können - eine leidige Erfahrung vom Mai von vor drei Jahren. Wobei der Schaden bei uns, weil wir auf einer Anhöhe wohnen, Kindergeburtstag war gegen das Drama von letzter Woche. Wären demnach auch "nur" 100 Liter angesagt gewesen, wäre ich zuvor tagelang am Sandsäcke füllen gewesen, denn mit solch einer Vorlaufzeit kann man so einiges tun. Ich habe für solche Fälle immer 50...100 Säcke im Keller liegen, wobei ich die Stückzahl sofort auf min. 300 aufgestockt hätte.
Bei 300 Liter hätte ich sogar noch die neuralgischen Kellerfenster herausgerissen und die Löcher zubetoniert, denn DAS ist richtig heftig, egal ob der Regen binnen weniger, mehrerer Stunden oder zwei Tagen kommt. Erdrutsche wären dann nämlich vorprogrammiert. Mein Arbeitgeber hätte sich dabei auf den Kopf stellen können, ich wäre in der Woche nicht im Betrieb erschienen, sondern hätte das Haus zusätzlich ringsum mit Brettern und Schaltafeln gesichert.

Dort sind selbst die Fundamente der alten Fachwerkhäuser unterspült. Ich glaube, das war zurecht ein 500- oder sogar 1000-jähriges Hochwasser an der Ahr und Erft.

Das wird sich noch zeigen. Die Natur hält lange still, wenn sie aber einmal zurückschlägt, dann nicht selten mit aller Gewalt. Ich halte es generell für selbstmörderisch Häuser in ehemalige Flussläufe zu bauen und damit sein ganzes Hab und Gut aufs Spiel zu setzen. Und selbst das ist sogar noch ersetzbar, wenn auch schwer, wo jedoch zudem das Leben in Gefahr ist, hört es für mich total auf. Das ist dermaßen bescheuert, dafür fehlen mir schlicht die Worte.

Ich werde am Mo morgen gleich meine Münchener Rück abstoßen, das ist mir doch zu riskant. Da wird die Dividende ausfallen, obwohl sie das in den letzten zig Jahren nicht ausgefallen ist.

Prinzipiell eine gute Idee, ich würde allerdings nur ein SL setzen. Bad news are good news, evtl. gibt es nur einen temporären Durchhänger und die Aktie steigt danach wieder. Ein Teilverkauf wäre eine weitere Option.

Wenn die Dx später heute dort aufschlägt, soll sie ENDLICH einmal ein Wiederaufbauprogramm für den Westen starten. So wie vor 30 Jahren von Kohl für Ostdeutschland. Für Straßen, Brücken, Schulen, etc. Die Dörfer an der Ahr sollen genauso renoviert werden wie Pirna, Bad Schandau etc. an der Elbe.

So schön es dort landschaftlich ist bzw. war, aber wenn schon Steuergelder ausgeben, dann für von Naturaus relativ flutgeschützte Bauprojekte. Jetzt aufbauen, um dann Jahre später wieder weggespült zu werden, ist völlig sinnbefreit.

Dann kann man nur hoffen, daß die elendige Dx und der lasche Laschet, der noch rumkaspert, endlich sagt: Raus mit den Goldstücken, wir brauchen die 60 Mrd pro Jahr für den Wiederaufbau, und endlich die 1 Billion Target II Salden fällig stellt, damit die Südfaulenzer auch mal für uns zahlen dürfen.

Unsere Goldstücke wollten doch Häuser... Man gebe ihnen nun Schaufel und Kelle in die Hand und lasse sie Häuser aufbauen. Aber Du wirst sehen, da tut sich nichts. Ehe die Deutschen nicht den Bundesrat und -tag samt Kanzleramt geflutet haben, ist seitens der Regierung nur noch zusätzliche Zerstörung zu erwarten. Laschet und die JungeFrau haben glasklar gezeigt, was sie von uns Bürgern halten. Auf dem demokratischen Weg wird es wohl nichts die jetzigen Umstände zu ändern. Deutsche müssen nicht nur im Wasser sondern kompletten Elend versinken, ehe sie aufwachen.

Aber es wird wieder nicht so kommen, lieber machen sie Vermögensteuer, CO2 Abgabe, Steuererhöhung, um die "Flut" und somit "Klimakatastrophe" zu bezahlen, anstatt bei der EZB einfach Kohle zu drucken, um das alles mal auf Vordermann zu bringen.

Das Dumme ist, eine Mehrheit glaubt auch noch, dass man mit Steuern das Klima retten kann. Früher glaubten sie an Götter und Hexen. Das war plausibler, denn deren Existenz zu beweisen war ungleich schwerer.

Wenn mein Ort und Haus zerstört worden wären und die Fx käme bei mir vorbei, ich würde ...

Nachvollziehbar und verständlich...

Grüße,
Linder

--
◇◇◇ GENESEN - GELACHT - GELOCHT ◇◇◇


gesamter Thread:

RSS-Feed dieser Diskussion

Werbung