Ergänzung zum spirituellen Wandel
Ich nochmal….
Der Mensch des Mittelalters ist in seiner Weltanschauung und Denkungsart nicht der Mensch der Neuzeit. Keiner von uns ist in der Lage, sich in den Menschen des Mittelalters tatsächlich hineinzuversetzen. Kleines Beispiel: Im Alter abends friedlich einschlafen und morgens nicht mehr aufwachen ist für uns Menschen der Neuzeit ein wünschenswerter Tot. Für die Menschen des Mittelalters war der unverhoffte, nicht miterlebte Tot, eine totale Katastrophe, die unter allen Umständen zu vermeiden war - siehe Geschichte des Todes von Philippe Ariès. Andersherum würde der Mensch des Mittelalters unserer Weisheit „Zeit ist Geld“ komplett verständnislos gegenüberstehen.
Der Erfolg der Geldwirtschaft, liegt auch darin begründet, dass sich unsere Denkungsart und Weltanschauung, also unser Spirit, dahingehend in jedem von uns, in vielerlei Hinsicht, von Generation zu Generation schleichend optimiert hat. Max Weber „Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus“, die Ideen von Individualismus, Liberalismus, Atheismus usw.
Nicht zu vergessen unser Arbeitsethos. Bei den Griechen war Arbeit etwas für Sklaven, im Mittelalter ein notwendiges Übel und für uns Menschen der Neuzeit der Sinnstifter überhaupt. Wie konnte es nur soweit kommen?
Deshalb ist der Vorsatz, sich von vermeintlich schlechten Angewohnheiten wie Liberalismus, Demokratismus oder Angloamerikanismus abzuwenden allein nicht hilfreich. Wer schlechte Angewohnheiten über Bord werfen will muss sie durch neue Gewohnheiten ersetzen und diese neuen Gewohnheiten brauchen eine neue geistige Grundlage.
Mit freundlichen Grüßen
Schneider