Entmystifizierung

nereus, Dienstag, 26.05.2020, 08:17 (vor 1644 Tagen) @ Ashitaka3943 Views

Hallo Ashitaka!

Nur vorweg, ich habe die später folgenden Antworten nicht mehr gelesen (habe gerade wenig Zeit) und antworte hier nur auf die Einlassungen Deines obenstehenden Beitrags.

Du schreibst: man kann nicht so tun, als wäre das komplexe debitistische Wiederbeleihungs- und Haftungssystem egal, als hätten wir die Schulden- und Haftungsunion nicht nötig und stünde ein alternativer Weg bereit, um auch die deutschen Vermögenswerte und Einkommen weiter zu sichern.

Da stimme ich Dir zu.
Nur kann man das System auch nicht AUSSCHLIESSLICH aus diesen Konstellationen heraus erklären, weil dann ganz schnell „Notwendigkeiten“ gestrickt werden, die alles was von oben kommt als ALTERNATIVLOS erklären.

Ohne die Aufschuldungspotentiale der EU wird alles Vermögen des deutschen Steuerzahlers, aufgrund der von Paul C. Martin bereits 1980 in der Kapitalismus beschriebenen, marktübergreifenden Wiederbeleihungskomplexität, unumkehrbar zu nichte gemacht.

Vermutlich wird das so sein.
Gefragt werden darf aber auch, ob diese Vermögensvernichtungen alle betreffen oder ob es da wieder die berühmten Ausnahmen und Sonderfälle geben wird.

Leider wird in auch in den Diskussionen dieses Threads wieder einmal diese tatsächliche Komplexität, die alle Anstrengungen für eine EU-Souveränität begründet, die debitistischen Aufschuldungs-, Beleihungs- und Querverhaftungsstruktur, ausgeklammert.

Man kann nicht alles in einen Beitrag packen, aber der Hinweis ist nicht von der Hand zu weisen.

All den EU-Staaten, denen von Anklägern wie euch vorgeworfen wird, dass sie sich systemgefährdend weit über ihre Verhältnisse (Kapitaldienstfähigkeiten) hinaus verschuldet haben, all den EU-Staten, für die wir angeblich wegen böswilliger Hinterzimmertreffen mit in Haftung genommen wurden und noch ausgenommen werden sollen, sollte man in Wahrheit zugute halten, dass erst durch ihre Jahrzehnte andauernden Aufschuldungssummen / Nachfragen die komplexen Wiederbeleihungsrunden deutscher Vermögen (real- und finanzmarkttechnisch) und nur dadurch begründeten Wertsteigerungen aller Vermögen möglich wurden.

Man kann auch dem Menschen, der permanent sein Konto überzieht und Verwandte und Freunde anpumpt ohne je zurück zu erstatten, nicht vorwerfen, daß er sich ein schönes Leben machen will.
Er ist quasi im System gefangen, gell? [[zwinker]]

Wer dies neutral (Gewinner bedingen Verlierer, Gläubiger bedingen Schuldner) zuende denkt, der kann am Ende den Systemkreis für sich schliessen, wird begreifen, dass aus dem Vermögen welches auf diesen Wiederbeleihungsrunden basiert auch die Nachfrage nach deutschen Staatsanleihen und damit in letzter Konsequenz auch unser staatliches und privates Vorsorgesystem, egal auf welchem individuellen Level, getragen wird.

Das System wurde erschaffen, wie es ist.
Korrekte Buchhaltung spielte dabei höchstens am Anfang eine Rolle.
Wenn Versicherungen gezwungen werden einen definierten Anteil ihres Portefeuilles in Staatsanleihen zu halten, dann haben die „Systemerfinder“ (ich nenne sie jetzt einfach einmal so) es doch recht gut gemacht, weil sie das System damit für eine gewisse Zeit am Leben erhielten.
Ebenso war es hilfreich wenn die Staaten sich untereinander verschuldeten, weil auf diese Art die Kiste ebenso am Laufen gehalten wurde.

Hätte der Staat seine Schulden komplett am Markt nachfragen müssen, wäre die Veranstaltung schon vor Jahrzehnten zu Ende gewesen, nicht wahr?
Bei allem Verständnis für die „sogenannte“ Hilflosigkeit der Systemmacher stellt sich allerdings die Frage, ob es auch anders hätte gehen können.
Aus Sicht des Hardcore-Debitisten offenbar nicht.

Wer nur das Übel in den Schuldenlasten sieht und glaubt er müsse die Vermögensseiten zum Schutze des deutschen Steuerzahlers einfach davon trennen (Südländer pfui, DE muss alleine weitermachen!), wer daran glaubt, dass sich unsere Vermögenssummen durch Haltmachungen vor Weiterverschuldung und Haftungsübernahmen (Ablehnungen von EU-Anleihen und Querverhaftungen) aufrecht erhalten ließen, hat keine systematische Vorstellung davon, welchen systemdurchgreifenden Einfluss auch nur leicht sinkende real- und finanzwirtschaftliche Vermögenswerte mittelfristig auf die alles tragenden Wiederbeleihungen und Querverhaftungen haben, welche unlösbaren Nachbesicherungspflichten auch auf den deutschen Kreditnehmer in Windeseile zukommen würden und wie schnell die debitistischen Fundamente der Wirtschaft zerstört würden.

Keine Frage, die Verflechtungen sind real und ohne das Eine kann das Andere nicht sein.
Es darf aber schon die Frage gestellt werden, wer hat von diesem System vornehmlich profitiert und wer wird am Ende die Rechnung bezahlen, wie das so simpel in dem Spruch - Gewinne privatisieren und Verluste sozialisieren - zum Ausdruck kommt.
Wenn das Risiko nur noch für die Kleinen existiert und die Großen nicht, dann wehre ich mich dagegen hier lediglich systemische Ursachen zu verorten, die sich zwangsläufig ergeben MÜSSEN.
Und welche Erkenntnisse mit dieser Gedankenwelt dann möglich sind, schilderst Du recht anschaulich danach.

Die Souveränität der EU ist leider kein böswilliges Projekt, das in Punkto Kompetenzen von den geheimen, zeremoniellen Logen und deren Hirn-Zusammentreffen abhängig ist, sondern das Beratungsergebnis global verstrickter und die debitistischen Zusammenhänge von A bis Z aufgrund von BIG DATA durchblickenden Großkanzleien und strategisch die Staaten ausrichtenden Beratungsgesellschaften.

Lieber Ashitaka, das Logenunwesen schob seine kruden Ideen schon über Staaten und Kontinente als von BIG DATA noch kein Mensch zu träumen wagte und es Beratungsgesellschaften, aufgrund fehlender Infrastruktur und Kommunikationsmittel, noch nicht gab. Die Dinge, die Du hier ursächlich machen willst, wurden dort ursprünglich ersonnen, wenn auch nicht bis in die letzten Details.
Lies die gefälschten Protokolle, dann weißt Du wie vorausschauend die „Weisen von Damals“ gedanklich schon waren.
Und selbstverständlich ist die EU ein solches Projekt, was sich an dutzenden Schriften aus der Vergangenheit nachweisen läßt.

Das Leid von Millionen einkommens- und vermögensschwachen Menschen, die wachsenden Ungleichgewichte, dass alles muss, wenn man den Debitismus verstanden hat, in Kauf genommen werden.

Genau da habe ich jetzt erwartet.
Das hat die gleiche Qualität, wie die 250 m langen Yachten vor der Cote d'azur, die mir @Silke (alias @dottore) als Urschuld unterjubeln zu versuchte.

Das debitistische System funktioniert nicht anders und bietet als Alternative lediglich den Abbruch an (Krieg!).

Nein, das ist nicht so – das behaupten nur seine aalglatten Apologeten!
Alternativlos ist nur das Geschwurbel unserer Kanzlerin, es gibt fast immer Alternativen.
Die unverschämte Bereicherung der gewissen Kreise, der Lobbyismus, das Kartellwesen, der Rechtsbruch, der Steuerbetrug und das Steuersystem an sich, sind klare Merkmale von Vetternwirtschaft und mafiösem Gestrüpp und haben mit freier Wirtschaft nichts im Sinn.
Es ist nur eine ständig vor sich her getragene Maskerade, um den schönen Schein zu wahren.
Das soll nicht heißen, daß es keine Zwangsläufigkeiten in einer freien Wirtschaft gibt, die auch Konsequenzen zeitigen, aber das ist jetzt eine andere Tasse Tee.

Und da liegt Europa aktuell noch (das wird sich militärisch in den nächsten Jahrzehnten gewaltig ändern) auf dem Präsentierteller, sollte die vollständige EU-Souveränität, wie sie am Freitag vorletzter Woche nochmals im EU-Parlament mit großer Mehrheit eingefordert wurde, scheitern.

Alle Zukunft ist grau und wir sollten erst einmal abwarten, was die Corona-Abrißbirne alles so an „Verwerfungen“ mit sich bringen wird. Da ist vieles möglich.

Nochmal: Sämtliche dahin führenden Verträge, Richtlinien und Verordnungen (so auch national) sind von den theoretischen und praktischen Kompetenzen (Gesetzgebungsverfahren bis zur rechtssicherenden Ausgestaltung und Entwurffassung), den Auswertungen der Datenbeständen der Beratungsgesellschaften abhängig.

Entweder argumentierst Du hier böswillig oder Du hast da tatsächlich etwas nicht verstanden.
Die offene Tür für die Berater wurde von WEM geöffnet?
Wer hat die durchaus fähigen Beamten der Siebziger bis Anfang Neunziger im deutschen Staatsdienst vor die Tür gesetzt und Ami-Beratungsgesellschaften und Kanzeleien den Zutritt ermöglicht.
HALLO, IST DA WER!

Die notwendigen Kompetenzen würden jeden Gedankengang und Willensweg eines Wolfgang Schäubles, einer Angela Merkel oder eines Olaf Scholz sofort sprengen. Egal welchen Verein, welche Loge sie besuchen.

Meine Güte, was soll man dazu eigentlich noch sagen?
Die Schäubles, die Merkels und die Scholzes dieser Welt hocken mit dem vorgenannten Gesindel unter einer Decke. Die Einen können nicht und wollen auch nicht OHNE die Anderen. Es sind siamesische Zwillinge.

Wo sie sich treffen, wer sich da trifft, wer die obersten Ämter bekleidet, das alles ist nur von vortragendem, theatralem Interesse.

Das ist richtig und falsch zugleich.
Ja, da ist sehr viel Theaterdonner dabei, aber eben nicht nur.
Die Leute an der sichtbaren Front spielen auch in den Hinterzimmern mitunter eine nicht zu unterschätzende Rolle, wenngleich dort auch viele Pappkameraden unterwegs sind.

Wirkliche Willensbildungen und Verhandlungen führen, wie die bereits viel tiefgreifenderen Mehrheitsbeschlüsse des EU-Parlaments zeigen, aktuell weder Macron und Merkel, noch Frau v.d. Leyen und Frau Lagarde. Sie tragen nur das vor, was aus ganz anderen Gründen, aus weit tiefgreifenderen und langanhaltenderen Beratungsprozessen, ohne dass ihre Willensbildung und kleinliche Kompetenz einen Einfluss darauf nehmen könnte, zu Tage kommt.

Dagegen gibt es nichts zu sagen.
Nur sind diese Maßnahmen ja nur dazu aufgelegt, um das Vereinte Europa um jeden Preis herbei zu zwingen und das waren eben nicht die Ideen von Big Data oder eines Roland Berger sondern diese Ideen wurden schon vor Jahrhunderten in den abgeschirmten Runden der Logen ersonnen und Schritt für Schritt umgesetzt.
Nimm einfach mal ein paar Bücher in die Hand, die älter sind als Du selbst. [[sauer]]

Die Entscheidungsprozesse der Zentralbanken, Regierungen und systemrelevanten Großunternehmen sind heute von grenzenlos tätigen Netzwerken/Beratungsgesellschaften/Großkanzleien abhängig, ganz ohne dass dabei auch nur eine Sekunde die Meinung eines Amtsträgers zählt oder dieser/diese es jemals wagen würden sich gegen die nicht ersetzbaren Kompetenzen der Beratungsgesellschaften zu stellen. Es gibt keine Hinterzimmer. Das alles ist völlig normales Business hoher Kompetenzgrade, welches der Verschwiegenheit unterliegt.

Wer’s glaubt, soll damit seelig werden.
Sie sind nur die Vollstrecker, die gerade das Werk tun, wozu sie erdacht wurden.
Wenn sie es vollbracht haben, werden sie genauso verschwinden, wie die SPD, die jetzt auch keiner mehr braucht.

mfG
nereus


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