Forderungs- Verbindlichkeits-Paare
Wenn die BRD eine "Anleihe" "herausgibt", haben wir ein Forderungs- Verbindlichkeitspaar.
Die BRD erklärt eine Verbindlichkeit (eine Millionen X zu zahlen am Datum Y), wem auch immer sie diese Verbindlichkeit gibt (=der Gläubiger) hat eine Forderung.
Der Witz dabei ist, wer auch immer diese "Forderung" nun sein "Eigen" nennt, mußte dafür nix leisten, er "hat" sie jetzt. Er verlängert lediglich seine Bilanz.
Nun wird aus dem Einzel-Papier über beispielsweise 1 Millionen Euro eine Stückelung vorgenommen (lauter 10-Euro Scheine oder digital entsprechend Forderungs-Verbindlichkeitspärchen auf Girokonten) und diese Forderungs-Verbindlichkeitspärchen werden als "kurant" erklärt (können also an andere übertragen werde, sie können also zediert werden). Damit wird es zu Geld, altem Geld.
Erneut: Der Witz ist, dass wer auch immer nun das Privileg erhalten hat, sich leistungslos zum Gläubiger aufzuschwingen, nun eine Forderung besitzt, für die er nicht leisten mußte.
Klar, verspricht er, dafür zu sorgen, dass dieses erfundene Geld zur Fälligkeit wieder vernichtet wird (=Tilgung, also Tilgung ist immer Geldvernichtung), in Wahrheit wird es meist revoltiert (also schlicht erneut erfunden statt getilgt), das feiern wir dann als erfreuliches Geldmengenwachstum und fühlen uns nach jeder Erweiterung "reicher".
Wir Rheingolder sind aus dem Witz (ganz gelinde formuliert) ausgestiegen und geben die Geldschöpfung in unsere eigenen Hände.
Das Forderungs-Verbindlichkeits-Paar geben wir in unsere eigenen Hände
Also, der Bäcker emittiert sein eigenes Bäckergeld, beispielsweise 100 Bäcker-X-Rheingold, nach alter Gelddenke hat er nun eine Forderung an sich selbst und gleichzeitig eine Verbindlichkeit an sich selbst. Man kann sich aber nichts selbst schulden, ergo logischerweise hat er keine Schulden, ergo logischerweise kann es sich nicht um einen Schuldschein handeln.
Das gleiche macht auch der Malermeister-Y mit seinen eigenen Rheingold. Auch da begründet er in alter Gelddenke eine Forderung und eine Verbindlichkeit an sich selbst, die sich (wie im übrigen das gesamte Geld"vermögen" der gesamten Welt auf Null, exakt Null saldiert) gegenseitig aufheben.
Beide machen nun ihre eigenen Scheine kurant (lehren ihnen das umlaufen, machen sie zu Liquidität), indem sie sie untereinander gleichwertig akzeptieren.
Für die Zeit des Umlaufens genießen beide (Malermeister wie Bäckermeister) die Seignorage des Geldes, haben also mehr Geld zur Verfügung als vor der Entstehung.
Das funktioniert schon bei zwei Teilnehmern, je mehr Teilnehmer (Skalierungseffekt), desto kaufkräftiger und tragfähiger wird das Rheingold. Anders als bei einer monopolistischen gaga-Golddeckung, die historisch so gut wie immer ein Bilanzbetrug gewesen ist, erreichen wir mit Rheingold eine stark diversifizierte Deckung, da ja jeder Emittent sein (und damit das aller) Rheingold durch seine Leistung deckt. Rheingold ist also durch Brot, durch Dienstleistung, durch Autos, durch Literatur, durch Theateraufführung, durch Kaugummi, durch Strom usw. usf gedeckt, vorausgesetzt Leistende dieser Gewerke haben ihre eigenen Rheingold emittiert oder deren Akzeptanz erklärt.
Haben wir sogar mit dem Finanzamt abgeklärt, die Seignorage wird für die Zeit, in der sie entsteht, als steuerlicher Gewinn versteuert.
Die Seignorage genießen wir Rheingolder für die Zeit des Umlaufens, entscheiden wir mal die Vernichtung von Rheingold, geht natürlich die Seignorage verloren (entsprechend als "Verlust" Steuern sparend), es dürfen aber nicht alle Rheingold vernichtet werden, da uns sonst das dringend benötigte Geld zum Austauschen unserer Leistungen fehlt.
Der Effekt ist:
Wir haben ausreichend Liquidität, die wir uns zinsfrei zur Verfügung stellen, durch Annahme wie Ausgabe (=Verkaufen und Kaufen gegen Rheingold) sichern wir die Kaufkraft unserer Rheingold, genießen die zusätzliche Liquidität und sind von keinem Gläubiger mehr abhängig, der mit uns Schlitten fahren kann, denn WIR sind die Gläubiger unserer eigenen Schulden (schulden uns also nix). Denn wir haben nun schuldfreies Geld. Eigentlich ganz einfach und praxiserprobt.