Selbstvergebung
Hallo Miesepeter,
Ich kann allerdings den Hausmeister verstehen, denn N0by hat ja schon vor diesem erneuten Nachtreten in seinem Blog ein ausgiebiges Wutmanifest gegen den Hausmeister verfasst, wegen Tempranillos Ausschluss. Also wenn sich jemand über mich so äussern würde, sähe ich auch keine Grundlage mehr zu einer einvernehmlichen Kommunikation as usual:
Ja, leider ist das wohl so. Wer Tempranillo zu ernst nimmt und im Sog seiner Wortgewalt vergisst, dass er nur die Sympthome eines tiefgreifenderen, heute weltweit komplex verschachtelten Schuld- und Wiederbeleihungssystems beschreibt, er im aufmerksamen Bewusstsein jeden seinen Gegner und jede seiner Lösungen nur aus einer spaltenden und simplifizierenden Schwarz-Weiß-Simulation heraus zu Tage bringt, wird sich nicht eingestehen können, dass sich all seine Probleme auch aus dem Negativ, aus dem was er als Lösung verkauft, heraus simulieren lassen.
Statt ihn als Kontrast für weniger simplifizierende Beschreibungen des Systems zu nutzen, hat sich N0by von der Leichtigkeit seiner Systemmalerei einfangen lassen. Das ist Schade.
Der Hausmeister hat nun mal die Ordnungsmacht, ich sehe darin in erster Linie Aufwand und wenig Ertrag, ich würde es nicht machen wollen, Entscheidungen werden also gefällt, und vielleicht rufen sie Unzufriedenheit und Proteste hervor. Aber auch Proteste müssen nicht in respektloser, ehrabschneidender Weise vorgetragen werden, sondern können auch in milderer Sprache geäussert werden. Das mag Pubertierenden schwerfallen, aber ab einem gewissen Alter sollte man dazu in der Lage sein.
Das funktioniert solange nicht, wie sich die im Kreis drehenenden Kämpfer (von A. bis Z.) nicht darüber bewusst werden, dass sie in Wahrheit die ganze Zeit über nur gegen ihren eigenen Schatten antreten, in Wahrheit nur vor Schmerz, Angst oder Sehnsucht vor dem PC sitzen und ihre Zeit opfern ("Ich geh noch mal eben vor den Rechner!" ).
Das ist doch alles vielleicht ein bisschen zu viel ausgeteilt. Da hilft dann eine vergiftete Entschuldigung auch nicht weiter.
Es ist Verzweiflung. N0by hat viel Zeit für seinen Blog geopfert, vieles daraus gewonnen. Sein Blog lässt tief in ihn blicken.
Vergebung ist elementar für den Seelenfrieden und befreiend, nicht nur für den Irrenden, sondern besonders für den Vergebenden. Für Vergebung bedarf es keiner Reue oder Entschuldigung, es ist allein am Vergebenden, mit positiver Energie die existierende negative Energie aufzuheben.
Ein sehr schöner Gedanke.
Vergebung beinhaltet aber nicht, den Irrenden in seiner negativen Energie zu bestätigen oder zu ermutigen, ebensowenig, wie sich selbst in Zukunft freiwillig neuen Respektlosigkeiten auszusetzen,
In Hawai gibt es ein traditionelles Vergebungsritual, Hoʻoponopono, welches sich statt Worten der Verbitterung der Worte mit Heilkraft bedient. Dort wird das Bewusstsein auf die Eigenverantwortung in jedem Geschehen gelegt. Ein modernes Mantra der Vergebung lautet:
I love you. I'm sorry. Please forgive me. Thank you.
Selbstvergebung, das Annehmen des eigenen Lebens und allem was darin nur aufwartet um rumzufehlern.
Herzlichst,
Ashitaka
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Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.