Ein Körper beschleunigt sich nicht durch eigene Kraft, sondern wird durch auf ihn einwirkende Kraft beschleunigt

Ashitaka, Dienstag, 31.07.2018, 16:22 (vor 2307 Tagen) @ SchlauFuchs9436 Views
bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 31.07.2018, 16:59

Hallo Schlaufuchs,

da scheint nicht viel von den newtonschen Gesetzen bei dir hänge geblieben zu sein. Ich habe diese deshalb weiter unten noch mal kursiv eingestellt, damit du es wieder und wieder lesen kannst.

Machen wir es nochmal fur doofe. Angenommen du bist ein Astronaut mit
einem Basketball im Weltraum. Du bist im freien fall, im Vakuum. du hast
einen Bewegungsvektor, aber in kosmischen Maßstäben bewegst du dich
praktisch nicht. Jetzt bekommst du die Laune mal einen Korb zu werfen, und
weil zufällig ein Korb vor dir im all materialisiert (Unendlicher
Unwahrscheinlichkeitsantrieb sei Dank) spannst du deine Arme an und wirfst
den Ball Richtung Korb.
Deiner Theorie nach wird der Ball keine Geschwindigkeitsveränderung
erfahren, und du auch nicht, weil auf den Ball keine Kraft von seiten des
Korbes wirkt?

Nicht nur erhält das System keine Kraft aus der Richtung des Korbes, sondern auch nicht aus der Richtung des Astronauten.

Meiner Theorie nach, und der praktisch aller weisen Menschen seit dem 16.
Jahrhundert zufolge, wird der Ball durch die von dir eingesetzte und
ausgeübte Kraft Richtung Korb beschleunigt, und du wirst entgegengesetzt,
vom Korb weg beschleunigt, allerdings wegen deiner Grösseren Masse und dem
Impulserhaltungsgesetz ist deine Geschwindigkeitsveränderung geringer.

Der Astronaut und sein Ball können sich nicht voneinander entfernen, da auf keine der Massen eine beschleunigende Kraft einwirkt, welche aber notwendig wäre, damit die beiden Massen aufeinandergerichtet beschleunigt werden und nach dem dritten newtonschen Gesetz durch wechselseitige Reaktionskraft voneinander weg beschleunigen.

Ein Körper beschleunigt sich nicht durch eigene Kraft auf einen anderen Körper, sondern wie jeder der Newton nicht nur für Prüfungen auswendig gelernt hat, durch eine auf den Körper einwirkende Kraft:

"Ein Körper verharrt im Zustand der Ruhe oder der gleichförmig geradlinigen Bewegung, sofern er nicht durch einwirkende Kräfte zur Änderung seines Zustands gezwungen wird. Die Änderung der Bewegung ist der Einwirkung der bewegenden Kraft proportional und geschieht nach der Richtung derjenigen geraden Linie, nach welcher jene Kraft wirkt. Kräfte treten immer paarweise auf. Übt ein Körper A auf einen anderen Körper B eine Kraft aus (actio), so wirkt eine gleich große, aber entgegen gerichtete Kraft von Körper B auf Körper A (reactio)."

Es wird entgegengesetzt beschleunigt.

Dies geht nur durch auf die Körper (Astronaut und Ball) einwirkende Kräfte, und wie jeder, der nicht nur an Science Fiction glaubt, sonder die newtonschen Gesetze verstanden hat, nicht aus sich selbst heraus. Jede Massebeschleunigung eines Körpers setzt eine in die entgegengesetzte Richtung notwendige Massebeschleunigung voraus. Und da Astronaut und Ball weder aus dem leeren Raum eine Massebeschleunigung (Kraft) erfahren, noch um sie herum eine Masse vorhanden ist, die beschleunigt werden kann, ändert sich der Bewegungszustand (Impuls) der beiden Körper nicht.

Es hilft nicht, mich in einen Sack mit Flacherdlern zu stecken und damit wieder und wieder auf der persönlichen Ebene zu beleidigen. Es reicht, wenn du aus dieser Diskussion mitnimmst, dass Kräfte niemals aus einem Körper selbst erweckt werden können (kein Star Wars Universum), sondern es immer einer einwirkenden Kraft aus der Umgebung des Körpers bedarf, kraft derer es zur gewünschten Reaktion kommt.

Wenn du an die Raktenenbeschleunigung im leeren Raum glauben willst, dann stehe ich dir nicht im Weg. Die Bildlast und Vorstellungskraft des 20./21. Jahrhunderts ist schließlich erdrückend genug.

Herzlichst,

Ashitaka

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.


gesamter Thread:

RSS-Feed dieser Diskussion

Werbung