Nein.

SchlauFuchs ⌂, Neuseeland, Dienstag, 31.07.2018, 10:57 (vor 2311 Tagen) @ Ashitaka9477 Views

Die Moleküle bewegen sich nicht mehr nach hinten, weil es in diese
Richtung keine Umgebung gibt aus der sie eine Kraft erfahren und es damit
auch keine Reaktionskraft in Richtung Öffnungsseite gibt.

Wenn sie von hinten eine Kraft erfahren wuerden, wuerden die Molekuele doch Richtung vorne beschleunigt bzw verlangsamt. Da es keine solche Kraft gibt, entweichen sie. Aber der Kern der Sache ist doch, wie die Molekuele zu allererst zu ihrem Vektor gekommen sind, und das ist weil auf sie eine kinetische Energie gewirkt hat - und zwar nicht durch fehlende Kraefte von hinten, sondern durch Ueberdruck/chemische Explosion von vorne. Eine fehlende Kraft von hinten bewirkt bei einer gegebenen Kraft von vorne eine Beschleunigung des objekts nach hinten, waehrend gleichzeitig das abstossende objekt mit gleicher Kraft nach vorne beschleunigt werden muss, eben wegen Newtons Gesetzen, Impulserhaltung.

Machen wir es nochmal fur doofe. Angenommen du bist ein Astronaut mit einem Basketball im Weltraum. Du bist im freien fall, im Vakuum. du hast einen Bewegungsvektor, aber in kosmischen Maßstäben bewegst du dich praktisch nicht. Jetzt bekommst du die Laune mal einen Korb zu werfen, und weil zufällig ein Korb vor dir im all materialisiert (Unendlicher Unwahrscheinlichkeitsantrieb sei Dank) spannst du deine Arme an und wirfst den Ball Richtung Korb.
Deiner Theorie nach wird der Ball keine Geschwindigkeitsveränderung erfahren, und du auch nicht, weil auf den Ball keine Kraft von seiten des Korbes wirkt?
Meiner Theorie nach, und der praktisch aller weisen Menschen seit dem 16. Jahrhundert zufolge, wird der Ball durch die von dir eingesetzte und ausgeübte Kraft Richtung Korb beschleunigt, und du wirst entgegengesetzt, vom Korb weg beschleunigt, allerdings wegen deiner Grösseren Masse und dem Impulserhaltungsgesetz ist deine Geschwindigkeitsveränderung geringer.

In diesem Beispiel ist der Korb das Referenzsystem, der Ball deine Treibmasse, deine Armmuskelaktivität ist die Umwandlung potentieller Energie in kinetische und der Astronaut ist die Rakete. Das Abstoßen von Masse im Vakuum funktioniert einwandfrei, ob die Treibmasse nun durch eine Sprungfeder, eine Treibladung, Muskelkraft, magnetische Felder oder was auch immer erfolgt, sobald eine abstoßende Kraft zwischen zwei Körpern wirkt, oder auch nur einem Körper und Billiarden an Treibstoffmolekuelen, Es wird entgegengesetzt beschleunigt. Gase mögen sich leichter ausbreiten im Weltraum, aber das ist nahezu irrelevant in dieser Sache. Dass nach dem Abstoßen im Vakuum keine Kräfte mehr auf die Gasmoleküle wirken und sie ihre Ausgangsgeschwindigkeit behalten juckt die Rakete nicht die Bohne.


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