Denke, dass man das schon unterscheiden muss

helmut-1, Siebenbürgen, Mittwoch, 24.03.2021, 12:27 (vor 1347 Tagen) @ trosinette5115 Views

Es gibt unterschiedliche Ängste, die sich völlig unterschiedlich begründen, und die kann man nicht in einen Topf werfen.

Es gibt persönliche Ängste, die mental bedingt sind, wie z.B. die Claustrophobie. Da drehen die Leute durch, die z.B. in einem Fahrstuhl reingehen sollen. Es gibt die Höhenangst. Schön, bleiben wir mal dabei. Als junger Kerl bin ich auf die höchsten Bäume hinauf, hab die Rückschnitte in den überalterten Bäumen in so manchen Park und der Grünanlage eines Krankenhauses eigenhändig absolviert. Da gabs keine Angst, sondern im Winter einen Tee mit Rum (oder umgekehrt), und die Sache war gelaufen. Ich hab gut verdient damals, und hab mir dabei einen Namen gemacht.

Irgendwann, ich war noch keine 50, hab ich wieder einen Baum in luftiger Höhe zurückgeschnitten, und da war plötzlich ein einschneidendes Erlebnis: Die Beine begannen plötzlich auf dem Baum zu zittern. Ich hab mein Motorsäge ausgemacht und bin vom Baum herunter. Seitdem gehe ich nur mehr in Ausnahmefällen auf die Bäume, und auch nur dann, wenn ich auf einer sicheren Leiter stehe oder in einem Transportkorb bin.

Hab ich jetzt Höhenangst? Gibt es eine angeborene und - im Gegensatz dazu - eine altersbedingte Höhenangst?

Noch bin ich meiner Griffe sicher, die ich als junger Kerl mal gelernt habe, was die Selbstverteidigung und den Nahkampf betrifft. Sicher werde ich das anwenden, wenn es die Situation zum Schutz Unschuldiger erfordert. Unterstellen wir mal, ich krieg dabei eins kräftig auf die Schnauze und bin da unterlegen. Was passiert dann? Stellt sich dann die Angst ein, oder ist das die Erkenntnis, dass eben seit meiner Ausbildung 50 Jahre vergangen sind?

Ich will mit meinen Schilderungen nur das Wort "Angst" differenzieren. Es geht darum, was in stetiger Wiederholung nach dem Propagandasystem der Nazis den Leuten eingeredet wird, und unter dem Begriff "Panik" zu suchen ist. Diese gezielte Form der Propaganda erzeugt ein Gefühl der Angst bei der Bevölkerung, die eigentlich irrelevant ist, aber was sich durch die ständigen Wiederholungen als "glaubhaft" einbläut. Genau das erleben wir derzeit.

Damit hat man schon ganze Völker in den Krieg geführt, nicht nur die deutschen. Alfred Polgar hat es ja sehr richtig benannt:
"Die Menschen glauben viel leichter eine Lüge, die sie schon hundertmal gehört haben, als eine Wahrheit, die ihnen völlig neu ist."

Es gibt auch eine Angst vor dem selben Phänomen, die sich aber völlig unterschiedlich äußert, abhängig von der Bildung des Einzelnen:

Es gibt z.B. die Zukunftsangst. Derjenige, der belesen und informiert ist, hat auch Angst, weil er eben die Gefahren sehr wohl erkennt und lokalisieren kann. Der Ungebildete hat Angst vor der Zukunft, weil er eben im Nebel steht und gar kein Vorstellung darüber hat, was ihm alles bevorsteht.


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