Ja, aber da ist ein wichtiger Unterschied
denn, lieber Naclador,
es ist ein Unterschied, einmal Schulden aufzunehmen und nicht mehr zu tilgen oder Schulden aufzunehmen und regelmäßig zu bedienen.
Denn im zweiten Fall müssen sich ständig Freiwillige finden, die dem Staat frisches Geld leihen. Und es war ein guter Indikator zu sehen, dass die ZB's irgendwann einspringen mussten, um das Geld zu liefern. In der EU primär, weil man die Zins-Differenzen, nicht zahlen wollte.
Die Zeichner von Staatsanleihen könnten es auch lassen, den Staaten ihr Geld zu übergeben. Denn wie erklärst Du uns die Zeit, wo der Zeichnende genau wusste, dass er vom deutschen Staat weniger Geld zurückbekommen würde, als er ihm am Anfang geliehen hatte.
Zu solchen Vereinbarungen wurde niemand gezwungen. Die Zeichner haben es freiwillig gemacht.
Die Ursache bei den Problemen ist eben eine ganz andere. Es sind nicht die Summen des Geldes insgesamt. Das Problem von Geld ist seine Verteilung in großen Gebieten. In den USA ist das Zentrum, seit Anfang der 1990 Jahre komplett verarmt. Die haben nur durch die Neuverschuldung der Bestandsimmobilien wieder Geld in den Kreislauf eingespeist. Das endete mit dem Finanzcrash 2008 und bezahlen mussten es nicht die Banken sondern die Käufer der betrügerisch konstruierten Wertpapiere. Ist aber ein anderes Thema. Jetzt sind die Häuser alle auch noch vermietet und die Eigentümer sitzen wieder in den Küstenregionen oder im Ausland. Jetzt fließt das Geld noch schneller ab als vorher.
Deshalb explodieren die Zeltstädte in den USA und auf Twitter sieht man jeden Tag zwei Videos, wie Leute in Läden reinmarschieren, einen riesigen Beutel mit Waren zusammenklauben und den Laden einfach verlassen, Shoplifting genannt. Die haben keine andere Chance und nichts mehr zu verlieren. Niemand hält sie auf, weil es keinen Sinn macht sein Leben zu riskieren.
Sobald sich der Betrieb der Läden nicht mehr lohnt werden sie geschlossen. Dann muss der Staat versuchen die Versorgung der Bevölkerung zu übernehmen. Die FEMA-Camps sind ja schon da.
"Wenn Sie kein Brot haben, dann sollen sie doch Kuchen essen." Dieser Satz, selbst wenn er so nicht gesagt wurde, beschreibt alles.
Es sind ausreichend Dollar im Umlauf, nur nicht überall. Es gibt Meere von Geld an den Küsten und viele können das Geld nicht mehr sinnvoll unterbringen, siehe oben zu den deutschen Staatsanleihen. Auf der anderen Seite gibt es die Geldwüsten, wo alles Geld lange abgeflossen ist und fast kein Geld mehr zirkuliert. Natürlich kommt immer ein wenig rein (Sozialprogramme, Bundesangestellte, Soldatengehälter), fließt aber stets gleich wieder ab. (Drogen sind für das Abfließen auch ganz toll.)
All das passiert NUR, weil (Kredit-)geld NICHT in großen Gebieten funktioniert. Rohstoffgeld, also Gold, würde noch viel schlechter funktionieren, weil das Gebiet automatisch die gesamte Welt wäre. Das hatte früher gut funktioniert, NUR WEIL das Leben der Menschen zu 99% regional war und der geringe überregionale Austausch nur sehr langsam Probleme erzeugte.
Das ist ein reines Theorie-Problem. Aber Menschen verstehen soziale Prozesse, und die Geldverteilung ist so einer, überwiegend erst durch Beobachtung und nicht durch abstraktes Vorausdenken. Damit die Probleme nicht entstehen, sollte man viele kleine Regionen mit ihrem eigenen regionalen Geld schaffen. Zwischen diesen wird dann über die Wechselkurse automatisch ein wirtschaftlicher Ausgleich organisiert. Besser kann es gar nicht sein. Wie früher, zwischen Deutschland, Italien und Griechenland, nur viel kleinteiliger, weil selbst Deutschland viel zu groß ist für ein gemeinsames Geld.
Ich könnte noch viel mehr schreiben. Steht alles in meinem Buch. Alles was wir erleben ist einfach und logisch zu erklären. Nur die Vorfinanzierung des Staates ist eben nicht das Problem. Auch das Gelbe hat die Theorie bisher mehrheitlich nicht verstanden. Denn gerade das Zentrum der Macht, schwimmt im Geld. Das Problem ist die dauerhafte und gleichmäßig und Versorgung der Peripherie, um das System am Laufen zu halten.
Zum Schluss noch folgendes lustiges Detail: Deutschland wurde nach dem Krieg dezentralisiert, um ein überstarkes Zentrum in Berlin oder sonst wo zu vermeiden. Das hat Deutschland bis heute gestärkt, anstatt es zu schwächen. So kann es laufen, wenn man die Theorie nicht verstanden hat.
Grüße Morpheus
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Wir - für die unbeschränkbare Freiheit.