Es kann durchaus ein "Übermaß an Komplexität" (z.B. in der Arbeitsteilung) geben ..

Beo2, NRW Witten, Sonntag, 12.03.2023, 16:46 (vor 650 Tagen) @ Mephistopheles5698 Views
bearbeitet von Beo2, Sonntag, 12.03.2023, 17:32

.. was ein System störungsanfälliger und weniger anpassungsfähig macht, wenn nämlich plötzlich oder stark drängend unvorhergesehene Anforderungen an das System im sozialen, wirtschaftlichen, ökologischen, klimatischen etc. Kontext auftreten. Dies kann ein zu komplexes System regelrecht zerschmettern oder völlig dysfunktional machen, zumal eine schnelle Rückabwicklung (Reduktion) der Komplexität, wegen vieler multilateraler Abhängigkeiten, dann nicht mehr möglich ist. Es kollabiert. Das ist das, was uns wohl bevorsteht .. zumal Niemand eine starke Rückabwicklung (auch der Populationsgröße) und zugleich eine radikale Systemmodifikation akzeptieren möchte.

Deshalb bin ich Anhänger einer "mittelen Komplexität" in der Arbeitsteilung sowie eines bewusst gedeckelten Populationenwachstums/-limits in den einzelnen Gesellschaften, so dass eine schnelle Rückabwicklung oder radikale Modifikation des Systems möglich sein sollte. Es wäre m.M.n. die Aufgabe der Sozial- und der Ökologiewissenschaften, hierfür vernünftige Kriterien (anhand sichtbarer Krankheitssymptome) zu erarbeiten. Es ist nur vernünftig, NICHT von einem Extrem in ein anderes zu gehen.
Hier wird ein "gutes Augenmaß", nämlich "der goldene Mittelweg" benötigt, wie bei allem. Letztlich ist aber jedes (festgefahrene) System irgendwann, durch eine starke Kontextveränderung überfordert und MUSS sterben bzw. einem radikal neuen System weichen. Das ist Evolution .. und gilt auch für Ideologien aller Art.

Die potentiell mögliche Lebens(dauer)erwartung sozialer Systeme ist allerdings sehr variabel, je nach ihrer Ausgestaltung und "Lebensführung".
Beo2


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