Zyklen der Völker

BBouvier, Freitag, 10.03.2023, 17:01 (vor 413 Tagen) @ Weiner3224 Views

Danke herzlich, Weiner!

Sicherlich sind meine Überlegungen nicht rundum
der Weisheit letzter Schluß:
Wer wollte Dir da wohl widersprechen?

Erlaube mir bitte zwei Gedanken, die mir eben
beim Lesen durch den Kopf gehen.

Der eine betrifft die gegenseitige (?) Befruchtung
nacheinander aufscheinender Zyklen:
Der seelische Impuls dorischer, jonischer und korinthischer Säulen Griechenlandes
entspricht tausend Jahre danach im Abendlande jeweils grundsätzlich
der Romanik, Gotik und dem Barock.
Da wurde rein nichts übernommen - nur das jeweilig gleiche Lebensgefühl
der Epochen findet da seinen parallelen Ausdruck.
Eigenständig.
... Odysseus ist rein ein wackerer Großbauer, sein Freund ist der
Sauhirte Eumaios, und er haut und schnitzt sich sein Brautbett
selbst aus einem geeigneten Großklotz aus dem nahen Forst.
Einen Einfluß auf ihn (oder Agamemnons Hofhaltung) durch z.B. Hethiter
scheint mir nicht plausibel.

Zum anderen die Schwierigkeit eine/die Nachfolge
des abendländischen Zyklus zu erahnen:
Ich gehe davon aus, daß ein solcher Zyklus originär
aus "unverbrauchten" Völkern herauswachsen muß.

Heißt: Nicht zu erwarten in/aus Fellachengegenden,
deren Zyklus bereits vollendet war, und die mittlerweile von Randvölkern
überrannt und vollends ausgelöscht/überfremdet worden sind.
Mephistopheles führt exemplarisch die heutigen "Ägypter" an,
die mit den alten Ägyptern rein nichts mehr gemein haben,
kein Wissen und keinen Bezug mehr zu den Leistungen
und der Kulur der Menschen, die dort vor Jahrtausenden schufen.
Ramses war eh blond ...

Ist meine Annahme richtig, dann scheiden auf dem Globus
weite Bereiche als mögliche Kandidaten aus.
Nämlich:

1.
Bereits verbrauchte.
"Ägypter", "Griechen", "Inder", "Briten", "Chinesen", "Türken", "Mayas" "etc." =>
Da kommt einfach nichts mehr!!

2.
Rand- und Kleingewusel ... gekappte Völker/Stämme ... exemplarisch nur
- Indianer
- Luxemburger
- Balkanesen
- Maoris
- Isländer
- Eskimos
- Aborigines
- Paraguayaner
- Südafrikaner
- Esten

Verbleiben die Russen!
Die Frage ist, in wieweit die Jahrzehnte des Kommunismus
in der Seele des Volkes einen derart tiefen, zerstörerischen Impakt
hinterlassen haben, daß die sich dort bereits originär entwickelnde
und eigenständige Phase der Kultur dauerhaft geköpft wurde.

Im übrigen:
Grundsätzlich gleicht das Verhältnis Griechenland - Rom
demjenigen Westeuropa - Rußland.
Heißt:
Es wäre davon auszugehen, daß Rußland die Hand auf Europa legt.
Daß Russen einst - den Baedecker als Vademecum auf der Faust -
in Heidelberg promenieren, vor dem Kölner Dom, auf Neuschwanstein.

Grüße,
BB


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