Nein, so einfach ist es nicht.

Linder, Mittwoch, 14.10.2020, 10:43 (vor 1261 Tagen) @ Naclador5529 Views
bearbeitet von Linder, Mittwoch, 14.10.2020, 10:49

Siehe meine letzte Antwort dazu etwas oberhalb.
Wird Öl als nicht zu ersetzende Ressource zwingend benötigt, z.B. zur Herstellung von Plastikteilen, wird es dennoch gefördert, selbst wenn es teurer ist.
Muss man 1,5 Teile Atomstrom dazu aufwenden 1 Teil Öl zu fördern, verteuert das zwar die Ressource Öl, ist aber aus technischer Sicht möglich. Und wird auch bereits gemacht, denn viele Ölförderpumpen werden elektrisch betrieben, u.a. aus Atom- oder Kohlestrom.

Weiteres Beispiel: Kats bei Verbrennermotoren.
Mit billigem Blei funktionieren sie nicht, also müssen Platin oder Palladium als unverzichtbare Ressourcen dafür herhalten. Vor Jahren war Pt teurer als Pd, heute ist es anders herum, deswegen stellen einige Firmen ihre Produktion wieder auf Pt um. Ob Umstellung oder nicht, entscheidet sich nach rein ökonomischen Gesichtspunkten. Bei hoher Anzahl Produkteinheiten lohnt es sich, bei niedrigen eben nicht.

Bei der Ölförderung ist es ebenso. Angenommen der Grenznutzen liegt bei 30 $ (ERoEI = 1). Bekommen die Produzenten nur 10 $ pro Barrel, schalten sie die el. betriebenen Anlagen ab, bei 100 $ wird 24/7/365 gefördert. Solange ein alternatives, weil günstigeres Energieäquivalent zur Verfügung steht, ist nur der Preis entscheidend, nicht der ERoEI.

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◇◇◇ GENESEN - GELACHT - GELOCHT ◇◇◇


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