Erfinder sein ist das Eine, Erfindungen vermarkten ist eine ganz andere Hausnummer

paranoia, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Samstag, 21.06.2025, 18:45 (vor 18 Tagen) @ sensortimecom1921 Views

Hallo "alten Österreicher*",

... wie viel Kohle heutzutage die Entwicklung jeder einzelnen dieser von dir genannten Innovationen kostet? Ich meine den Technologietransfer, also den Prozess vom mühsam zusammengeschusterten Weltpatent (das schon morgen nichtig geklagt werden kann) bis zum fertigen marktreifen Produkt?

Nein, natürlich weiß er das nicht! [[top]]


Mann oh Mann. Erzähl mir doch bitte nichts darüber. Ich hab mich in letzter Zeit auch mit den möglichen Innovationen in der Quantenmechanik befasst. Okay, das ist ein "Hoffnungsgebiet", klar. Aber das kleine winzige Problem dabei: Es macht alle Sicherheiten in der klassischen Informatik kaputt, und passt höchstens in eine Welt, in der es keine Kriminellen mehr gibt.

Hast Du Dich mal in das Thema Post-Quanten-Kryptographie eingelesen? Es scheint so zu sein, als dass es ausreicht, dass einfach nur die Schlüssellänge mehr Bits aufweisen muss, als die QBit-Maschine beinhaltet.


Hast du Schlaumeier schon mal darüber nachgedacht, dass dein Nachbar mit ein paar tausend D-Mark in seinem Keller vor 50 Jahren eine Erfindung machen hätte können, mit der er nicht nur ein Weltpatent und eine Prototypserie, sondern auch ein Millionärsdasein hätte erwirken können? KÖNNTE ER DAS HEUTE AUCH NOCH ???

(Um Millionär zu werden, muss er heute ev. zuerst eine Milliarde in sein Projekt investieren):-)

Um solche Lappalien kümmert sich DT* nicht.


Zum Trost für Dich eine kleine Geschichte eines Widerstandsverkäufers!

Nachdem ich einmal ein paar besonders teure Widerstände (Elektronik!) gekauft hatte, bekam ich Besuch vom Vertreter. Ich fragte ihn, was mir die Ehre seines Besuchs verschafft.

Er war Mitinhaber einer Firma aus der DDR gewesen, die spezielle Widerstände herstellte. Nach Jahren harter Arbeit konnten sie einen Liefervertrag mit einem deutschen Autohersteller abschließen.

Im Vertrag war wohl ein Volumen fixiert, nicht aber die Bezugsmenge pro Jahr.
Es kam, wie es kommen musste:

Der Hersteller ersetze das Teil durch etwas anderes, eventuell einen anderen Widerstand eines anderen Herstellers.
Seinen vertraglichen Pflichten kam der Automobilhersteller durch Abnahme eines Widerstands pro Jahr nach (anstelle von ein paar Zehnerpotenzen).

Seine Firma hat dieses Klumpenrisiken nicht überlebt. Er wurde übernommen. Heute floriert diese Firma wieder, aber er ist nicht mehr Inhaber.

Jetzt ist mir auch klar, warum er lieber mir Widerstände verkauft als einem Finanzgoliath, der Dich im Streitfall plattmacht.

Heutzutage muss ein Erfinder seine erfinderische Leistung teilen, z.B. mit der Foris AG oder anderen.

Gewinner der Entwicklung sind Musiker. Es gibt wohl schon eine Reihe von Musikern, die ohne den Rückhalt eines "Labels", wie Sony, BMG und andere ihren zuhause aufgenommene Musik direkt verkaufen.

Gruß
paranoia

*alle Rechte bei Forist DT, auch bekannt als "Der Täuscher"

--
Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.


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