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Ashitaka, Montag, 11.10.2021, 11:11 (vor 927 Tagen) @ Morpheus3483 Views
bearbeitet von Ashitaka, Montag, 11.10.2021, 11:30

Hallo Morpheus,

"Alles ist nämlich Gott, und von ihm ist alles, und alles ist nach seinem Willen; dieses Ganze ist gut, schön und weise, unnachahmlich und allein ihm selbst im Geist und Denken erfaßbar, und ohne ihn war weder etwas, noch ist es, noch wird es sein. Alles nämlich ist von ihm und in ihm und durch ihn selbst: unterschiedliche und vielgestaltige Qualitäten, gewaltige Ausmaße, alle Maße überschreitende Größen und Formen aller Gestalt -wenn du sie alle begriffen hast, wirst du Gott danken wollen. Wenn du aber auf das Ganze siehst, wirst du in wahrer Einsicht begreifen, daß der sinnlich wahrnehmbare Kosmos selbst und alles, was in ihm ist, von jenem höheren Kosmos wie von einem Gewand eingehüllt wird".

Erfassen wir uns und die Welt um uns herum nun als Teilchen- oder Wellenform? Letztere löst den Gegensatz auf, kann uns bewusst machen, dass die Teilwerdung des göttlichen Ganzen nur einer Höherwerdung des Schwingungsgrades, d.h. immer kürzer werdenden Zeitspannen bis hin zum gegenwärtigen Augenblick, entspricht. Darüber hinaus (aus und in die Zeit verlaufend) kehrt sich alles aus dem Ganzen heraus, kehrt sich alles ein Leben lang und weit darüber hinaus in das Ganze zurück.

Niemand und Nichts wird jemals fallen gelassen! Das alles umhüllende Gewand des Nichtgegenwärtigen wartet auf uns im Größten wie im Kleinsten. Je höher die Frequenz der Schwingungen wird (Annäherung an den Gegenwartspunkt), desto niedriger wird ihr zeit beanspruchender Ausschlag, desto deutlicher wird, dass sich in der Höherwerdung aller Schwingungsgrade - gegen jede Logik - der Rücklauf zum alles umhüllenden Gewand des niedersten Schwingungsgrads versteckt (Nullausschlag, Nullschwingung).

Kein Anfang, kein Ende!

Wie oben, so unten!

Mit anderen Worten: Die Tiefen unseres Gegenwartsbewusstseins führen uns zu den äußersten Grenzen des Weltenraumes, dorthin, wo alles Zeit beanspruchende der Ewigkeit entspricht.

Blicken wir bei sternenklarer Nacht in die Weite des Weltenraumes hinaus, so blicken wir - losgelöst von all den falschen Bildern des Oberen - unweigerlich in uns selbst und damit auf das Gewand in welches alles Sein eingehüllt ist zurück. Alles Zeitliche ist in Wahrheit eine Entsprechung des zeitlosen bzw. alle Zeiten umhüllenden Geistes, ein geistiger Zustand der sich über die Zeit immer vereinenden und die göttliche Entsprechung erzwingenden Harmonien bzw. Disharmonien.

Wer nach einem lediglich der Harmonie sich sehnenden Gott als Form in dieser Welt sucht, der sucht vergeblich! Gott ist allgegenwärtig, läuft aus der Ewigkeit durch jeden Gegenwartsmoment und durch diesen wieder in sich selbst zurück. Und so verhält es sich mit allem im Zeit beanspruchenden Raum (siehe auch Ernst Barthel). Dabei erfreut er sich jeder die Harmonie wieder erzwingenden Disharmonie, heisst jeden Schmerz und alles Leid willkommen.

Nur so schlagen sich die harmonischen Zeiten, in denen wir Menschen oftmals als solches und losgelöst vom Chaos eine göttliche, erstrebenswerte Vollkommenheit glauben, hervor. Irrglaube! Der Tod einer jeden Harmonie sollte gefeiert werden. Wohlwissend, dass sich alles mit der Zeit umschlägt und jeder harmonische Augenblick unseres Lebens einzig und allein auf dem Chaos dieses Umschlags thront.

Sich dies einzugestehen benötigt manchmal ein ganzes Leben.

"Warum habt ihr euch, ihr erdgeborenen Menschen, dem Tod ausgeliefert, obwohl ihr die Möglichkeit besitzt, an der Unsterblichkeit teilzuhaben? Werdet anderen Sinnes, ihr, die ihr dem Weg des Irrtums gefolgt seid und Gemeinschaft mit dem Unwissen pflegtet. Befreit euch von dem Licht der Finsternis, werdet teilhaftig der Unsterblichkeit und lasset die Sterblichkeit hinter euch."

Herzlichst,

Ashitaka

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Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
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