Antwort
Hallo b.o.bachter,
deine damalige Annahme, dass der vermisste Kraftvektor "gewissermaßen" aus der Chemie gegen die Mechanik erwächst, ist eine weit verbreitete Fehlannahme. In Wirklichkeit erwächst kein physikalischer Prozess dieser Welt (kausal) aus einem chemischen Prozess, sondern ist es so, dass der chemische Vorgang analog mit einem physikalischen Prozess (Energieumsatz) einhergeht und deshalb entgegen deiner damaligen Erklärung auch kein physikalisches Gesetz für ein "gewissermaßenes Erwachsen des vermissten Kraftvekotrs aus dem Nichts" ausklammerbar ist!
So zu tun, als könnten die physikalischen Erfordernisse zunächst ausgeklammert werden ("Die Linien, Pfeilspitzen, Formeln, Analogien usw. legen wir jetzt erst mal beiseite...") hat mit einer ernsthaften Herangehensweise an dieses Thema nichts zu tun.
Hier nochmal die entscheidende Textstelle:
[...] Damit ergibt sich ein Impuls des Raketen-Raus-Teilchen von 67.643,8 (m/s) bzw. 243.517,6 (km/h).
Bei dieser Modellkollision herrscht Windstille. D.h. das Raketen-Rein-Teilchen hat in dem Augenblick keinen eigenen Impuls und bekommt den vom Raketen-Raus-Teilchen übertragen und setzt dessen Weg unverändert fort, während das Raketen-Raus-Teilchen jetzt bewegungslos am Ort verbleibt. Es kann also unmöglich an der Rakete irgendwie noch anklopfen.
Würdest Du jetzt bitte den Gegenimpuls setzen und diese Grafik mit irgendeiner von schief nach schräg verlaufende Flugbahn ergänzen, Dir eine Windgeschwindigkeit aussuchen und Dir in den Kollisionspunkt ein Atmosphärenteilchen Deiner Wahl denken? [...]
In meiner Antwort hatte ich erklärt, dass die Annahme, ein Teilchen würde beim Hochfliegen der Rakete aus der Düse im Strahl bis zur zefledderten Flammenspitze hinaus sausen, nichts mit den wirklichen, physikalischen Wechselwirkungsvorgängen der Teilchen/Moleküle zu tun hat:
Es saust kein einziges Teilchen im Abgasstrahl einfach aus der Rakete alles wegschubsend bis zum zerfledderten Ende der sichtbaren Flamme hinaus. Der gesamte Abgasstrahl ist ein nach dem Wechselwirkungsprinzip stattfindendes Ping-Pong-Spiel gleich großer aktiver und reaktiver Kräfte (Aktion und Reaktion zeitgleich, analog, nicht erst später anschiebend). Die Vorstellung, dass der Abgasstrahl (Teilchenstrom) einzig aus der Rakete heraus in die Atmosphäre erwächst vergisst das Wechselwirkungsprinzip (Aktio=Reaktio) grundlegend!!!
Die Flamme, sie erwächst physikalisch (kräftetechnisch) analog aus den sofortigen Reaktionskräften, die die Teilchen der Atmosphäre begründen. Und diese Reaktionskräfte reichen in der Kette der Kraftwechselwirkungen aller im Strahl aufeinandertreffenden Teilchen bis zur in der Brennkammer stattfindenen exothermen Reaktion zurück (begründen die zunehmend nicht schnell genug erfolgende Abgabe der Reaktionswärme!), sowie umgekehrt die Aktionskräfte bis zur zerfleddert-sichtbaren Flamme und darüber hinaus in die Atmosphäre über unzählige Kraftstöße der Teilchen und damit einhergehenden Reaktionskraftstöße wirken.
Oder ist das Bild falsch gemalt?
Es hat meiner Ansicht nach nichts mit der physikalischen Wirklichkeit zu tun. Weshalb es nicht schlecht aussieht. Das wird vielen hier gefallen.
Herzlichst,
Ashitaka
--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.