In früheren Zeiten (noch nicht allzu lange her) wurden die Mädchen von der Großmutter oder den Tanten und die Jungen vom Bruder der Mutter (Onkel) unterrichtet.
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Es ist ein absolutes, jedoch kaum erkanntes Niedergangssymptom, wenn die Sippe zur Ausbildung der Kinder nicht mehr in der Lage ist.
Das Wissen, worum es geht, ist das Wissen, wie man in der Natur überlebt. Diese Wissen benötigt jede Art, jedes Kaninchen, jede Kuh, jeder Bär, jeder Affe muss es wissen.
Wird die Wissenvermittlung an professionelle Wissensvermittler outgesourced, dann geht dieses Wissen verloren. Statt desen vermitteln professionelle Wissensvermittler das Wissen, wie man in dem System, welches sie beauftragt hat, überlebt.
Kollabiert das System, dann kann natürlich niemand mehr im System überleben. Das arteigene Wissen, wie man in der Natur überlebt, dagegen ist verlorengegangen. Das ist der Grund, warum beim Zusammenbruch einer Zivilisation die Zivilisten alle aussterben.
Bei den Griechen waren es zuerst Sklaven, die Pädagogen (pais = Junge) und (agogos = der vorangeht, Führer) welche die Ausbildung der Knaben übernahmen, während die Griechen eine Ausbildung der Mädchen für überflüssig hielten.
Später, nach der Christianisierung, als die Sklaven verschwanden*) (sie wurde keineswegs abgeschafft! Die katholische Kirche behielt sie genau so bei wie der Islam!), waren es die Klöster, die die Ausbildung der Jungen übernahmen, die Mädchen wurden Nonnen. Wer deren Ausbildung übernahm ist weitgehend unbekannt, allerdings müssen insbesondere die Äbtissinnen sehr wohl gebildet gewesen sein.
*) Es scheint mit dem Erbrecht zusammenzuhängen, dass die Sklaven mit dem Ende der Antike verschwanden. Sklaven pflanzen sich nicht fort und es war verboten, Freie, zu versklaven. Also starben sie aus.
Das änderte sich erst mit der Entdeckung Amerikas
Gruß Mephistopheles