'Weil wir alle Menschen sind'

Bergamr, Sonntag, 18.09.2022, 15:57 (vor 576 Tagen) @ Morpheus2128 Views

Hallo Morpheus,

ich möchte diesem Beitrag vorausschicken, daß es in dieser Sache mein letzter ist.

Du bist einfach zu unausgegoren in Deinen Ansichten und (meine Vermutung) religiös-utopistisch befangen in Deinen Überlegungen. Das sei Dir unbenommen, jeder hat das Recht auf seine Sicht der Dinge. Aber Dispute über grundlegende (anthropologische) Überlegungen, bei denen je nach Einwurf mal dies, mal das als vorausgesetzt, gegeben oder vorhanden vermutet oder erhofft wird, halten einer realistischen Betrachtung nicht stand.

Sigmund Freud (ich bin kein Anhänger dieses Scharlatans) hat einmal sinngemäß gesagt, daß es ein leichtes ist, die Menschen vom Niedrigen zu überzeugen, das Höhere aber ist der Masse unvermittelbar.

Deshalb ist der Mensch dem Mensch ein Wolf, deshalb gibt es ohne geordnete Ordnung (die im Seelenleben jedes Menschen verankert und existent sein muß) kein ausgewogenes Dasein. Und diese Ordnung ist räumlich (und zeitlich) begrenzt, kennt nur Stamm und Sippe, wo sie wirken kann in Strukturen, die (relativ) herrschaftsfrei sind. Und auf dieser Ebene ist es auch nicht wichtig, ob patriarchal, matriarchal oder sonstwie organisiert. Da sind einzig die existierenden Blutsbande wichtig. Doch schon hier scheiden sich Häuptling und Indianer. Schon hier gibt es Treibende und Getriebene, auch ohne Druck und Gewalt innerhalb des Gefüges.

Darüber hinaus, mit größeren Verbänden, gibt es nur das eiserne Band der Nation, des Staates, der Welt(herrschaft); und in dieser übergeordneten Ebene gibt es nur noch Interessen, und die Macht des Stärkeren. Das Zusammenleben in solch großen Dimensionen (als Beispiel für uns in mittelalterlichen Städten) kann nur in hierarchischen Ordnungen erfolgen. Alle erfolgreichen Städte waren hierarchisch, alle kommunaristisch organisierten gingen unter. Oder hast Du Gegenbeispiele? Aus meinem Beritt: die Zünfte waren Erfolgsgaranten für die mittelalterlichen Städte, aber was gibt es hierarchischeres als die Zunftsordnungen?

Du kannst gerne auf Deine Religion verweisen (Religionen mit weltverbesserischem Anspruch gibt's genug), Du kannst auch gerne darauf verweisen, daß Menschen ganz tolle Wesen sind (ist nicht ein Regenwurm, der trotz Zweiteilung weiterlebt, eigentlich fähiger als ein Mensch?), aber warum alles plötzlich soviel besser laufen soll, weil Du Deine 'Konsensfreunde' in Stellung gebracht hast, diesen Befund hast Du bisher (wohlweislich?) nicht beigebracht.

Also, als Resümee, ich bin mangels Masse raus aus diesem Disput, ich beteilige mich gerne wieder, wenn Du nicht wie ein Flummiball zwischen den verschiedenen Einwänden hin- und herhüpfst.

Und, über das Theoretische hinaus, es fehlt der entscheidende Ansatzpunkt des praktischen Wie.

2015 dachte ich, zusammen mit Fidel, so einen Ansatzpunkt gefunden zu haben. Weit gefehlt ...

Ab in Schippen ...

Gruß
Bergamr

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Ehrlich schade für die Heimat! Endgültig verloren seit Sommer 2015 ...


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