Wasser oder Wein?

Silke, Freitag, 16.03.2018, 13:50 (vor 2443 Tagen) @ Amos7216 Views
bearbeitet von Silke, Freitag, 16.03.2018, 14:19

Lieber Amos,

Gestartet wird aber immer erst als Schuldner, der erst von anderen
vorfinanziert werden muss (Eltern/Gemeinschaft/Nachschuldner) bevor er

seine >Finanzierung selbständig aus größtenteils eigenem Potential
heraus >organisieren kann - er stellt Nachschuldner.

Ich bin immer noch auf der Suche nach Deiner Urschuld.

Sehr gut. Deine Zähigkeit in dieser Sache ist wichtig, da auch z.B. @Orlando dieses Konzept ablehnt.

Wie hoch ist Deine Urschuld derzeit? Wenn es bei Deiner Geburt 10.000.-
Euro waren, wie hoch war sie als Du 20 Jahre alt warst? Nimmt die Urschuld
linear zu, oder ab?

Meine Urschuld wäre aktuell in BRD bei Entbindung in der Ukraine nach IVFProgramm+ Leihmutter"KomfortAngebot" 37500 € an Tag 0.
Bewerten kann man ja immer nur in Geldeinheiten im Vergleich zu gleichartigen Leistungen/Objekten in Ort und Zeit.
Jeden folgenden Tag kommen dann die Kosten für Essen/Trinken, Wärme, Schutz, Sozialkontakt hinzu. Diese können sehr unterschiedlich sein abhängig davon, ob ich z.B. in einem Armenviertel oder in einer reichen Familie oder heute oder vor 20 Jahren oder in BRD oder Bangladesh aufwachse und versorgt werde.
Die Eltern oder andere Bezugspersonen müssen in Vorleistung treten, da ich nicht leisten kann.
Diese Leistung muss auch noch abgezinst werden.
Mein Vermögen kann hoch oder gering sein (Gene eines Genies oder einfaches Gemüt) - es ist erst einmal unwichtig.
Wichtig ist nur, ob ich versorgt werde, ob das System, in das ich geboren wurde gut funktioniert (dann ist selbst niedriges Vermögen hoch bewertbar) oder nicht funktioniert (dann verhungere ich trotz exzellenter Gene=hohes Vermögen).
Darauf wollte ich bei Meph. hinaus.
Ist im Debitismus die systemische Verschuldungsfähigkeit, die finanziert und besichert werden muss, nicht garantiert (das System funktioniert nicht) sind die existierenden Vermögen wertlos. Funktioniert das System, bleiben die Vermögen auch erhalten und müssen nur anders bilanziert werden, wenn sich Eckdaten verändern.
Ein Volksvermögen in BRD würde bei Systemzusammenbruch wertlos werden.
Wird die Aufschuldungsfähigkeit des Systems durch eine enorme Stärkung der ausrichtenden, regulierenden und sanktionierenden Kräfte garantiert geht es weiter und bestehendes Vermögen kann weiter hoch bewertet werden.
Dazu gehören der im Rahmen der Flüchtlingskrise immer mehr und von allen geforderte sogenannte starke Staat mit Zwangsarbeit für Faulpelze à la RAD + starke EU-Polizei mit weitreichenden Befugnissen zur Sicherung der inneren Sicherheit und zur Säuberung von "No go Areas", wo dann französische und belgische Kollegen aber auch deine Tür eintreten, weil du neulich staatsfeindliche Sachen in einem Forum gepostet hast und den Maas-Nachfolgern negativ aufgefallen bist + Grenzmauerbau und aufgerüstete starke Berufsarmee mit Schießbefehl nach außen und innen = „sanfte“ Militärdiktatur.
Erst die Flüchtlingskrise wird eine innere und äußere Aufrüstung in einer Militärunion legitimieren die vorher gar nicht möglich gewesen wäre. Das System wird sich dabei gut stabilisieren können, getragen von Wunsch und Willen der Bevölkerung. Die Vermögensbewertung wird positiver ausfallen als vorher.

Meinen Vermögensobjekten (Realvermögen und Forderungen) werden von der
Zentralmacht meine Verbindlichkeiten gegenüberstellt, die Saldierung
ergibt mein Reinvermögen.
Im Rahmen der Vermögensbilanz wird das Volksvermögen als die Summe aller
Reinvermögen innerhalb einer Volkswirtschaft definiert.
Das Europäische System der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (ESVG)
stellt analog in der Aufstellung von Vermögensbilanzen den
Vermögenswerten (Vermögensgüter und Forderungen) die Verbindlichkeiten,
die Passiva, gegenüber. Der Saldo ist das Reinvermögen. Dieser wird für
die Volkswirtschaft insgesamt als das Volksvermögen bezeichnet.

...das doch völlig neu bewertet werden muss, wenn das System nicht mehr so funktioniert wie bisher, wenn die Finanzierung abreißt z.B. durch die exponentiell wachsende implizite Verschuldung der öffentlichen Haushalte.

Kannst Du mir die Urschuld in der folgenden Tabelle aufzeigen?

https://de.wikipedia.org/wiki/Reinverm%C3%B6gen#/media/File:Reinverm%C3%B6gen.png

Nein.

Falls nein, kannst Du mir bitte Deine persönliche Urschuldtabelle mit
Zeitverlauf zukommen lassen?

Ja.
Tag X-0: 37500 € (Schwangerschaft + Geburt)
Tag 1: 37500 € + Kosten für 24 h Essen/Trinken, Wärme, Schutz, Sozialkontakt + Zins für die 37500 €
Tag 2: Summe Tag 1 + Kosten für 24 h Essen/Trinken, Wärme, Schutz, Sozialkontakt + Zins für Tag 1
Tag 3: Summe Tag 2 + Kosten für 24 h Essen/Trinken, Wärme, Schutz, Sozialkontakt + Zins für Tag 2
usw.
Da diese Zahlen von den Bedürfnissen/Ansprüchen meiner Bezugspersonen und später auch von mir abhängen sind sie bei einem reichen bzw. anspruchsvolleren Elternhaus/Kind höher als bei einem armen bzw. anspruchsloseren.
Wer Wasser trinkt hat eine geringere Urschuld als der Weintrinker.
Meine Urschuld wird an unterschiedlichen Orten und zu unterschiedlichen Zeiten anders zu bewerten sein.
Sie wird wohl für mich in BRD, wenn wider Erwarten das System irgendwie immer weiter funktioniert auf über 700000 € anwachsen (Sozialhilfesatz + Wohnraum x 12 Monate x 80 Jahre).
In der dritten Welt wäre eine solche Summe utopisch. Da kann man eher mit 2 € x 30 Tage x 12 Monate x 40 Jahre ausgehen, also keine 30000 €.

Bevor ich mir ein Urteil über Deine Zurechnungsfähigkeit erlaube.

Ob du das kannst…?
Bei Ferndiagnosen wäre ich vorsichtig.
Du kannst beurteilen ob ich eher richtig oder falsch liege - mehr nicht.
Ich habe dich bei der Kinderdiskussion damals verletzt. Das tut mir leid.
Ich entschuldige mich (Es war keine gute Zeit).

noch
eine Frage, was meinst Du mit: "Auf das Vermögen kommt es nicht an"
gegenüber Meph?

Es kommt immer zuerst auf den Zustand des Systems an, in dem man von Vermögen sprechen will und in dem man wirtschaftet, auf seine Verteidigungsfähigkeit der Handlungs- und Rechtsräume, auf das zedierbare Potential.
Diese ist neben Naturgewalten hauptsächlich von der Finanzierbarkeit per Aufschuldung und deren Besicherung per Steuererhebung abhängig.
„Aus den Handlungen (dem Schaffen, den aktiven Potenzen) einer Anzahl von Individuen (der Masse) wird nicht die zur Handlung notwendige Macht(das Potential) begründet.“
"Mit jeder Handlung, jeder Bewegung, jeder Entfaltung, jeder Entwicklung, jeder Produktion, jeder aktiven Potenz, läuft Zeit ab, die beim Handelnden, beim sich Bewegenden, beim sich Entfaltenden, beim sich Entwickelnden, beim Produzenten oder dem Akteur zugleich einen Zeitbedarf begründet.
...
Die Urschuld aller Akteure ist ein symmterisches Naturgesetz (sich immer zugleich aufbauend)! Die Ruhe der Aufschuldung täuscht gerne darüber hinweg."
@Ashitaka

Liebe Grüße
Silke

PS. Du solltest dein Überflussmodell in der voller Termine (mit Sanktion bei Nichterfüllung) steckenden Natur, in der ständig Unmassen an Lebewesen wegen Mangel (Überschuldung) verenden, um dich herum noch einmal prüfen. Gleiches gilt für menschliche Gesellschaften.


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