Kein Geld ohne Staat?
Beispiel: schon im Voraus machen ein venezianischer und ein
chinesischer
Kaufmann in Samarkand eine Abmachung über einen Tausch von Wein und
Bernstein gegen Porzellan und Papier in 3 Monaten. Die
Preisverhandlungen
waren in Ballen Seide, ebenso die Preisangaben in Vertrag. Ein
verbleibendes "Restgeld" von 2 Ballen Seide, zu liefern vom Chinesen,
ist
ebenfalls vermerkt.
Das ist völlig rechtsunverbindlich.
Klar. Der Vertrag beruht auf Vertrauen, und auf der "Sanktion", dass es, wenn man nicht oder schlecht liefert, keine weiteren Geschäfte geben wird.
Sicherlich ist diese Rechtsunsicherheit ein Nachteil des Warengeldes. Das wäre doch ein Argument für Phoenix.
Es gibt kein anderes Geld außerhalb eines Rechtsstaates.
Du meinst: ohne Staat gibt es kein Geld?
- ist das psychologisch? Du kannst es Dir nicht vorstellen. Aber was ist dem Beispiel oben?
- ist das sprachlich/axiomatisch? Geld ist definiert als Staatsgeld. Es kann also kein Geld ohne Staat geben. Aber was ist mit Warengeld? - nach deutschen Sprachregeln ist das Geld. So, wie ein Säugetier ein Tier ist.
- oder ist das ein Beobachtungsergebnis? Eine These, die durch ein Beispiel auch falsifiziert werden könnte?
Bernd Borchert