Zurück zu Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen oder zu Oswald Spengler

Mephistopheles, Sonntag, 13.12.2020, 20:05 (vor 1444 Tagen) @ sensortimecom4066 Views
bearbeitet von Mephistopheles, Sonntag, 13.12.2020, 20:12

Heute haben wir diesen "Riss" in Form der linken "p.c.-Bewegung" (mit all ihren Facetten bis hin zu Klimapanik, Gender- und Gleichheitswahn) auf der einen, und den "Skeptikern", die sich grossteils allein dadurch charakterisieren dass sie Angst davor haben) auf der anderen. Dieser Riss klafft immer weiter auseinander und wird immer gefährlicher. Von Monat zu Monat, von Jahr zu Jahr. Die genannte p.c.-Bewegung ist IMO die stärkste ideologische Kraft die es je in der Menschheitsgeschichte gab, stärker als Sozialismus, Kommunismus und Nationalismus zusammen. Sie kann sich auf fast die GESAMTE universitäre Intelligenz und auf fast alle Medien weltweit stützen. Das gab es noch NIE. Daher wäre es Unsinn das zu unterschätzen.

==> Todestrieb

An sich wäre nichts gegen allumfassenden internationalen Konsens einzuwenden, nur müssen deren Prämisse ein echtes Fundament haben. Blosse Emotionen oder menschliche Kalküle und Philosophien (auf denen "p.c." basiert) genügen nicht. Das muss alles auf mathematisch/logischer Basis gegründet und absolut konsistent sein. Denn wenn sich in der Folge auch nur eine Säule des ideologischen Fundaments brüchig erweist, bricht das gesamte Gebilde zusammen. Letzten Endes kommen wir da wieder auf die Religion zurück (wenn sie ihren Wahrheitsanspruch beweisen kann). Eine atheistische Welt zieht sich aber selber den Stuhl weg, auf dem sie sitzen könnte.

Hans Jaskob Christoffel von Grimmelshausen, der Schöpfer und Urfigur des Simplicissimus, sagte zu einem Pfarrer, der ihm Atheismus vorwarf (damals war das noch ein Vorwurf; heute dagegen leutet die Gegenfrage: gibt es überhaupt eine andere Möglichkeit außer Atheismus?), er sagte zu ihm: Ihr Theologen, einigt euch erst einmal zusammen alle gemeinsam und freiwillig und ohne Druck auf die eine, einzige, wahre und richtige Religion und wenn ihr sie dann gefunden habt, dann will ich sie gerne annehmen und sie glauben und nach den Maximen dieser Religion leben. Die Antwort steht bis heute aus.

Nach Oswald Spengler kommt noch die 2. Religiosität, die Phase des Synkretismus, in der alle Dogmatik und Rechtgläuberei aufhört und es keine Streitfragen mehr gibt, weil man sich nicht mehr streiten will und kann und in der es alleine um die Frömmigkeit geht und den intensiven Glauben, egal an was. Ich sehe, das heißt, schon lange sieht man, sie aufziehen. Aber mit Spengler beschäftigt sich kein Mensch hier, er ist für heutige Leser wohl zu anspruchsvoll. (dasselbe gilt auch für Goethe und Nietzsche, auf die sich Oswald Spengler beruft).

Das alles ist nicht so schlimm, viel schlimmer ist, dass die Leute, soll ich sagen, den Glauben? - oder vielmehr richtiger, die Fähigkeit verloren haben, an die naturwissenschaaftliche Heilsreligion zu glauben, dass sie uns alle erlösen wird. Dabei haben sie vergessen; Religion ist überlebensnotwendig. Unser Dasein ist bis in kleinste Details geprägt von und abhängig von den Priestern der naturwissenschaftlichen Heilsreligion und seinem Mysterienkult. Wenn die Fähigkeit dieser Priester schwindet, ihre magischen Rituale aufrechtzuerhalten und die Mysterien wie vorgeschrieben auszuführen, dann kommt es zum Massensterben, das fortgeht bis zu dem Moment, wo die Anzahl der Menschen auf disem Planeten wieder die Zahl erreicht hat, welche die Evolution vorgesehen hat. Dieses Massensterben wird lediglich zeitweilig gebremst in bestimmten Gebieten, wo es den Hohepriestern der naturwissenschaftlichen Mystereinreligion temporär gelingt, die naturwissenschaftlichen Rituale aufrechtzuerhalten oder sie teilweise wiederherstellen zu können und somit das Massensterben zu unterbrechen. Letztlich aber wird der Todestrieb siegen, so lange, bis die Evolution ihr Ziel erreicht hat.

Gruß Mephistopheles


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