Die Medien stehen immer in den Diensten der Macht
Hallo Dan the Man,
Genauso
Spontan hätte ich bis vor einiger Zeit gesagt: Nein, das gibt endlose Diskussionen ohne Ergebnis.
ist es - wie in den Medien: Sie sind die Politik.
Jean Baudrillard gehört zu den wichtigsten Theoretikern der Medien im 20. Jh.
Die Medien sind der entscheidende Teil des gegenwärtigen Herrschaftsapparates - symbolisiert in der Ausstattung mit ihrer Technik und ihren Häusern, die sich wie feudale Schlösser präsentieren. Sie geben Wahrnehmungsmuster, Denkschablonen und Lebensweisen vor, die uns tagtäglich eingehämmert werden und zu einer 'Neuschöpfung der Wirklichkeit' führen. Was wir jetzt akzeptieren müssen ist die fundamentale 'Einseitigkeit der Kommunikation' im Geben und Nehmen, im Sprechen und Antworten. Der Graben zwischen der Technik des Sendens und des Empfangens ist grundsätzlich in unserem Zeitalter der Simulation nicht überbrückbar! Für Jean Baudrillard ist das aus seiner Weltsicht des symbolischen Tausches - von Gabe und Gegengabe - identisch mit der Macht, die ja gemäß Paul C. Martin der menschlichen Natur widerspricht. Baudrillard formuliert es in dem 'Requiem für die Medien' in: Jean Baudrillard: 'Kool Killer oder der Aufstand der Zeichen' so:
"Die Macht gehört demjenigen, der zu geben vermag und dem nicht zurückgegeben werden kann."
Im Gegensatz zu Hans Magnus Enzensberger mit seinem 'Baukasten für die Theorie der Medien' und Bertold Brecht mit seiner 'Radiotheorie', die die Utopie eines 'emanzipatorischen Mediengebrauchs' verfolgt, hält Baudrillard das Machtgefälle für nicht umkehrbar. Die Radiotheorie besagt nämlich, dass Sender und Empfänger vertauscht werden - die Empfänger eignen sich die Sender an und funktionieren sie um. Ganz gleich wer sendet und was gesendet wird, immer stehen auf der einen Seite die Sender und auf der anderen Seite die Empfänger. Die massenmediale Kommunikation ist grundsätzlich 'Nicht-Kommunikation' eine 'Rede ohne Antwort' - die Rezipienten werden mit einem Sperrfeuer an Informationen zugeschüttet. Das Machtverhältnis ist in der technischen Struktur des Mediums selbst gegründet. Das hat ja schon der kanadische Medienphilosoph Marshall McLuhan mit seinem berühmten Satz: "The medium ist the message." ausgesprochen, der im Sinne des Herrschaftsapparates umgeschrieben und umgedeutet werden kann zu: "Das Medium ist die Massage" für 80 % der Bevölkerung, auf die sich laut Leggewie ( https://www.youtube.com/watch?v=kaEi8tcvZvk ) das System, dessen Funktionsweise ihm im Wesentlichen wohl verborgen bleibt, stützt - die restlichen 20 % sind vernachlässigbar! Die Massenmedien sind grundsätzlich monologisch. Die Möglichkeiten der Teilnahme in Form von Leserbriefen, Telefon-Hotlines, Abstimmungen, Umfragen usw. ändern nichts, vergiss es - die Partizipation ist Simulation.