Die Sendung als Text

Rainer ⌂, El Verger - Spanien, Donnerstag, 25.11.2021, 01:40 (vor 856 Tagen) @ helmut-12303 Views

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Dr. Steffen Rabe: Nein die Argumentation für eine Impfpflicht ist für mich gerade bei den COVID Impfstoffen überhaupt nicht nachvollziehbar. Und wenn ich Herrn Dabrock gehört habe und er argumentiert mit dem mittelbaren Fremdschutz, dann ist das natürlich der entscheidende Knackpunkt. Nur ein solches Argument kann überhaupt die Überlegung einer Impfpflicht begründen und genau diesen Aspekten die COVID Impfstoffe eben nicht ab. Die COVID Impfstoffe gewähren, denen die sich schützen wollen einen zeitlich begrenzten gar nicht schlechten Schutz vor schweren Verläufen. Wir haben aber überhaupt keinen relevanten Fremdschutz. Damit ist jedwedes Argument für eine Impfverpflichtung vom Tisch. Und wenn er darauf von einem geringen und einem minimalen Risiko mit der Impfung spricht, dann ist das einfach falsch. Als Kinder und Jugendarzt bin ich damit konfrontiert jungen 16, 19 jährigen jungen Männern gegenüber zu sitzen, denen ich sagen muss, wenn Sie sich jetzt mit BionTech impfen lassen, dem einzigen im Moment für Sie empfohlen und zugelassenen Impfstoff, dann ist ihr Risiko eine Herzmuskelentzündung davon zu tragen als unmittelbare Folge dieser Impfung mindestens in der Größenordnung von 1 zu 5000. Herr Deisinger, wir kennen kein anderes Medikament, ich kenne seit 30 Jahren keinen anderen Impfstoff, bei dem wir eine so schwere Erkrankung, wie eine Herzmuskelentzündung, mit einem zahlenmäßig so dramatischen Risiko verbinden, Diese Impfpflicht ist weder juristisch, noch moralisch, noch medizinischen irgendeiner Art und Weise intelligent, sondern sie ist wie Herr Hans-Jürgen Patiar ja sagt, ja völlig zurecht, ein Ausdruck von Hilflosigkeit und Kopflosigkeit.

Deisinger: Ja nehmen wir mal Hilflosigkeit. Wenn wir die Situation auf den Intensivstation, oder in den Krankenhäusern generell anschauen, das wird ja als weiteres Argument, dass man da einen Notfall hat und aus dem Notfall möglicherweise gar nicht anders herauskommt, als mit einer Impfpflicht, geführt.

Dr. Steffen Rabe: Aber Herr Deisinger, eine Impfpflicht ist doch keine Sofortmaßnahme. Die juristische Vorbereitung, die politische Umsetzung und medizinische Wirksamkeit, wir lügen uns doch in die Tasche, wenn wir uns einreden, dass sie innerhalb von zwei bis drei Wochen irgendeinen Effekt auf den Intensivstationen sehen. Wir müssen aufhören endlich die Intensivstation auszudünnen, Intensivbetten abzubauen, wir müssen den Krankenschwestern und Krankenpflegern dort, statt sie mit einer Impfpflicht aus dem Beruf zu drängen endlich die Wertschätzung entgegenbringen, die brauchen damit sie bei ihrem Beruf bleiben und da hat die Politik zwei Jahre lang komplett versagt. Diese Katastrophe ist doch eine Katastrophe mit Ansage Herr Deisinger. Wir wussten, dass dieser Herbst noch mal eine Herausforderung werden würde, auch für die Krankenhäuser und auch für die Intensivstation und haben sehenden Auges tausende von Intensivbetten abgebaut und das soll jetzt als Argument gelten für einen Eingriff in eines der zentralen Grundrechte. Und hier widerspreche ich Herrn Dabrock vehement. Das Recht auf körperliche Unversehrtheit, gerade in einem Land wie Deutschland, das diese unselige Vergangenheit, auch im medizinischen Bereich mit diesen Eingriffen hat, da sollten wir sehr, sehr achtsam und sehr, sehr vorsichtig sein mit diesem Ding.

Rainer

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