gerade dann ;-)

Echo, Montag, 16.01.2023, 17:22 (vor 437 Tagen) @ JJB3168 Views
bearbeitet von Echo, Montag, 16.01.2023, 18:06

Wenn man viele Mäuler füllen muss, tut der Gang zum Bäcker umso mehr weh. Aber klar, das ist der Preis für Bequemlichkeit. Wer gut verdient kanns sich bestimmt auch leisten. Doch ich behaupte: Wenn die Kinder schon alt genug sind, lass sie beim Backen helfen. So lernen sie Eigenverantwortlichkeit kennen und sind später nicht so unbeholfen (Wie @Plancius [[lach]] ). Bewahrt althergebrachte Rezepturen, und spart Geld. Schafft einen tiefgründigen Bezug zu unserem täglich Brot, anstatt alles für selbstverständlich zu nehmen, nie zu hinterfragen, und für Raketenwissenschaft zu befinden (man legt ja bereits viele Bereiche des Lebens bereits in die Hände von Experten. Dabei ist vieles im Handwerk eigentlich gar kein Hexenwerk). Auf Gesundheit kann man bei der Zubereitung wie gesagt auch noch achten, das macht es für mich besonders interessant, denn alles was Richtung Urgetreide und Zuckerfreiheit geht ist bei kommerziellen Anbietern sehr rar gesät. Mit kulinarischen Experimenten betreibe ich auch einen gewissen Grad Selbstverwirklichung. Wenns dann mal gut gelingt ist dies auch ein tolles Erfolgserlebnis, ein richtiger Selbstbewusstseins-Booster. Macht man es öfter, wird daraus auch schnell ein tolles beliebtes Back-Ritual, ein Fest für die ganze Familie. Beherrscht man die Rezepturen erst einmal, kann Hausarbeit auch eine Art Meditation sein. Bei ganz banalen Aufgaben kann man gut abschalten und hat manchmal tolle Einfälle. Einzig Abspülen ist bei mir nicht ganz so beliebt. Deshalb besser schon während des Garvorgangs anfangen die Ausrüstung zu reinigen, dann gammelt das nicht alles fest.

Die Nachteile sind mir allerdings durchaus bewusst. Einen Teil meines Back-Equipments habe ich von einer mittlerweile 7köpfigen Familie geschenkt bekommen. Denn: Bei denen geht es um derartig große Dimensionen dass ein kleines Lochblech schlicht nicht ausreicht. Da beide Elternteile mindestens teilzeit berufstätig sind frage ich mich schon manchmal, wie die das alles unterbringen, denn für 7 Leute Kochen und Backen ist schon ne Hausnummer. Aber wenn man nur will, geht es immer irgendwie.

Aber das beste: der frische Duft beim Backen. Und man muss nicht außer Haus. Aber bei den Meisten ist das Brötchenholen sowieso eine Unsitte - da wird wegen 500 Metern der SUV vorgeglüht...

PS: Mir ist noch eingefallen, das es vor allem in der heutigen Zeit des Dopamin-Überflusses-per-Wischgeste sehr wertvoll sein kann, Kinden beizubringen wie man das Belohnungszentrum im Gehirn erst verzögert aktiviert nach geglückter eigener Leistung. Sonst endet es in einer Null-Bock-Generation die für jeden Snack zum Drive-In fährt.

Wie schnell aufgeschmissen wir modernen Menschen sind habe ich auch beim Orkan Lothar erlebt, als der Strom für wenige Tage weg war. Es gab bei Oma noch einen Holz-Herd, der aber schon so lange nicht mehr benutzt wurde dass gar keiner mehr überhaupt noch dran gedacht hatte.


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