… die Position des Subjekts schlichtweg unhaltbar geworden."

Ostfriese, Sonntag, 08.01.2023, 19:07 (vor 467 Tagen) @ el_mar1991 Views

Hallo el_mar

Das Subjekt meint, mithilfe der Zeichen (Sprache, Text, 'Erweiterte Realität') die Objekte erklären und beherrschen zu können - die Heisenbergsche Unschärferelation zeigt das Gegenteil. Das Objekt weicht den Versuchen des Subjektes aus, es mittels eines rationalen Zeichensystems zu deuten und zu verstehen. Das besagen auch Kurt Gödels Theoreme, die die Grenzen formaler Systeme ab einer bestimmten Leistungsfähigkeit und damit die Unmöglichkeit des Beweises der Widerspruchsfreiheit der Mathematik aufzeigen - David Hilberts Programm ist nicht durchführbar.

Die systembedingte Unsicherheit der Suche von Nachschuldnern, damit die Kreditketten nicht reißen, bedeutet, dass der Debitismus als Objekt dem untersuchenden Subjekt ausweicht und sich ihm den letztendlichen Deutungsversuchen mittels eines Zeichensystems entzieht. Phoenix5' Satz: "Und über allem schwebt der Debitismus, der seine Zyklen abspult, egal welche Tricks die Politik anwendet." zeigt eben, dass sich die Zentralmachtordnung den Deutungsversuchen durch die Zeichen des Subjektes entzieht.

Baudrillard ist der Theoretiker, der den Paradigmenwechsel vom Subjekt hin zum Objekt in aller Konsequenz in seinem Werk unternommen hat. Indem er sich vom problematischen Subjekt distanziert, hat er den Gegenstand - in der Simulationstheorie das Modell (das Simulakrum) - in die Philosophie eingeführt. Baudrillard sagt in späteren Jahren (2002): "[Das] 'Objekt' wird für mich das 'Paßwort' par excellence gewesen sein."

Das Simulationsprinzip hat das Realitätsprinzip abgelöst und damit das Subjekt in seiner tragenden Position erschüttert und verdrängt. Das trift auf den entschiedenen Widerstand vieler zeitgenössischer subjektzentrierter Philosophen und User / Leser des Forums und natürlich aller Politiker, die von den Ideen der Aufklärung - Humanismus, Freiheit, Transparenz, Menschenrechte, souveränes Individuum, Demokratie, Fortschrittes - beseelt und von ihrer Durchsetzbarkeit überzeugt sind.

Alle Subjekte im russischen und im westlichen Zentralmachtsystem, deren Aufeinandertreffen ausschließlich bestimmt wird vom Objekt der Gesetze des Debitismus und der Machttheorie, werden so oder so nur von diesen beherrscht.

Jean Baudrillard schreibt im Jahre 1983 in Die fatalen Strategien auf Seite 140: "Und daher ist heute …

Debitismus, mit wachsenden Problemen bei der Nachschuldnerbeschaffung und schwindende Nettoenergie sind systemisch verknüpft.

Exakt.

Ich bin mir sehr bewusst, dass es die Aufgabe der User dieses weltweit einzigartigen Forums ist, diese Verknüpfung zukünftig mittels der Sprache der Hermetik herzustellen.

@Ashitaka in https://www.dasgelbeforum.net/index.php?id=528623

Ich glaube, und das ist bisweilen wohl nur meine Sicht, dass wir uns das Prinzips der Schwingung und Entsprechung aller Potentiale auf vielen Entfaltungsebenen bewusstmachen können, wir uns Finanzierungs- und Refinanzierungsräume eines Tages auch als auf- und ableitbare Potentialräume vorstellen können, in denen viele vertraute Wertungen keinen Bestand haben, wir den Gedanken akzeptieren lernen, dass es aufgrund des Umkehrzwangs aller Potentiale keinen Abgrund geben wird, in den die systemischen Entwicklungen (Potentialentfaltungen) gestoßen werden könnten.

Wir können begreifen, dass sich die Potentiale, während sie sich über chaotische Zeiten (zum Ende der Verschuldungs- und Haftungsfähigkeiten, Krieg oder wie aktuell supranational aufleitenden Vergemeinschaftlichungen der Haftungs- und Verschuldungspotentiale) in Wahrheit zur Nulllinie umkehren und dadurch zugleich (polarisiert) ungeahnt schöne, wenn auch zunächst nur fraktale, dann aber größer werdende Harmonien erzwingen, die das Leben auch in Zukunft wieder lebenswert und hoffnungsvoll machen.

Gruß - Ostfriese


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