Ein wenig Geschichte zum Bausparen

D-Marker, Mittwoch, 10.05.2023, 10:20 (vor 350 Tagen) @ Steppke2388 Views

Es ist sowieso total verwirrend momentan, denn der angesprochene Sparkassenfilialleiter konnte uns Bausparverträge anbieten (die wir nicht abgeschlossen haben, da wir sie nicht brauchen), die in der Ansparphase zwar nur zu 0,05% verzinst werden, also mit Nichts, aber das anschließende Bauspardarlehen, dann auch nur 0,95% gekostet hätte, obwohl die aktuellen EZB/Pfandbrief/Hypothekenzinsen ja viel, viel höher sind.

Sehr einfach, man muss es nur mal gehört haben.

Die Sparkasse ist nicht am Bausparvermögen beteiligt, sie vermittelt nur.

Geschichte:

Immobilie kostet beispielsweise 100 000 €.
Kunde kann nur 10 000 € im Jahr sparen.
Er kann also erst in 10 Jahren bauen.
Nun sucht er sich 9 Gleichgesinnte.

Schon nach einem Jahr sind die ersten 100 000 € beisammen, der Erste kann bauen, der letzte nach 10 Jahren.

Die Reihenfolge hat anfangs das Los bestimmt, heute ist das durch zeitlich gestaffeltes Einzahlen der Neukunden durch die Zuteilung des Bauspardarlehens gerecht geregelt.

Geschichtlich später ist dann (gegenüber der Idee „ungerecht“) hinzugekommen, das Guthaben verzinst wurden und Darlehen mit Zins belastet wurden.

Im Laufe der Geschichte entwickelten sich zig Bausparkassen, bei allen Gemein ist, dass das Geld der Bausparer unabhängig vom Geldkreislauf der Banken existiert.

Ein paar kleine Sauereien haben die Banken allerdings bei der Politik durchgesetzt:

Der Bürger (Bausparer) steht bei den Immobilien nur in Abteilung 2 des Grundbuches und bei Insolvenz werden Bausparer nachrangig gegenüber Banken behandelt, welche ebenfalls mit Kundengeld aufwarten, aber in Abteilung 1 des Grundbuches stehen.

Bausparen ist also von der Idee Banken- und Zinsunabhängig,
Die Banken verdienen nur an den Gebühren und gegebenen Falles an der Zinsdifferenz zwischen Anspar –und Zuteilungsphase, aber mit persönlichem Geld sind sie nicht beteiligt.

Keine Ahnung wie die LBS so etwas JETZT noch (für sie) lukrativ anbieten kann.

Die Bank bietet das also nicht mit eigenen Mitteln an, sie vermittelt nur die Bedingungen der Gemeinschaft der Bausparer.


Kleines Schmankerl dazu:

Vor 1989 kam es in der damaligen BRD aus verschiedenen Gründen dazu, dass Bausparer über 50 % ansparen mussten, ehe sie die Zuteilung bekamen.

Aber dann kam die "Wende".
17 Mio Ossis, von denen viele als zukünftige "Immobilienhaie" Bausparverträge abschließen.
Der Haken:
Es waren die Bausparkassen aus den alten Bundesländern, keine in der ehemaligen DDR neu gegründete.
Mit dem Erfolg, dass die Ossis den Wessis mit ihren Einzahlungen die Bausparverträge zuteilungsreif geschossen haben.

Du kennst den Unterschied zwischen einem rohen Ei und einem Ossi?
Das rohe Ei haut man nur einmal in die Pfanne...

Damals habe ich zu den Ossis (bin selbst einer) gesagt:
Wenn Ihr alles vom Westen übernehmt statt eigene Bausparkassen zu gründen, werdet Ihr eines Tages selbst auf die Zuteilung warten, falls wir bis dahin nicht die deutschen Randgebiete zurück bekommen...


LG
D-Marker

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https://www.youtube.com/watch?v=LqB2b223mOM


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