Exakt umgekehrt: Die Guthaben der Staatsbürger werden durch den Staat geschaffen und gesichert

Miesepeter, Montag, 03.08.2020, 11:15 (vor 1334 Tagen) @ BerndBorchert2697 Views
bearbeitet von Miesepeter, Montag, 03.08.2020, 11:29

noch genauer: Der Staat als Schuldner bietet den Gläubigern als Sicherheit für das Geld seine zukünftigen Steuereinnahmen. Die er hauptsächlich den Bürgern abnimmt.

Die Guthaben der Staatsbürger werden durch den Staat geschaffen und gesichert. Wie er es schon 2008 unter Beweis gestellt hat. Ohne das Eingreifen der Staaten hätten die Bürger keine Guthaben, und in der Folge auch keine Vermögenswerte, mehr gehabt.

Wie er es schon 1948 bewiesen hat, als die erste Staatsanleihe der BRD das erste bundesdeutsche Geld und Guthaben erst in Umlauf brachte.

Andersrum hingegen hat - mit der Ausnahme von Ceaucescu's Rumänien - in der Neuzeit noch nie ein Staat seine Schulden abbezahlt, oder auch nur nennenswert reduziert. Netto wurde und wird stattdessen immer weiter aufgeschuldet, und somit weitere Guthaben für die Staatsbürger in Umlauf gebracht.

Die erhalten also in Summe Geld vom Staat.
Der Staat nimmt es ihnen nicht ab, um damit Schulden abzuzahlen. Denn er bezahlt keine Schulden ab.
Die Steuern werden für andere Ausgaben erhoben, aber nachweislich NICHT für Schuldenrückzahlungen.

Wenn es gegenteilige Beweise gibt, bitte gerne hier einmal eine Liste von Staaten anzuführen, die in den vergangenen 100 Jahren ihre Staatsschulden um, sagen wir mal, mehr als 25% zurückgeführt haben.

Und weil es dies offensichtlich nicht gibt, kann man auch nicht davon sprechen, dass der Staat den Gläubigern (besser: Bittstellern, denn die Staatsbürger können nicht in den Staat durchgreifen, daher sind sie keine Gläubiger) als Sicherheit für Anleihen seine zukünftigen Steuereinnahmen anbieten würde. Das ist eine Illusion, die in der Realität keine Entsprechung hat, die aber vom Staat gerne kultiviert wird, denn so wird eine Sicherheit vorgegaukelt, die es gar nicht gibt. Und das kann ja nicht schaden.

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Warum man als inländischer Anleger kein Risiko hat, vom Staat sein Geld zurückzuerhalten:

Weil der Staat bzw sein Finanzier of last resort, die Notenbank, immer zurückzahlen kann, solange er existiert. Es gibt für ihn keinen Grund, das nicht auch zu tun. Es ist viel angenehmer und harmonischer, Schulden mit neuen Schulden zu bedienen, als zu versuchen, den Staatsbürgern das Geld per Besteuerung wegzunehmen. Das wird nur zu Pleitewellen, Protesten und Aufständen führen, womöglich sogar zum Untergang des Staates. Also wird dies generell vermieden. Gegenbeispiele wie gesagt gern gesehen.

Allein der Untergang des Staates selbst führt zur Zahlungsunfähigkeit im Inneren und zum Untergang der Währung, oftmals auch noch zeitverzögert (zb: Untergang Staat 1918, Untergang Währung 1923).

Ein nicht mehr existierender Staat ist natürlch auch nicht in der Lage, weiterhin die Rückzahlung seiner Anleihen zu gewährleisten. Der nachfolgende Staat hingegen wäre verrückt, wenn er die Schulden des gestürzten Staates/Systems anerkennen würde.

Gruss,
mp


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