Blackout - Kein Schiff wird kommen
Hallo Ankawor,
ich hatte die Gelegenheit, in Portugal den "Blackout" am 28. April mitzuerleben.
Sogar ich - jahrelang im Business Continuity Management gearbeitet
ich hatte auch Berührung mit dem Thema.
und mit dem Thema vertrauter als mir lieb ist - habe zu spät reagiert:
Internet ging nicht. Auf den E-Roller näher an den nächsten Mobilfunkmast, ging auch nicht. Zurück. Kein Strom. Keine Gedanken gemacht. Erst nach einer halben Stunde kam ich auf die Idee, zum Auto zu gehen, Radio an. Rauschen. Nur ein einziger Sender erzählte was. Trotz nicht so gutem Portugiesisch: Strom ausgefallen in Portugal, Spanien und Teilen Frankreichs verstanden.
Mit meiner Vorbildung hätte mir klar sein müssen, dass es somit richtig geknallt hat. Aber ich habe es nicht geschnallt. Erst eine halbe Stunde später angefangen, Wasserbehälter zu füllen.
Hättest Du jetzt eine von Olivias Billigfunken gehabt, hättest Du zumindest mit Deinen Nachbarn nutzlos parlieren können!
Diese kleine Anekdote soll nur mal deutlich machen, wie lange es dauert, bis man wirklich versteht, was los ist. Jedenfalls Langsamdenker wie ich.
So ähnlich wie Dir ist es mir beim Erdbeben in Köln 1993 ergangen!
Natürlich wird das in China, Australien, USA wahrgenommen. Aber es werden bestimmt nicht gleich große Frachter mit Lebensmitteln auslaufen. Die liegen sowieso nicht startbereit und beladen an den Kaimauern.
Es wird kein Schiff kommen. Es kann auch keine Schiffsladung mehr bezahlt werden.
Man könnte mal durchrechnen, wie viele Frachter man für 500 Mio. Menschen braucht plus noch eine Kleinigkeit weiter unten.
Wozu Lebensmittel? Nur dünne Alte brauchen die, vulnerable Gruppen, die keine Reserven haben. Der Rest kann hungern. Wasser wird in Gold aufgewogen werden.
Würden aus anderen Kontinenten Frachter mit Hilfsgütern ankommen, hätten auch die dann Logistik- und Transportprobleme.
Die würden militärisch entladen.
Die von dir erwähnten Randgebiete dürften tatsächlich besser dran sein. Putin könnte relativ schnell Güterzüge losschicken.
Ankawor, die Russen haben Breitspur!
Und der neulich im Hinblick auf Kriegsmaterial schon erwähnte Tiefwasserhafen Sines in Portugal wird vielleicht auch in diesem Randgebiet was nützen.
PS: Neulich durfte ich im kleinen Rahmen eine Simulation leiten, bei der zwei Parteien über die Folgen eines Blackouts auf die Wasserversorgung diskutierten, mit vorher festgelegten Rollen.
Die sind dann sehr nachdenklich nach Hause gegangen.
Eine unterstützenswerte Veranstaltung!
Gruß
paranoia
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Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.