Erneuerbare könnten im Zusammenspiel funktionieren wenn sie vernünftig geplant würden

Echo, Sonntag, 13.04.2025, 07:04 (vor 6 Tagen) @ paranoia1450 Views
bearbeitet von Echo, Sonntag, 13.04.2025, 07:36

Den Teufel an die Wand malen braucht's nicht.
Das Problem sind derzeit hauptsächlich die hohen Kosten, verursacht durch Altlasten des EEG, wenig weitsichtige Politik und finanzielle Interessen der Privatwirtschaft. Die starke Lobby sorgt dafür, dass Energie möglichst teuer wird. Etwa einen digitalen Stromzähler kann ich als Endkunde für 70€ kaufen, doch als Stromkunde wirst du gezwungen ihn für viel Geld zu mieten. Das sorgt für Frust und für noch mehr Trittbrettfahrereffekte bei Leuten wie mir, die sich Lücken und Auswege zum persönlichen Vorteil suchen.

PV Anlagen lassen sich hochgradig effektiv errichten und betrieben, etwa als Ost-West Vertikalanlage auf weiter Flur, die genau dann ihre Stromspitzen erzeugen wenn sie am meisten gebraucht werden. Nebenbei auch unverschattet durch Nachbars Giebel. Aufgrund der Kaufprämien und übertriebenen Einspeisevergütungsgarantien zu jeder Tageszeit haben die Erbauer stattdessen einfach stumpf auf Süddächer gebaut, ohne Akku, damit kommt es zum deutlichen Stromüberschuss, der mittags immense Kosten verursacht, zum Vorteil der Hausbesitzer. Die EEG-Förderung ist ein ziemlich asoziales Instrument zu Lasten der Armen und Besitzlosen. Und zu Lasten der Technologieverweigerer, weil die Abgaben auf Brennstoffe ja auch nicht gerade gefallen sind.

Dass die meisten Forennutzer ohne Netzanschluss bei gleichbleibendem Verbrauch nicht durchkommen würden ist richtig, deswegen gibt es ja noch Windkraft (haben wir hier in der Gegend mehr als genug und bisher ist noch kein Netz zusammengebrochen) sowie vielerlei Brennstoffe als Speicher. Ich halte eine Ergänzung des Stromnetzes um Gasturbinen, Holzvergaser, Gasherde und ähnliches für sinnvoll. Es gibt aber bei den heutigen Preisen für Solartechnik keinen Grund mehr, auf gratis Sonnenstrom zu verzichten, es müsste nur im Sinne des Gemeinwohls umgesetzt werden. Der politisch gewollte Verzicht auf russisches Gas macht die Angelegenheit unnötig kompliziert.

Eine etwaige Dunkelflaute rein mit Speichern zu überbrücken ist nach heutigen Gegebenheiten völlig unrealistisch, deswegen sollte man nicht auf Erneuerbare schimpfen, sondern sinnvolle Vorkehrungen treffen. Holzöfen funktionieren, aber an ca. 330 Tagen im Jahr sind sie einfach nicht mehr nötig. Und wenn du mal gesehen und gerochen hast was da für ein Dreck rauskommt, will man das auch so wenig wie möglich in der Luft haben. Heizöl stinkt ebenfalls. Ich lege den Ölbrenner noch dieses Jahr still. Die 10kW Wärmepumpe hat unter 2000€ gekostet.

Da ich der politischen Linie weitestgehend widerspreche, geht es mir eben nun darum, Schadensbegrenzung zu betreiben. Das geht einerseits über politische Reformen die nicht im nötigen Ausmaß kommen werden, andererseits eben indem man sein Eigenheim umrüstet und sich zumindest die meiste Zeit des Jahres abkapselt.

Wer die Investition nicht scheut, kann sich sogar komplett abnabeln vom Netz und von allen anderen Arten von Energielieferanten. Das ist aber nach aktuellem Stand genauso unnötig, wie einen Essensvorrat für einen etwaigen 30 Jährigen Krieg vorzuhalten.

Stromausfälle kenne ich bereits aus dem vorherigen Jahrtausend. In der aktuellen Dekade ist es nicht mehr geworden. Da die Technologie jedoch nicht stillsteht sondern ständig neue Entwicklungen marktreif werden, sehe ich der Zukunft positiv entgegen. Allein die PV-Module haben in den letzten 4 Jahren rund 20% Effizienzsteigerung hingelegt, bei gleichzeitig sinkenden Preisen. Auch Wechselrichter sind keine Raketenwissenschaft, sondern billige Massenware. Warum Kernkraftwerke nicht ebenfalls billig in Großserie gefertigt werden können ist mir ein Rätsel.

Wo die Reise auf lange Sicht hingeht? "Too cheap to meter", zu billig als dass es sich lohnen würde, einen Zähler einzubauen. Bereits heute sind meine regionalen Mobilitätskosten dank E-Antrieb so marginal, dass ich daran keinerlei Gedanken verschwenden muss, nämlich rund 5 Cent am Tag. Langstrecke unter hohen Geschwindigkeiten ist natürlich etwas teurer, meist aber völlig unnötig weil man vieles auf elektronischem Wege erledigen kann.


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